en letterkunde: germaanse talen - E-thesis
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Teil 2: Empirische Forschung<br />
In diesem Teil werd<strong>en</strong> zuerst die Materialsammlung und die damit verbund<strong>en</strong><strong>en</strong> Probleme<br />
umriss<strong>en</strong>. Auch auf die Vorgeh<strong>en</strong>sweise wird in diesem Kapitel eingegang<strong>en</strong>. Danach<br />
kommt die eig<strong>en</strong>tliche Analyse des Korpus und am Ende eine übergreif<strong>en</strong>de<br />
Schlussfolgerung.<br />
2.1 Die Materialsammlung<br />
Modalpartikeln komm<strong>en</strong> in der geschrieb<strong>en</strong><strong>en</strong> Sprache kaum vor. Um sie zu untersuch<strong>en</strong>,<br />
müsste man demgemäß die gesproch<strong>en</strong>e Sprache oder die Belletristik (z.B. Theater)<br />
analysier<strong>en</strong>. In Internetdiskussion<strong>en</strong> findet man sie trotzdem, weil man in dies<strong>en</strong><br />
Diskussion<strong>en</strong> eine gewisse Form gesproch<strong>en</strong>er Sprache auch schriftlich verw<strong>en</strong>det. Der<br />
Grund dieser geschrieb<strong>en</strong><strong>en</strong> Form ist wahrscheinlich, dass Beiträge in Internetdiskussion<strong>en</strong><br />
meist<strong>en</strong>s kurze Reaktion<strong>en</strong> sind und keine offiziell<strong>en</strong> Briefe, in d<strong>en</strong><strong>en</strong> man die offizielle<br />
Schriftsprache verw<strong>en</strong>det. In dies<strong>en</strong> Internetdiskussion<strong>en</strong> acht<strong>en</strong> die Teilnehmer w<strong>en</strong>iger auf<br />
die Sprache und schreib<strong>en</strong> sie im Allgemein<strong>en</strong> wie sie es sag<strong>en</strong> würd<strong>en</strong>. Es schi<strong>en</strong> mir<br />
demgemäß interessant, diese Modalpartikeln in Internetdiskussion<strong>en</strong> sowohl im Hinblick auf<br />
ihr<strong>en</strong> Gebrauch als auch auf semantischer Eb<strong>en</strong>e zu erforsch<strong>en</strong>.<br />
2.1.1 Quell<strong>en</strong><br />
Ursprünglich war es die Absicht eine kontrastive Studie über d<strong>en</strong> Modalpartikelgebrauch in<br />
populär<strong>en</strong> Medi<strong>en</strong> und in w<strong>en</strong>iger populär<strong>en</strong>, sog<strong>en</strong>annt<strong>en</strong> „Qualitäts“-Medi<strong>en</strong> zu mach<strong>en</strong>.<br />
Demgemäß schi<strong>en</strong> es notw<strong>en</strong>dig verschied<strong>en</strong>e Belege aus <strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>d unterschiedlich<strong>en</strong><br />
Quell<strong>en</strong> zu bezieh<strong>en</strong>.<br />
Der Ausgangspunkt (→ 2.1.3) dabei ist gewes<strong>en</strong>, Zeitschrift<strong>en</strong> hätt<strong>en</strong> im Internet dasselbe<br />
Publikum wie ihre <strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>d<strong>en</strong> schriftlich<strong>en</strong> Fassung<strong>en</strong>. So ist „Die Welt“ eine<br />
Qualitätszeitung in Deutschland und deshalb war das Diskussionsforum auf „Der Welt<br />
Online“ eine interessante Quelle für d<strong>en</strong> Modalpartikelgebrauch in ernsthaft<strong>en</strong> (nichtpopulär<strong>en</strong>)<br />
Medi<strong>en</strong>. Die Welt Online bietet tatsächlich einige sehr spezifische For<strong>en</strong> an.<br />
Daraus sind für diese Studie Beiträge aus d<strong>en</strong> For<strong>en</strong> „Alte oder neue Rechtschreibung“,<br />
„Bundesliga“, „Gesundheitsreform“ und „Irak“ gewählt word<strong>en</strong>. Ein großer Nachteil dieser<br />
For<strong>en</strong> ist aber die Z<strong>en</strong>sur: Bei „Richtlini<strong>en</strong> des Forums“ heißt es u.a. „Jeder Beitrag wird vor<br />
der Veröff<strong>en</strong>tlichung redaktionell geprüft. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge<br />
sinnwahr<strong>en</strong>d zu verändern oder nicht zu veröff<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong>.“ Dadurch ist es möglich, dass<br />
emotionelle Beiträge, die oft viel Modalpartikeln <strong>en</strong>thalt<strong>en</strong>, von der Redaktion <strong>en</strong>tfernt<br />
word<strong>en</strong> sind.<br />
Jero<strong>en</strong> Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussion<strong>en</strong>: 16<br />
Eine empirische Studie mit d<strong>en</strong> Darstellungsmodell<strong>en</strong> von Thurmair und Langacker