en letterkunde: germaanse talen - E-thesis
en letterkunde: germaanse talen - E-thesis
en letterkunde: germaanse talen - E-thesis
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„wieso etikett<strong>en</strong>schwindel? die liga wird ja in deutschland gespielt, also ist sie<br />
eine deutsche bundesliga.“ (eiermann – Etikett<strong>en</strong>schwindel – Bundesliga – Die<br />
Welt online)<br />
Dieses Beispiel ist folg<strong>en</strong>dermaß<strong>en</strong> mit dem Langackermodell analysiert word<strong>en</strong>:<br />
Bundesliga Bundesliga<br />
Etikett<strong>en</strong>schwindel Etikett<strong>en</strong>schwindel<br />
W<strong>en</strong>ig deutsche<br />
Das weißt du?<br />
Spieler ja<br />
> ><br />
H (→ S) S → H<br />
Gemeinsame K<strong>en</strong>ntnisse Gemeinsame K<strong>en</strong>ntnisse<br />
Curr<strong>en</strong>t Discourse Space<br />
Die Konversation erfolgt im Kontext der Bundesliga und handelt sich um d<strong>en</strong> sog<strong>en</strong>annt<strong>en</strong><br />
Etikett<strong>en</strong>schwindel: jemand behauptet, dass die Bundesliga nicht deutsch sei, weil es zu w<strong>en</strong>ig<br />
deutsche Spieler darin gebe. Diese Behauptung wird schematisch dargestellt im minus frame.<br />
Der Sprecher reagiert dazu, dass die Liga in Deutschland gespielt wird und deshalb deutsch<br />
ist. In seiner Reaktion verw<strong>en</strong>det der Sprecher die Modalpartikel ja und im zero frame wird<br />
die Bedeutung von ja dargestellt.<br />
Der mittlere Rahm<strong>en</strong> (zero frame) ist fettgedruckt word<strong>en</strong>: Der Sprecher will etwas aus d<strong>en</strong><br />
gemeinsam<strong>en</strong> K<strong>en</strong>ntniss<strong>en</strong> hervorbring<strong>en</strong> (H). Er erinnert d<strong>en</strong> Hörer daran, dass<br />
die Bundesliga in Deutschland gespielt wird. Der Sprecher weiß, dass der Hörer das auch<br />
weiß und deshalb verw<strong>en</strong>det er die Modalpartikel ja. Die illokutive Bedeutung von ja ist<br />
sichtbar im Kanal der Informationsstruktur im Fokus des zero frame. Der Pfeil von ja im<br />
Kanal des Segm<strong>en</strong>tinhalts betont die Verbindung zwisch<strong>en</strong> der illokutiv<strong>en</strong> Bedeutung der<br />
Sprechersaussage und dem ja als Modalpartikel. Diese Bedeutung (‚Das weißt du?’) <strong>en</strong>thält<br />
ein Fragezeich<strong>en</strong>: Obwohl der Sprecher sicher ist, dass der Hörer es weiß, verw<strong>en</strong>det er ja als<br />
Kontrollmittel. Man könnte es umschreib<strong>en</strong>, wie ‚Du wirst mir doch nicht sag<strong>en</strong>, dass du das<br />
nicht weißt?’. Desweg<strong>en</strong> gibt es auch ein<strong>en</strong> Pfeil vom Kanal der Informationsstruktur zum<br />
plus frame: Der Sprecher verlangt, anders als bei eb<strong>en</strong> (cfr. 2.2.1.1) eine Antwort auf sein<br />
Argum<strong>en</strong>t. Diese Antwort kommt in diesem Beispiel aber nicht.<br />
Jero<strong>en</strong> Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussion<strong>en</strong>: 47<br />
Eine empirische Studie mit d<strong>en</strong> Darstellungsmodell<strong>en</strong> von Thurmair und Langacker