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Tagungsband low.pdf (1.9 MB) - (ESF) im Land Bremen

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„Das Neue ist unbekannt und<br />

lernend zu erfinden“<br />

Coaching als Methode zum Lernen<br />

in Handlungssituationen<br />

Die Wahl von Coaching als zentrale Arbeitsmethode<br />

geht auf eine langjährige Beschäftigung mit der Frage,<br />

wie sich Handlungskompetenzen entwickeln lassen zurück.<br />

Wir haben uns mit mehreren Modellen von Handlungskompetenz<br />

befasst und uns für die folgenden<br />

D<strong>im</strong>ensionen entschieden (vgl. IAT):<br />

– Wissen: als kognitive Disposition, die alle Kompetenzbereiche<br />

umfasst,<br />

– Können: Erfahrungs- und Anwendungsd<strong>im</strong>ension<br />

auf der Basis der kognitiven Dispositionen,<br />

– Wollen: Ebene der Einstellung, Werthaltungen und<br />

Motivation,<br />

– Dürfen: Ebene der Rahmenbedingungen.<br />

Umgang mit hemmenden und Gestaltung<br />

fördernden Rahmenbedingungen<br />

Auf die „Kompetenzdebatte“ kann ich in diesem Zusammenhang<br />

nicht näher eingehen. Kurz gesagt wurde<br />

vor einigen Jahren deutlich, dass klassische Weiterbildung<br />

häufig „ohne Anwendungserfolg“ bleibt, d.h. der<br />

Transfer in den beruflichen Alltag gelingt nicht. Dies<br />

gilt erst recht in Veränderungsprozessen, bei denen es<br />

gleich ein zweifaches Dilemma gibt: zum einen steht<br />

das entsprechende Wissen, das benötigt wird, nicht<br />

einfach zur Verfügung und zum anderen drängen die<br />

Umsetzungsnotwendigkeiten. Ein Kollege hat es so formuliert:<br />

„Die Zeit für Bildung fehlt nach Jahren, nach<br />

Tagen und nach Stunden“ (R. Schulz).<br />

Deutlich ist, dass traditionelle Bildung wenig geeignet<br />

ist, um Handlungskompetenzen zu entwickeln, aber irgendwann<br />

wurde uns klar, dass es nicht nur „andere<br />

Bildung“ braucht, sondern auch „Anderes als Bildung“,<br />

nämlich ganz neue Lernformen:<br />

– Lernen findet problemlösend und prozesshaft statt,<br />

prozessbegleitend, und projektintegriert, auch als<br />

„reflektierende Verarbeitung“.<br />

– Es gibt ein anderes Verhältnis von institutionalisiertem<br />

und selbstorganisiertem informellen Lernen<br />

(klassische Bildung wird teilweise eingebettet und<br />

teilweise abgelöst durch andere Kompetenzentwicklungsprozesse).<br />

Beiträge aus den thematischen Foren<br />

Übertragen auf den Prozess der Umsetzung von GeM<br />

<strong>im</strong> <strong>ESF</strong> heißt dies: Die Mitglieder der <strong>ESF</strong>-Arbeitskreise<br />

müssen ständig Anträge sichten, bewilligen oder ablehnen<br />

und währenddessen lernen, wie GeM umzusetzen<br />

ist. Bisher haben sie die Einschätzung der Anträge<br />

oft den Frauenbeauftragten überlassen – ein Grund,<br />

warum GeM bisher nicht „aus der Frauenecke“ heraus<br />

kam. Vielen, auch den Gutwilligen ist aber nicht einmal<br />

klar, was eigentlich gelernt werden müsste und wo und<br />

wie man die entsprechenden Kompetenzen entwickeln<br />

könnte – dies wollen wir mit unserem Ansatz von Einzel-<br />

und Gruppencoaching erfahrbar machen.<br />

Einzel- und Gruppencoaching<br />

Ausgangspunkt ist das Alltagshandeln der AkteurInnen,<br />

d.h. ihre bisherige Praxis, gegebene Strukturen<br />

und die (unterschiedliche) GeM-Kompetenz. Ein erster<br />

Schritt ist die Reflexion: Wie ist die GeM-Kompetenz in<br />

Bezug auf den Praxiszusammenhang – hier: Entscheidung<br />

über Projekte entwickelt? Dem wird das Anforderungsprofil<br />

gegenübergestellt: Was beinhaltet GeM<br />

Kompetenz? und weitere Lernmöglichkeiten werden<br />

vorgestellt.<br />

Beispiel 1:<br />

Einzelcoaching mit den <strong>ESF</strong>-AK-Geschäftsführungen<br />

(GF)<br />

Oft übernehmen die GF die Rolle, die eingehenden<br />

Anträge zu sichten und dem AK eine Einschätzung<br />

zu präsentieren. Die meisten unserer Modell-AK-GF<br />

haben schon an Einführungsveranstaltungen zu GeM<br />

teilgenommen, sind sich aber in der Umsetzung und<br />

Bewertung der Anträge noch unsicher, möchten herausfinden,<br />

wo sie stehen. Sie wollen die Träger besser<br />

beraten können, die anderen Mitglieder des AK für das<br />

Thema sensibilisieren. Das Gender-Team von proInnovation<br />

GmbH unterstützt sie dabei auf Wunsch mit einem<br />

Einzelcoaching.<br />

Beispiel 2:<br />

Gruppencoaching<br />

Auch hier geht es darum, die Anträge besser einschätzen<br />

und sorgfältiger auswählen können, die GeM Instrumente<br />

selbst auszuprobieren/anzuwenden. Hier<br />

finden wir SEHR unterschiedliche Voraussetzungen<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf Gender (Mainstreaming)-Kompetenz,<br />

daher arbeiten wir mit einem Workshop Konzept. Zunächst<br />

gibt es einen (kurzen) Input zu GeM, ein zentrales<br />

GeM-Instrument wird an einem Beispiel (möglichst<br />

real existierende Anträge) vorgestellt. Es schließt sich<br />

eine Gruppenarbeit ann bei der die Anwendung des<br />

Instruments geübt und eine Bewertung (ebenfalls von<br />

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