Tagungsband low.pdf (1.9 MB) - (ESF) im Land Bremen
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Gendergerechte Mainstreamingprojekte und frauenspezifische Förderung Good Practices<br />
Modul 2: Girls-Technik-Clubs<br />
Diese Clubs werden für jeweils vier Monate gebildet.<br />
Unter dem Motto Girls meet Students treffen sich dort<br />
Schülerinnen (Mentees) mit Studentinnen aus technisch-naturwissenschaftlichen<br />
Studiengängen und Auszubildenden<br />
aus entsprechenden Lehrberufen (Mentorinnen).<br />
Die Studentinnen und Azubis berichten über ihre persönlichen<br />
Erfahrungen in der Ausbildung und auch<br />
über ihre Motive zur Berufswahl. In Technik-Schnupperkursen<br />
können sich die Schülerinnen außerdem selbst<br />
ausprobieren. Gemeinsam mit den Studentinnen und<br />
Azubis bauen und programmieren die Schülerinnen<br />
z. B. Roboter oder sind bei interessanten Laborexper<strong>im</strong>enten<br />
dabei.<br />
Technik live bietet den Schülerinnen Einblicke in den<br />
Universitätsalltag und in Berufsbildende Schulen. Außerdem<br />
können die Schülerinnen an Exkursionen z.B.<br />
zum Buga-Turm, zum Wasserstraßenkreuz oder zum<br />
Flughafen Leipzig-Halle teilnehmen.<br />
Die Teilnahme am Girls-Technik-Club und die Tipps der<br />
„älteren Semester“ machen die Schülerinnen fit, um den<br />
passenden technisch-naturwissenschaftlichen Studiengang<br />
oder Beruf zu finden.<br />
Mentorinnen sind Studentinnen und Azubis, die an<br />
zehn Trainingstagen auf ihre Mitwirkung <strong>im</strong> Projekt<br />
vorbereitet werden. Trainingsinhalte sind z.B. Grundlagen<br />
der Kommunikation, Moderation, Präsentation<br />
und Einführung in die Technik-Schnupperkurse, darüber<br />
hinaus erhalten sie eine Aufwandsentschädigung.<br />
Weitere Informationen gibt es auch <strong>im</strong> Internet unter<br />
www.fujogi.de.<br />
FrauenPraktikum<br />
„... ja, ja – Frauen und Technik“ – wer hat diesen Ausspruch<br />
nicht schon ´mal gehört?!<br />
Wie oft sehen sich Frauen mit diesem Ausspruch konfrontiert<br />
– und wieviele Beispiele für Frauen und Technik<br />
existieren? Es gibt sie, diese Beispiele – nur leider<br />
sind sie oftmals nicht bekannt.<br />
Der Prozentsatz der Frauen, die sich für ein natur- bzw.<br />
ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden,<br />
liegt <strong>im</strong> <strong>Land</strong> Sachsen-Anhalt <strong>im</strong> Durchschnitt bei nur<br />
ca. 27%. Studienrichtungen wie Biologie und Chemie<br />
weichen zwar <strong>im</strong> allgemeinen nach oben davon ab<br />
– Studienrichtungen wie bspw. Verfahrenstechnik und<br />
Informatik liegen allerdings oftmals weit darunter.<br />
Wir wissen, auch junge Frauen sind daran interessiert<br />
zu erfahren, was sich beispielsweise hinter den Begriffen<br />
Umweltanalytik, Nanopartikel, Bionik etc. verbirgt.<br />
Aber es existieren dennoch Rahmenbedingungen, die<br />
eine Entscheidung für einen technischen Beruf oder<br />
eine natur- bzw. ingenieurwissenschaftliche Studienrichtung<br />
erschweren.<br />
Immer noch gibt es Lehrer, die Schülerinnen von der<br />
Wahl des Unterrichtsfaches Physik <strong>im</strong> Abi-Leistungskurssystem<br />
mit dem Hinweis „mach doch lieber Bio<br />
– das PASST besser zu Dir“ abraten.<br />
Im Rahmen einer Initiative des Ministeriums für Gesundheit<br />
und Soziales des <strong>Land</strong>es Sachsen-Anhalt werden<br />
Abiturientinnen durch die DAA-Halle Intensiv-Praktika<br />
angeboten, die ihnen die Möglichkeit geben, unbegründete<br />
Schwellenängste vor einem Studium in den Naturund<br />
Ingenieurwissenschaften abzubauen, Begabungen<br />
zu erkennen und zu fördern, Zweifel und Unklarheiten<br />
über den Inhalt und Einsatzmöglichkeiten nach einem<br />
solchen Studium aus dem Weg zu räumen.<br />
Wir wollen mit diesem Projekt Anstoß geben, Abiturientinnen<br />
Berührungsängste vor natur- und ingenieurwissenschaftlichen<br />
Studiengängen zu nehmen.<br />
Die Abiturientinnen können aus einer nahezu unüberschaubaren<br />
Vielzahl von Themen wählen und damit<br />
ihren ersten Wissensdurst stillen, wobei sie sicherlich<br />
Gefahr laufen, vom Feuer der Wissenschaft erfasst zu<br />
werden. ;-))<br />
In einem Zeitraum von 2 Monaten erproben sich die<br />
Abiturientinnen mit fachlicher Begleitung konkret an<br />
einem Projekt <strong>im</strong> natur- bzw. ingenieurwissenschaftlichen<br />
Bereich. So können evtl. falsche Vorstellungen der<br />
Studieninhalte und Berufsbilder bereits vor Aufnahme<br />
eines Studiums korrigiert und evtl. auch einem späteren<br />
Abbruch vorgebeugt werden.<br />
In diesem Jahr wird das Projekt bereits zum 6. Mal<br />
durchgeführt. In den bisherigen Durchläufen nutzten<br />
mehr als 500 Abiturientinnen dieses Praktikum - zum<br />
einen zur Bestätigung ihres Studienwunsches - zum anderen<br />
dazu, existierende Zweifel in der Wahl der Studienrichtung<br />
aus dem Weg zu räumen.<br />
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