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en letterkunde: germaanse talen - E-thesis

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Der schon-Aussagesatz ist zukunftsbezog<strong>en</strong>: Der Sprecher will d<strong>en</strong> Hörer beruhig<strong>en</strong>.<br />

Desweg<strong>en</strong> gibt es ein<strong>en</strong> Pfeil vom zero frame zum plus frame. Das Merkmal<br />

V wird von d<strong>en</strong> zwei ander<strong>en</strong> Pfeil<strong>en</strong> dargestellt: Der Pfeil vom<br />

minus frame zu schon, weist darauf hin, dass sich die Modalpartikel schon auf die<br />

Vorgängeräußerung bezieht und der Pfeil symbolisiert auch die Tatsache, dass schon<br />

bestimmte Teile der Vorgängeräußerung (die Mannschaft spielt schlecht) annimmt. Der Pfeil<br />

von der Modalpartikel schon zum Fokus des minus frame, stellt die Teile dar, die der Sprecher<br />

zurückweist (die Mannschaft wird absteig<strong>en</strong>), also die Einschränkung der Geltung des<br />

Sachverhalts.<br />

Das CDS-Modell zeigt sich sehr geeignet, um die Bedeutung der Modalpartikel schon<br />

darzustell<strong>en</strong>. Alle relevant<strong>en</strong> kontextuell<strong>en</strong> Elem<strong>en</strong>te könn<strong>en</strong> im Modell aufg<strong>en</strong>omm<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> und es ist möglich schematisch anzudeut<strong>en</strong>, wie diese Elem<strong>en</strong>te aufeinander einwirk<strong>en</strong><br />

und so die Bedeutung von schon als Modalpartikel gestalt<strong>en</strong>. Der Definition Thurmair wird<br />

vom Internetkorpus nicht widersproch<strong>en</strong>.<br />

2.2.1.14 Eig<strong>en</strong>tlich<br />

Eig<strong>en</strong>tlich kann sowohl Adjektiv, Satzadverb wie Modalpartikel sein. Als Modalpartikel ist<br />

es unbetont und kommt es nur in Fragesätz<strong>en</strong> (W-Fragesätz<strong>en</strong> oder Entscheidungfragesätz<strong>en</strong>)<br />

vor. Die Bedeutung von eig<strong>en</strong>tlich als Modalpartikel ist beschränkt: Eig<strong>en</strong>tlich wird nur<br />

verw<strong>en</strong>det um anhand einer Frage, das Gespräch eine neue W<strong>en</strong>dung zu geb<strong>en</strong>:<br />

„Die wes<strong>en</strong>tliche und <strong>en</strong>tscheid<strong>en</strong>de Leistung von eig<strong>en</strong>tlich besteht darin, die<br />

Einbindung der Frage in d<strong>en</strong> Gesprächszusamm<strong>en</strong>hang zu markier<strong>en</strong>. (…) Frag<strong>en</strong> mit<br />

eig<strong>en</strong>tlich geb<strong>en</strong> dem Gespräch immer eine neue W<strong>en</strong>dung, mit ihn<strong>en</strong> wird ein neues<br />

Thema oder zumindest ein neuer Aspekt eines Themas eingeführt.“ (Thurmair, 1989 –<br />

S. 176)<br />

Thurmair definiert eig<strong>en</strong>tlich mit dem Merkmal , weil die Funktion dieser<br />

Modalpartikel also das Anzeig<strong>en</strong> einer W<strong>en</strong>dung (eines Überganges) im thematisch<strong>en</strong> Verlauf<br />

ist (Thurmair, 1989 – S. 177). Das Merkmal deutet auch die Anknüpfung mit<br />

dem Vorgängerzug an, das heißt, dass das Etikett bei eig<strong>en</strong>tlich nicht nötig ist<br />

(Thurmair, 1989 – S. 177). Man könnte sag<strong>en</strong>, dass schon <strong>en</strong>thält.<br />

W<strong>en</strong>n man ein<strong>en</strong> Übergang zu einem neu<strong>en</strong> Thema mach<strong>en</strong> will, dann geht schon ein anderes<br />

Thema voran. Das heißt also, dass eig<strong>en</strong>tlich (als Modalpartikel) nur gebraucht werd<strong>en</strong> kann,<br />

w<strong>en</strong>n die Konversation schon eine Weile dauert. Eig<strong>en</strong>tlich-Aussag<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> mit ander<strong>en</strong><br />

Wort<strong>en</strong> nie gesprächseröffn<strong>en</strong>d verw<strong>en</strong>det werd<strong>en</strong> (Thurmair, 1989 – S. 177).<br />

Beispiele (32) und (33) widersprech<strong>en</strong> der These Thurmairs nicht: An all<strong>en</strong> eig<strong>en</strong>tlich-Sätz<strong>en</strong><br />

geht schon eine Diskussion voran und eig<strong>en</strong>tlich macht tatsächlich d<strong>en</strong> Übergang zu einem<br />

neu<strong>en</strong> Thema oder einem neu<strong>en</strong> Aspekt des Themas. Im Beispiel (32) ist der Autor (Uwe<br />

Jero<strong>en</strong> Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussion<strong>en</strong>: 62<br />

Eine empirische Studie mit d<strong>en</strong> Darstellungsmodell<strong>en</strong> von Thurmair und Langacker

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