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Ein usage event findet in einem direkten Gesprächskontext statt. Dieser Gesprächskontext wird weit interpretiert: Alle physischen, mentalen, sozialen und kulturellen Umstände sind darin aufgenommen worden (Langacker, 2001 – S. 145). In diesem Gesprächskontext steht der ground zentral. Dieser ground enthält den Sprechakt an sich, den Sprecher und Hörer und deren Interaktion und die spezifischen Umstände (Zeit und Raum) der Äußerung (Feyaerts, 2005; Langacker, 2001 – S. 145). Der CDS enthält ebenfalls die gemeinsamen Kenntnisse (shared knowledge) von Hörer und Sprecher. Es kann sich hier auch um vermutete gemeinsame Kenntnisse handeln: Sprecher und Hörer können die Vermutung haben, dass der Gesprächspartner dieselben Kenntnisse habe (vgl. eben 2.2.1.1). Diese gemeinsamen Kenntnisse gestalten die Basis, auf der Sprecher und Hörer die Interaktion führen (Feyaerts, 2005; Langacker, 2001 – S. 145). Ein Sprechakt kann retrospektiv und prospektiv sein. Retrospektiv heißt, dass die Äußerung an eine vorige Äußerung verweist, prospektiv, dass die Äußerung eine nachfolgende Äußerung braucht. Dieses und die Tatsache, dass jedes normale Gespräch eine Aufeinanderfolge von erfolgreichen Sprechakten (usage events) ist, sorgt dafür, dass man im CDS auch eine Wiedergabe der Zeit braucht: „A discourse comprises a succession of frames each representing the scene being „viewed“ and acted on by the speaker and hearer at a given instant.“ (Langacker, 2001 – S. 151) Diese Aufeinanderfolge von Rahmen (frames) wird im CDS-Modell wie folgt dargestellt: - 0 + > > Der mittlere (fettgedruckte) Rahmen ist der Rahmen in dem der Sprechakt im Moment stattfindet, sowohl aus dem Sprecher- als auch aus dem Hörerstandpunkt. Langacker (2001, S. 151) nennt diesen Rahmen das focus frame oder das zero frame. Das zero frame wird vom minus frame vorangegangen und vom plus frame gefolgt. Im minus frame ist also der vorgegangene Sprechakt sichtbar (also vor dem Sprechakt im zero frame) und im plus frame der nachfolgende Sprechakt. Man könnte sagen, dass das CDS-Modell auf einer Zeitachse liegt. Jeroen Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussionen: 14 Eine empirische Studie mit den Darstellungsmodellen von Thurmair und Langacker
Alle im Internetkorpus anwesenden Modalpartikelmorpheme sind im zweiten Teil dieser Studie (cfr. 2.2.1) im CDS-Modell analysiert worden. Die Vor- und Nachteile des Modells für eine Modalpartikelanalyse werden besprochen (cfr. 2.2.2) und in 2.2.3 wird die Darstellungsweise Thurmairs dem Modell gegenübergesetzt. Jeroen Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussionen: 15 Eine empirische Studie mit den Darstellungsmodellen von Thurmair und Langacker
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