Tagungsband low.pdf (1.9 MB) - (ESF) im Land Bremen
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Bei der Lösung dieses Problems kann der <strong>ESF</strong> allerdings<br />
nur sehr eingeschränkt Hilfe leisten; so beispielsweise<br />
durch Förderung von Kinderbetreuungskosten während<br />
Qualifizierungsmaßnahmen.<br />
Um die Lohnunterschiede zu beseitigen, sind in erster<br />
Linie die Sozialpartner, die Unternehmen und die Politik<br />
gefragt.<br />
Um eine erste Zwischenbilanz über den Erfolg und die<br />
Qualität der bisherigen Programmdurchführung zu<br />
ziehen, wurden <strong>im</strong> Jahr 2003 die Halbzeitbewertungen<br />
der verschiedenen Programme (OP‘s und des EPPD‘s)<br />
durchgeführt.<br />
Für das Querschnittsziel „Chancengleichheit“ konnten<br />
hieraus insbesondere zwei Erkenntnisse gezogen werden:<br />
1. Gender Mainstreaming ist als einzige politische Querschnittsaufgabe<br />
sowohl be<strong>im</strong> Bund, wie auch bei<br />
den Ländern in den Strukturen und Verfahren der<br />
Programmumsetzung verankert. Dem Gender Mainstreaming<br />
wird somit <strong>im</strong> Vergleich zu den anderen<br />
Querschnittsaufgaben ein besonderes Gewicht beigemessen.<br />
2. Die in den Programmen formulierten Gender-Strategien<br />
wurden bisher zufriedenstellend erreicht.<br />
Die Untersuchungen der Förderergebnisse der <strong>ESF</strong>-<br />
Interventionen des Bundes insgesamt wie auch die<br />
praktische Durchsetzung der Querschnittsziele haben<br />
gezeigt, dass auch künftig eine gezielte Beratung regionaler<br />
– vor allem aber auch betrieblicher – Akteure<br />
erforderlich sein wird, um weitere Fortschritte der praktischen<br />
Implementierung des Gedankens des Gender<br />
Mainstreaming erzielen zu können.<br />
Ein Schwerpunkt der Aktivitäten in den Bundes- und Länderfondsverwaltungen<br />
liegt daher auf der Sensibilisierung<br />
der verschiedensten Akteure zu diesem Thema.<br />
Die Länder beispielsweise haben Gender-Seminare und<br />
Gender-Trainings für die Verantwortlichen aus den Verwaltungsbehörden<br />
sowie für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter von projektführenden Trägern organisiert.<br />
So hat <strong>Bremen</strong> <strong>im</strong> Anschluss an die Gender-Seminarreihe<br />
des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend <strong>im</strong> Jahr 2003 eine Gender Mainstreaming<br />
Trainingsreihe für alle wesentlichen Akteure erfolgreich<br />
umgesetzt. Insgesamt wurden damit 122 Akteure über<br />
Gender Mainstreaming informiert.<br />
Dokumentation der Eröffnungsreden<br />
In Hessen haben beispielsweise <strong>im</strong> Sinne der „Top-<br />
Down-Strategie“ die Führungskräfte des Ministeriums<br />
an einer entsprechenden Fortbildung teilgenommen.<br />
Die Erfahrungen aus solchen Seminaren zeigen aber<br />
auch, dass in der Regel die Anzahl der Männer, die an<br />
solchen Seminaren teilnehmen, noch zu gering ist. Insoweit<br />
ist es auch nachvollziehbar, dass der Evaluationsbericht<br />
empfiehlt, auch weiterhin alle wichtigen Akteure<br />
entsprechend zu sensibilisieren, zu informieren<br />
und durch Trainingsmaßnahmen zu qualifizieren.<br />
Auch besteht Bedarf nach stärkeren praxis- und umsetzungsorientierten<br />
Themenschwerpunkten, zum Beispiel<br />
auf die tägliche Projektarbeit bezogen. Wichtig<br />
nach Ansicht der Evaluatoren ist auch, dass das Querschnittsziel<br />
der Chancengleichheit nach Möglichkeit in<br />
das Antrags- und Bewilligungsverfahren mit aufgenommen<br />
wird.<br />
So ist zum Beispiel <strong>im</strong> Programm „Lokales Kapital für<br />
soziale Zwecke“ (LOS) Gender Mainstreaming ein fester<br />
Bestandteil in allen Förderabschnitten. Bei den <strong>im</strong><br />
Jahr 2003 durchgeführten LOS-Konzeptwettbewerben<br />
war die Beachtung von Gender Mainstreaming ein<br />
wesentliches Kriterium für die Bewertung der Anträge.<br />
Die Darstellungen des Handlungskonzepts mussten<br />
unter Berücksichtigung der geschlechterspezifischen<br />
Bedarfe formuliert werden. Alle Träger mussten darstellen,<br />
welche Zielsetzung sie mit ihrem Mikroprojekt<br />
in Bezug auf die Gleichstellung von Frauen explizit verfolgen.<br />
Eine sinnvolle Ergänzung für die Implementierung<br />
von Gender Mainstreaming in das Antrags- und Bewilligungsverfahren<br />
sind Arbeitshilfen, die sowohl die<br />
Konzeption, wie auch die Auswahl von Projekten unterstützen.<br />
Viele Bundesländer bieten bereits jetzt entsprechende<br />
Leitfäden und Arbeitshilfen an. So sind zum Beispiel in<br />
Bayern alle Projektträger verpflichtet, den Aspekt des<br />
Gender Mainstreaming in die Projektkonzeption und<br />
Projektdurchführung zu integrieren und dies in der<br />
Projektbeschreibung auszuführen. Als Hilfestellung erhalten<br />
die Projektträger ein Merkblatt mit der Beschreibung<br />
des Gender Mainstreaming-Aspekts einschließlich<br />
zielgerichteter Fragen.<br />
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