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Tagungsband low.pdf (1.9 MB) - (ESF) im Land Bremen

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Gendergerechte Mainstreamingprojekte und frauenspezifische Förderung Good Practices<br />

Das Ada-Lovelace-Projekt verfolgt neben der direkten<br />

Arbeit mit den Schülerinnen auch das Ziel, die Öffentlichkeit<br />

und das soziale Umfeld der Schülerinnen für die<br />

Situation von Frauen in Naturwissenschaft und Technik<br />

zu sensibilisieren, insbesondere die vielfältigen Chancen<br />

aufzuzeigen, die sich jungen Frauen bieten, wenn<br />

sie ihren naturwissenschaftlich-technischen Interessen<br />

auch beruflich nachgehen. Barrieren, die einer Entscheidung<br />

für einen naturwissenschaftlich-technischen<br />

Beruf <strong>im</strong> Wege stehen, sollen abgebaut werden.<br />

Der Projektname<br />

Namensgeberin des Projektes ist Ada Countess of Lovelace<br />

(1815-1852), Tochter von Annabella Milbanke<br />

und dem englischen Dichter Lord Byron. Ada erhielt<br />

schon früh einen stark naturwissenschaftlich ausgerichteten<br />

Privatunterricht, der ihr Interesse an Mathematik<br />

und Mechanik förderte. Adas Kenntnisse, die für eine<br />

Frau dieser Epoche sehr ungewöhnlich waren, ermöglichten<br />

ihr bereits in jungen Jahren einen angeregten<br />

Briefwechsel mit bekannten Naturwissenschaftlern. So<br />

lernte sie Charles Babbage kennen, einen Mathematiker<br />

und berühmten Erfinder, der mehrere Modelle einer<br />

„Rechenmaschine“ entworfen hatte. Seine „Analytical<br />

Engine“ wird heute als Vorläufer des Computers angesehen.<br />

Neben der Erziehung ihrer drei Kinder widmete<br />

sich Ada mit Leidenschaft der Mathematik. Mit 27 Jahren<br />

übersetzte sie einen Bericht zur „Analytical Engine“<br />

und erweiterte den ursprünglichen Text um das Dreifache.<br />

Zum einen beschäftigte sie sich darin mit der Frage,<br />

welche Probleme mit dieser Rechenmaschine gelöst<br />

werden können. Zum anderen erarbeitete sie Organisationsprinzipien<br />

für Rechenoperationen. Damit schrieb<br />

sie praktisch die ersten Computerprogramme. Zu ihrer<br />

Ehre wurde die 1979 vom US-Verteidigungsministerium<br />

entwickelte Programmiersprache „Ada“ genannt.<br />

Das Mentoring-Konzept<br />

Den Vorbildcharakter, den Ada Lovelace für die Mädchen<br />

und Frauen heute haben kann, greift das Projekt<br />

auf, möchte den Schülerinnen zusätzlich aktuelle, lebensnahe<br />

Vorbilder präsentieren und setzt gezielt<br />

Mentoring-Strategien ein: Studentinnen technischnaturwissenschaftlicher<br />

Studiengänge und Frauen in<br />

technischen Ausbildungsberufen informieren, beraten<br />

und betreuen Schülerinnen der 8. bis 13. Klasse.<br />

Sie gehen in die Schulen, organisieren Projekttage an<br />

Hochschulen und präsentieren sich kleinen Gruppen<br />

von interessierten Schülerinnen als Modelle. Sie informieren<br />

über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />

und erzählen den Schülerinnen die eigene Biografie,<br />

die oftmals in typischer Weise gekennzeichnet ist durch<br />

Phasen der Unsicherheit und Entmutigung. Bei Besuchen<br />

an den Hochschulen überwinden die Schülerinnen<br />

erste Schwellen, wenn sie z.B. Exper<strong>im</strong>ente <strong>im</strong> Labor<br />

durchführen oder ihre eigene Homepage erstellen. Die<br />

Kluft zwischen Schule und Arbeitswelt wird durch gemeinsame<br />

Betriebserkundungen und den Austausch<br />

mit berufstätigen Fachfrauen überbrückt. In welchem<br />

Rahmen auch <strong>im</strong>mer die studentischen Mentorinnen<br />

mit den Schülerinnen in Kontakt treten, es wird ihnen<br />

weitere Beratung und Unterstützung angeboten, so<br />

dass sich individuelle Mentoring-Beziehungen aufbauen<br />

können.<br />

Die Ada-Lovelace-Mentorinnengruppe<br />

Die Ada-Lovelace-Mentorinnengruppen, die sich aus<br />

Studentinnen und/oder Auszubildenden verschiedener<br />

mathematischer, naturwissenschaftlicher und technischer<br />

Studiengänge und Berufe zusammensetzen, sind<br />

rheinland-pfälzischen Hochschulen angegliedert. Die<br />

Mentorinnen werden in ihrer Arbeit, bei der Planung<br />

und Durchführung der Informations- und Mitmachangebote<br />

für die Schülerinnen, durch Koordinatorinnen<br />

und Trainerinnen unterstützt.<br />

Die Koordinatorin einer Ada-Lovelace-Mentorinnengruppe<br />

koordiniert die Aktivitäten am Hochschulstandort,<br />

pflegt die Kontakte zu den, mit dem Projekt<br />

kooperierenden Partnern wie Schulen, Arbeitsämtern<br />

und Betrieben, betreut die finanzielle und verwaltungsmäßige<br />

Abwicklung der Ada-Lovelace-Angebote und<br />

fördert die regionale Öffentlichkeitsarbeit. Sie vertritt<br />

die Ada-Lovelace-Mentorinnengruppe auch gegenüber<br />

der jeweiligen Hochschule, der Projektleitung und den<br />

finanzierenden Ministerien. Die Aufgabe der Koordinatorin<br />

wird sowohl von hauptamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

als auch ehrenamtlich von Frauenreferentinnen oder<br />

Professorinnen und Mitarbeiterinnen in naturwissenschaftlich-technischen<br />

Studiengängen übernommen.<br />

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