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Tagungsband low.pdf (1.9 MB) - (ESF) im Land Bremen

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50 Beiträge aus den thematischen Foren<br />

Forum II: Zwischenbilanz und Umsetzungsergebnisse<br />

auf Programmebene<br />

Dr. Philipp Rogge. Bundesministerium für Frauen,<br />

Senioren, Familie und Jugend, Berlin<br />

„Implementation Gap“ wäre vielleicht ein passender<br />

Begriff um – in Anlehnung an Gender Pay Gap und<br />

Employment Gap – die Kluft zwischen Anspruch und<br />

Wirklichkeit der Umsetzung von Gender Mainstreaming<br />

am Anfang der laufenden <strong>ESF</strong>-Förderperiode zu<br />

umschreiben.<br />

Diesem Defizit zumindest teilweise abzuhelfen diente<br />

eine bundesweite Seminarreihe des Bundesministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von 2002<br />

bis 2003. „Gender Mainstreaming in Förderprojekten<br />

der Europäischen Strukturfonds – Von der Strategie<br />

zur Praxis“ nannte sich das Angebot, welches sich an<br />

Verwaltungen und Projektträger auf Bundesebene und<br />

in allen Bundesländern richtete. Aktuell von Interesse<br />

sind vor allem die Ergebnisse der wissenschaftlichen<br />

Begleitung der Seminarreihe. Zudem ist aus der Seminarreihe<br />

ein Leitfaden zu Gender Mainstreaming <strong>im</strong> Europäischen<br />

Sozialfonds entstanden.<br />

Gender Mainstreaming in der<br />

<strong>ESF</strong>-Programmumsetzung<br />

Der Stellenwert von Gender Mainstreaming wurde von<br />

den Bundesländern laut wissenschaftlicher Begleitung<br />

höchst unterschiedlich eingeschätzt. Dabei scheint<br />

der politische Wille das entscheidende Kriterium dafür<br />

zu sein, mit welcher Verbindlichkeit das Thema in die<br />

Strukturförderung integriert wird. Ohne Top-Down-<br />

Handlungsdruck funktioniert Gender Mainstreaming<br />

offenbar nicht: So kann eine kritische Projektauswahl<br />

nach Genderkriterien z.B. daran scheitern, dass Mittel<br />

gebunden werden müssen oder Kofinanzierungszwänge<br />

nur best<strong>im</strong>mte Förderungen zulassen. Personalressourcen<br />

sind gelegentlich zu knapp, um GM nachhaltig<br />

zu verfolgen, manchmal wurde das Thema an Gleichstellungsbeauftragte<br />

delegiert. Hinzu kommt, dass<br />

Unklarheiten über Zielsetzungen und Definitionen bestehen<br />

und dass GM mit spezifischer Frauenförderung<br />

verwechselt wird. Verdeckte oder offene Widerstände<br />

der Adressaten gegen GM mögen ein Übriges tun.<br />

Naturgemäß kann ein zweitägiges Gender-Training diese<br />

Hindernisse nicht vollständig beseitigen. Es zeigte<br />

sich, dass das Gelingen von Gender-Trainings von einer<br />

Reihe von Faktoren abhängig ist: Gender-Trainings<br />

müssen in ein Gesamtkonzept der jeweiligen Zielgruppen<br />

eingebettet und fachpolitisch ausgerichtet sein, sie<br />

sollten prozessbegleitend angelegt werden, eine klare<br />

Zielformulierung enthalten, den Bedarf der Teilnehmenden<br />

aufgreifen und zu konkreten, operationalisierbaren<br />

Vereinbarungen und Handlungen führen.<br />

Der aus der Seminarreihe hervorgegangene Leitfaden<br />

für die Implementierung von Gender Mainstreaming<br />

erläutert in prägnanter und kompakter Form die wesentlichen<br />

Anforderungen von GM auf der „Metaebene“<br />

und richtet sich damit an die Programmsteuerung. Veranschaulicht<br />

an einem idealtypischen Programmzyklus<br />

von der Ex Ante- bis zur Ex Post-Evaluierung werden zu<br />

jedem Verfahrensschritt<br />

a) zentrale genderrelevante Impulsfragen,<br />

b) Kontrollmechanismen und<br />

c) Möglichkeiten einer nachhaltigen<br />

Ergebnissicherung<br />

erläutert.

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