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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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Tränenersatzmittel<br />

Aus der Vielzahl angebotener Präparate ist das <strong>für</strong> den Patienten verträglichste<br />

auszuwählen. Die Tränenersatzmittel unterscheiden sich v. a. durch ihre Viskosität.<br />

Polyvinylalkohlpräparate (z. B. Lacrimal®, Arufil®) <strong>für</strong> geringe Schweregrade,<br />

Carboxymethylzellulosepräparate (z. B. Ocultect®) <strong>für</strong> schwerere Formen<br />

oder Gele mit längerer Verweildauer können empfohlen werden. Häufig<br />

entwickeln sich Unverträglichkeitserscheinungen gegenüber den Konservierungsstoffen.<br />

Bei chronischem Gebrauch kann zusätzlich eine Atrophie der Becherzellen<br />

auftreten. In diesen Fällen sind Einmaldosisbehältnisse ohne Konservierungsmittel<br />

angebracht.<br />

Stimulation der Tränensekretion<br />

Cevimelin, topisches Ciclosporin A und Biologicals werden zur Zeit geprüft.<br />

Pilocarpin (Salagen®) ist erhältlich, seine Kontraindikationen (unerwünschte<br />

Miosis) und unerwünschte Wirkungen (Rhinitis, Kopfschmerzen, verstärkter<br />

Harndrang, Gefäßerweiterung, Übelkeit, Schwindel u.a.) sind zu beachten und<br />

limitieren seinen Einsatz [7].<br />

Operative Maßnahmen<br />

Bei schweren Fällen mit zu hoher notwendiger Tropffrequenz (öfter als 1-mal<br />

pro Stunde) kann der Ductus nasolacrimalis temporär (Cutgutfaden, Kunststoffplomben)<br />

oder permanent verschlossen werden. Es gelingt dadurch, das<br />

Gleitmittel länger im Auge zu halten. Eine laterale Tarsorrhaphie verringert<br />

die Augenoberfläche und muss bei schwerster Keratokonjunktivitis in Erwägung<br />

gezogen werden.<br />

z Xerostomie<br />

Allgemeinmaßnahmen<br />

5.5.9 Sjögren-Syndrom z 363<br />

Eine gründliche orale Hygiene kann das erhöhte Kariesrisiko mindern. Der<br />

Konsum von Zucker ist zu meiden. Fluoride sind als fluoridhaltige Zahnpasta<br />

oder als Mundspülung vor dem Schlafengehen 2 Minuten dauernde Spülungen<br />

mit 0,05%igem Natriumfluorid) zur Kariesprophylaxe ebenfalls sinnvoll. Die<br />

Behandlung einer Candidiasis erfolgt mit Nystatin oder Clotrimazol. Durch<br />

das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi wird die Sekretion aus dem restlichen<br />

Speicheldrüsengewebe stimuliert. Das Rauchen ist zu unterlassen. Medikamente,<br />

die die Sicca-Symptomatik verstärken, sind möglichst zu vermeiden (Antidepressiva,<br />

Anticholinergika, Antihistaminika).

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