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en letterkunde: germaanse talen - E-thesis

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nächst<strong>en</strong> Tag geb<strong>en</strong> würde, also dass er sie am nächst<strong>en</strong> Tag seh<strong>en</strong> würde. Er ist aber nicht<br />

sicher, dass er dieses Mädch<strong>en</strong> dann seh<strong>en</strong> wird; er vermutet das nur. Um diese<br />

Einschränkung anzudeut<strong>en</strong>, verw<strong>en</strong>det er die Modalpartikel wohl. trifft<br />

also auch im Beispiel (28) zu.<br />

(28) „Heute war sie nicht da. Dann solls wohl morg<strong>en</strong> sein.“ (Hubert Reinelt – Eure<br />

Meinung zu mehrer<strong>en</strong> Ding<strong>en</strong> – de.talk.romance)<br />

In einem W-Fragesatz mit der Modalpartikel wohl schränkt der Sprecher die Geltung der<br />

Antwort schon im Voraus ein: Der Sprecher erwartet vom Hörer eine Vermutung, aber kein<br />

sicheres Wiss<strong>en</strong> (Thurmair, 1989 – S. 144). Im (29) fragt der Autor (camaju) welche<br />

Chanc<strong>en</strong> die deutsche Nationalmannschaft geg<strong>en</strong> Brasili<strong>en</strong> gehabt hätte. Die Frage kann<br />

eig<strong>en</strong>tlich keine richtige Antwort hab<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n Deutschland hat damals nicht geg<strong>en</strong> Brasili<strong>en</strong><br />

gespielt. Es handelt sich hier also um eine hypothetische Frage. Weil die Antwort nicht<br />

richtig sein kann, schränkt Camaju durch die Verw<strong>en</strong>dung der Modalpartikel wohl die<br />

Geltung des Sachverhalts in der Antwort im Voraus ein: Er deutet an, dass er vom<br />

Gesprächspartner eine Vermutung erwartet, aber keine allgemeingültige Aussage. Deshalb<br />

trifft das Merkmal im (29) zu.<br />

(29) „Welche Chanc<strong>en</strong> haette wohl die erste Garnitur des DFB da gehabt??“<br />

> „Keine. Niemals.“ (camaju – Brasili<strong>en</strong> gewann die Copa – Bundesliga – Die<br />

Welt online)<br />

Beispiel (28) wurde mit dem Langackermodell analysiert:<br />

(28) „Heute war sie nicht da. Dann solls wohl morg<strong>en</strong> sein.“ (Hubert Reinelt – Eure<br />

Meinung zu mehrer<strong>en</strong> Ding<strong>en</strong> – de.talk.romance)<br />

Verliebtheit Verliebtheit<br />

Mädch<strong>en</strong> verführ<strong>en</strong> Mädch<strong>en</strong> verführ<strong>en</strong><br />

Einschränkung<br />

Behauptung<br />

Mädch<strong>en</strong> > wohl ><br />

nicht geseh<strong>en</strong><br />

S → H S → H<br />

Gemeinsame K<strong>en</strong>ntnisse Gemeinsame K<strong>en</strong>ntnisse<br />

Curr<strong>en</strong>t Discourse Space<br />

Jero<strong>en</strong> Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussion<strong>en</strong>: 58<br />

Eine empirische Studie mit d<strong>en</strong> Darstellungsmodell<strong>en</strong> von Thurmair und Langacker

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