en letterkunde: germaanse talen - E-thesis

Beispiele (8) und (9) werden mit dem CDS-Modell von Langacker analysiert.
(8) „Nach dem Ende des kalten Krieges gibt es keine „bösen Russen“ mehr, jetzt sind
es halt die „bösen Islamisten“, welche die Welt erobern wollen. Speziell die
Rechts-Extremisten um Bush und natürlich Israel haben Interesse, dieses Feindbild
zu bauen, verstärken und in die Welt hinaus zu tragen.“ (countone – Es geht
um\\\\\\\’s Ganze – Irak – Die Welt Online)
> Reaktion: „Dass Sie hier von einer juedischen Weltverschwoerung faseln, kann
im Zusammenhang mit Ihren uebrigen Beitraegen kaum ueberraschen.“
Irak Irak Irak
Feindbild VS und Isr Feindbild VS und Isr Feindbild VS und Isr
Damals VS und Isr Jetzt VS und Isr
→ bösen Russen halt S = Nazi
→ bösen Islamisten
> >
S (→ H) S (→ H) H → S
Gemeinsame Kenntnisse Gemeinsame Kenntnisse Gemeinsame Kenntnisse
Current Discourse Space
Das Thema dieser Diskussion ist der Irak-Krieg. Deswegen ist der Kontext im CDS jeweils
Irak. Der Sprecher (S) behauptet, dass der Krieg nur stattfinde, weil die VS und Israel (Isr) ein
Feindbild brauchten. Das viewing frame der Diskussion ist also das Feindbild der VS und
Israel. Während der Autor behauptet, dass Israel eine wichtige Rolle im Krieg habe,
widerspricht ein Hörer dem, indem er implizit sagt, der Autor sei ein Nazi (jüdische
Weltverschwörung).
Im ground ist der Hörer (H) zweimal eingeklammert worden, weil der Sprecher nicht wusste,
wer genau reagieren würde. Der Beitrag des Sprechers war der erste in dieser Diskussion. Es
gibt eine Verbindung zwischen ground und Fokus im plus frame: Der Sprecher wird selber
Subjekt der Diskussion, indem der Hörer ihn einen Nazi nennt.
Das Merkmal wird dargestellt mit einem Pfeil von halt im mittleren Rahmen zum
minus frame. H wird angedeutet mit einem Doppelpfeil zwischen dem plus frame
und dem fettgedruckten mittleren Rahmen. Der Doppelpfeil bedeutet einerseits, dass es noch
alternative Erklärungen geben kann (Plausibilität) und deutet andererseits auch die
Jeroen Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussionen: 33
Eine empirische Studie mit den Darstellungsmodellen von Thurmair und Langacker