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en letterkunde: germaanse talen - E-thesis

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Reaktionsmöglichkeit auf die halt-Äußerung an. Im Geg<strong>en</strong>satz zu eb<strong>en</strong> (cfr. 2.2.1.1), bietet<br />

der Sprecher hier wohl die Möglichkeit zu reagier<strong>en</strong>. Desweg<strong>en</strong> ist S auch nicht fettgedruckt<br />

word<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n der rechthaberische Charakter fehlt in diesem Beispiel. Der mittlere Rahm<strong>en</strong> ist<br />

fettgedruckt word<strong>en</strong>, weil es das Merkmal H gibt: Der Sprecher geht davon aus,<br />

dass der halt-Satz nicht nur für sichselbst plausibel ist, sondern auch für die Hörer. Der Autor<br />

d<strong>en</strong>kt also, dass jeder diese Erklärung plausibel find<strong>en</strong> wird. Desweg<strong>en</strong> gehört diese<br />

Erklärung zu d<strong>en</strong> allgemein<strong>en</strong> K<strong>en</strong>ntniss<strong>en</strong> und ist dieser Rahm<strong>en</strong> fettgedruckt word<strong>en</strong>.<br />

Das nächste Beispiel, das ich mit dem CDS-Modell analysiere, ist Beispiel (9):<br />

(9) > „Es würde ein bissl auf die Stimmung drück<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n ich mich erst ein neues<br />

Kondom hol<strong>en</strong> müsste, bevor es weitergeht.“<br />

„Dann mach halt anders weiter ;)“ (Markus Gronotte – Kondom nach Ejakulation<br />

– de.talk.liebesakt)<br />

Kondom Kondom<br />

Wiederverw<strong>en</strong>dung Wiederverw<strong>en</strong>dung<br />

Neues Kondom Dann mach<br />

hol<strong>en</strong> nach Orgas- halt<br />

mus = stör<strong>en</strong>d anders weiter<br />

> ><br />

H (→ S) S → H<br />

Gemeinsame K<strong>en</strong>ntnisse Gemeinsame K<strong>en</strong>ntnisse<br />

Curr<strong>en</strong>t Discourse Space<br />

Der Kontext dieser Diskussion ist das Kondom nach der Ejakulation. Ein Autor (H) fragt, ob<br />

es möglich wäre, das Kondom zweimal zu verw<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Er findet es stör<strong>en</strong>d, dass er alles<br />

unterbrech<strong>en</strong> muss um sich ein neues Kondom zu hol<strong>en</strong>. Die Reaktion des Sprechers (S) ist<br />

eine – lächerlich gemeinte – halt-Aufforderung: „Mach halt anders weiter“. Der Sprecher<br />

weiß, dass seine Lösung eig<strong>en</strong>tlich keine gute Lösung ist im Rahm<strong>en</strong> des safe sex, aber er<br />

spottet ein w<strong>en</strong>ig mit dem Hörer. Halt ist wichtig um das lustige Elem<strong>en</strong>t zu beton<strong>en</strong>: Mit halt<br />

stellt der Autor seine Lösung dar, als wäre sie plausibel. Die Lösung ist aber nicht plausibel,<br />

desweg<strong>en</strong> ist der mittlere Rahm<strong>en</strong> auch nicht fettgedruckt word<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n der Hörer weiß, dass<br />

die vorgeschlag<strong>en</strong>e Lösung nicht plausibel ist (und der Sprecher weiß, dass der Hörer das<br />

weiß). Doch bekommt dieses Beispiel das Etikett s, weil der Sprecher es als<br />

plausibel darstellt.<br />

Jero<strong>en</strong> Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussion<strong>en</strong>: 34<br />

Eine empirische Studie mit d<strong>en</strong> Darstellungsmodell<strong>en</strong> von Thurmair und Langacker

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