Tagungsband low.pdf (1.9 MB) - (ESF) im Land Bremen
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56 Good Practices Gendergerechte Mainstreamingprojekte und frauenspezifische Förderung<br />
Beiträge Forum III Good Practices von gendergerechten Mainstreamingprojekten<br />
und frauenspezifischer Förderung<br />
Für die Arbeit als Mentorin sind soziale Kompetenzen<br />
erforderlich, die durch die jungen Frauen nicht <strong>im</strong>mer<br />
spontan und selbstverständlich in ihre Arbeit eingebracht<br />
werden können. Deshalb unterstützen pädagogisch<br />
geschulte Fachkräfte, die Trainerinnen, das Ada-<br />
Lovelace-Projekt. Sie bieten den Mentorinnen sowohl<br />
allgemeine Trainings zur Förderung sozialer Kompetenzen<br />
wie Teamfähigkeit, Präsentation und Rhetorik<br />
an, die diese <strong>im</strong> Rahmen ihrer Aufgaben in Schulen, bei<br />
Messepräsentationen und Kursangeboten einsetzen<br />
können, sie richten ihre Schulungen aber auch in Thema<br />
und Konzeption speziell auf die Anforderungen des<br />
Projektes aus. Die Ada-Lovelace-Mentorinnengruppen,<br />
zusammen mit ihrer Koordinatorin und Trainerin, kooperieren<br />
regional mit, für die Berufswahlorientierung<br />
relevanten Institutionen und Bezugspersonen, wie dem<br />
Arbeitsamt, Ausbildungsbetrieben für gewerblich-technische<br />
und informationstechnische Ausbildungsberufe,<br />
Schulen, LehrerInnen und Eltern und nicht zuletzt mit<br />
den Hochschulen.<br />
Die Projektangebote<br />
Die Ada-Lovelace-Mentorinnen bieten an den Hochschulen<br />
in Rheinland-Pfalz, je nach dem dortigen Studienangebot<br />
und den individuellen Kompetenzen, eine breite<br />
Palette an Veranstaltungen an den Hochschulen und<br />
in den Schulen an, z.B. Schulbesuche, Computerkurse,<br />
Exper<strong>im</strong>entiertage, Roboterkurse, (technische) Workshops,<br />
Projekttage in den Ferien, Schnupperstudien,<br />
Betriebsbesichtigungen und vieles mehr. Im Folgenden<br />
seien einige Angebote beispielhaft näher beschrieben:<br />
Schulbesuche<br />
Die Mentorinnen oder Koordinatorinnen nehmen Kontakt<br />
zu den regionalen Gymnasien auf (Auszubildende<br />
naturwissenschaftlich-technischer Berufe gehen auch<br />
in die Haupt- und Realschulen) und vereinbaren Termine<br />
für einen Schulbesuch. An einem Schulbesuch<br />
nehmen in der Regel reine Mädchengruppen aus einer<br />
oder mehreren Schulklassen teil. Die Mentorinnen<br />
besuchen die Schülerinnen zu zweit oder zu dritt und<br />
stellen sich selbst und ihren jeweiligen Studiengang<br />
vor. Große Bedeutung hat die Vorstellung der eigenen<br />
Person der Mentorinnen, die hier berichten, wie sie<br />
sich für ihr Studienfach oder ihren Ausbildungsberuf<br />
entschieden haben und welche Erfahrungen sie mit ihrer<br />
Studienfach- oder Berufswahl gemacht haben. Die<br />
Schülerinnen können die Mentorinnen so als „Vorbilder“<br />
wahrnehmen, die ihre Studien- und Berufswahl an<br />
ihren Begabungen, Interessen und den guten Arbeitsmarktchancen<br />
ausgerichtet haben und dabei oftmals<br />
Hindernisse überwinden und Mut zeigen mussten. Die<br />
Mentorinnen bieten den Schülerinnen die Teilnahme an<br />
weiteren Ada-Lovelace-Angeboten an und ermutigen<br />
sie, sich bei Bedarf weiter von den Mentorinnen beraten<br />
zu lassen und den Kontakt zum Projekt zu halten.<br />
Workshops<br />
Mentorinnen des Ada-Lovelace-Projektes haben – entsprechend<br />
ihrer vielfältigen Studiengänge – viele verschiedene<br />
Schülerinnen-Workshops entwickelt (Statikworkshop,<br />
Löten, Internetworkshop, Logik-Workshop,<br />
Mathematik <strong>im</strong> Alltag, Computer-Hardware-Workshop<br />
etc.). In der Regel handelt es sich dabei um ein Angebot,<br />
das ein bis zwei Stunden in Anspruch n<strong>im</strong>mt und<br />
in das Informationsangebot an Hochschultagen, Schülerinnen-Technik-Tagen<br />
oder „Tagen der offenen Tür“<br />
integriert wird.<br />
Die Projektgeschichte, -standorte und<br />
-finanzierung<br />
Das Ada-Lovelace-Projekt wurde 1997 an der Universität<br />
Koblenz-<strong>Land</strong>au, Campus Koblenz gegründet. Die wissenschaftliche<br />
Leitung liegt seitdem bei Frau Prof. Dr.<br />
Elisabeth Sander am Psychologischen Institut der Universität<br />
Koblenz-<strong>Land</strong>au, Campus Koblenz. Die Zentrale<br />
Koordinierungsstelle mit hochschulübergreifenden<br />
Aufgaben der Koordination und Öffentlichkeitsarbeit ist<br />
ebenfalls hier angesiedelt. Seit 1997 hat sich das Ada-<br />
Lovelace-Projekt kontinuierlich an alle Hochschulen in<br />
Rheinland-Pfalz mit naturwissenschaftlich-technischen<br />
Studiengängen ausgedehnt. Seit dem Jahr 2000 werden