Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...
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z 5.5 <strong>Therapie</strong>empfehlungen zu speziellen Krankheitsbildern<br />
Lokale medikamentöse <strong>Therapie</strong><br />
Die lokale paratendinöse Injektion von Steroiden zeigt in 70–80% der Fälle eine<br />
gute Wirkung. Nebenwirkungen sind bei korrekter Durchführung selten.<br />
Patienten mit Sakroiliitis wurden jüngst im Rahmen von offenen Studien erfolgreich<br />
mit intraartikulären Kortikoidinjektionen behandelt, die unter Bildwandler<br />
oder computertomographiegesteuert appliziert wurden. Von dieser<br />
Maßnahme profitierten in einer offenen Studie 80% der so behandelten Patienten.<br />
Die deutliche Beschwerdebesserung hielt im Mittel 8,5 Monate an [3].<br />
Diese aufwändige <strong>Therapie</strong>form wird zwar nicht generell empfohlen, stellt aber<br />
eine Option bei hartnäckigen Verlaufsformen und Unwirksamkeit oder Unverträglichkeit<br />
von nichtsteroidalen Antiphlogistika dar.<br />
Bei hartnäckigen Verläufen mit persistierender Synovitis einzelner peripherer<br />
Gelenke kann in Analogie zur chronischen Polyarthritis auch eine Radiosynoviorthese<br />
(z. B. lokale intraartikuläre Behandlung einer persistierenden<br />
Gonarthritis mit 111–222 MBq Yttrium-90) durchgeführt werden.<br />
z Nichtmedikamentöse <strong>Therapie</strong><br />
Physikalische <strong>Therapie</strong><br />
Neben der analgetischen und antiphlogistischen Medikation stellt die physikalische<br />
<strong>Therapie</strong> die Basis jeder Behandlung von Patienten mit Spondyloarthritis<br />
dar und ist als kontinuierliche Behandlungsmaßnahme Grundlage der Behandlung<br />
v. a. der chronischen, z. T. aber auch der akuten Verlaufsformen.<br />
Trotz des allgemein anerkannten hohen Stellenwertes physikalischer <strong>Therapie</strong>verfahren<br />
bei Spondyloarthritiden ist deren exakter Nutzen jedoch durch Studien<br />
nicht konsequent belegt. Dies betrifft auch die Auswahl der <strong>Therapie</strong>formen<br />
bei verschiedenen Krankheitsstadien, sodass die dargestellte Vorgehensweise<br />
nur Anhaltspunkte <strong>für</strong> die Behandlung des Einzelfalles geben kann.<br />
z Sakroiliitis/Spondylitis: Bei Frühstadien von Sakroiliitis sind Diadynamik und<br />
Niederfrequenztherapie in Form von hydrogalvanischen Vollbädern (sog. Stanger-Bäder)<br />
zu empfehlen. Bei chronischer Sakroiliitis kann neben der Niederfrequenztherapie<br />
auch eine hyperämisierende Hochfrequenztherapie (UKW,<br />
Dezimeterwellen) der angrenzenden Muskulatur eingesetzt werden. Bei chronischer<br />
Spondylitis ist eine kontinuierliche krankengymnastische Behandlung<br />
der gesamten Wirbelsäule wichtig (s. auch Kap. 5.5.4.).<br />
z Periphere Arthritis: Bei akuter Symptomatik steht neben der medikamentösen<br />
antiphlogistischen <strong>Therapie</strong> die passagere Ruhigstellung und Kryotherapie<br />
entsprechend der Vorgehensweise bei anderen Arthritiden im Vordergrund.<br />
Bei prolongiertem Verlauf und im chronischen Stadium sind verschiedene<br />
Techniken der Krankengymnastik einschließlich isometrischer Übungen<br />
wesentlich.