en letterkunde: germaanse talen - E-thesis
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Weil dieses Modell viele Möglichkeit<strong>en</strong> hat, braucht es aber auch Kreativität um eine<br />
Bedeutung darin darzustell<strong>en</strong>. Das ist besonders der Fall für die Modalpartikeln der<strong>en</strong><br />
Bedeutung vor allem im zero frame liegt. Vor allem für diese Modalpartikeln also, die keine<br />
wirkliche Verbindung mit der Vorgängeräußerung oder mit der nachfolg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Reaktion<br />
hab<strong>en</strong>, braucht man Kreativität um sie in einem CDS-Modell wiederzugeb<strong>en</strong>. Modalpartikeln<br />
wie wohl (cfr. 2.2.1.12), bloß/nur (cfr. 2.2.1.10) und mal (cfr. 2.2.1.5) zum Beispiel werd<strong>en</strong><br />
hauptsächlich im zero frame dargestellt und brauch<strong>en</strong> eig<strong>en</strong>tlich weder plus noch minus<br />
frame. Weil diese – oft komplexe – Bedeutung dann nur im zero frame wiedergegeb<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong> muss, könnte das ohne Kreativität problematisch sein.<br />
Verliebtheit Verliebtheit<br />
Mädch<strong>en</strong> verführ<strong>en</strong> Mädch<strong>en</strong> verführ<strong>en</strong><br />
Einschränkung<br />
Behauptung<br />
Mädch<strong>en</strong> > wohl ><br />
nicht geseh<strong>en</strong><br />
H → S S → H<br />
Gemeinsame K<strong>en</strong>ntnisse Gemeinsame K<strong>en</strong>ntnisse<br />
Curr<strong>en</strong>t Discourse Space<br />
Im ob<strong>en</strong>steh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> wohl-Beispiel wird die ganze Bedeutung der Modalpartikel wohl in d<strong>en</strong><br />
Kanäl<strong>en</strong> des Fokus vom zero frame dargestellt. Eig<strong>en</strong>tlich kann man auf diese Weise alle<br />
Modalpartikeln darstell<strong>en</strong>: Die illokutive Bedeutung des Partikels (das Merkmal Thurmairs)<br />
wird im Kanal der Informationsstruktur geschrieb<strong>en</strong>. So kann es trotzdem noch schwer<br />
werd<strong>en</strong> die klein<strong>en</strong> Bedeutungsnuanc<strong>en</strong> schematisch wiederzugeb<strong>en</strong>. Vielleicht wäre es doch<br />
möglich, diese Modalpartikel anders darzustell<strong>en</strong>, aber das hängt nahe mit der Kreativität des<br />
Autors zusamm<strong>en</strong>.<br />
Dass Kreativität angebracht, in manch<strong>en</strong> Fäll<strong>en</strong> notw<strong>en</strong>dig ist, kann eine Herausforderung<br />
bedeut<strong>en</strong> und neue Einsicht<strong>en</strong> oder Gedank<strong>en</strong> hervorbring<strong>en</strong>. Kreativität kann hier aber auch<br />
ein Nachteil sein. Weil man immerhin Kreativität braucht um diese<br />
Modalpartikelbedeutung<strong>en</strong> im CDS-Modell darzustell<strong>en</strong>, wird eine Bedeutungsdarstellung im<br />
Modell wahrscheinlich bei jedem Autor anders sein. W<strong>en</strong>n man von diesem Modell ein<br />
universales Modell mach<strong>en</strong> will, gibt es hier ein Problem: W<strong>en</strong>n jeder Autor die<br />
Modalpartikelbedeutung auf eine andere Weise darstellt, könnte die Interpretation<br />
problematisch werd<strong>en</strong>. Es ist z.B. möglich, dass jemand eine Bedeutung auf eine bestimmte<br />
Jero<strong>en</strong> Pollet Modalpartikeln in Internetdiskussion<strong>en</strong>: 71<br />
Eine empirische Studie mit d<strong>en</strong> Darstellungsmodell<strong>en</strong> von Thurmair und Langacker