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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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z Methotrexat<br />

Die Fertilität der Frauen wird durch Methotrexat nicht beeinträchigt. Bei Männern<br />

kann eine reversible Oligospermie entstehen.<br />

Einsatz in der Schwangerschaft<br />

Im Tierversuch sind bei Methotrexatgabe sowohl intrauteriner Fruchttod als<br />

auch Missbildungen beschrieben. Methotrexat ist plazentagängig und wirkt<br />

insbesondere im ersten Trimenon abortiv. Es besteht eine strikte Kontraindikation<br />

<strong>für</strong> den Einsatz der Substanz in der Schwangerschaft [5, 6].<br />

z Beachte: Somit gilt <strong>für</strong> den Einsatz von Methotrexat in der Gravidität:<br />

z Eine Methotrexattherapie muss mindestens 3 Monate, besser 6 Monate<br />

vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden.<br />

Entsprechend gilt dies auch <strong>für</strong> die Behandlung des männlichen Partners.<br />

Stillen ist unter Methotrexat wegen eines Nachweises in der Muttermilch<br />

nicht möglich [15].<br />

z Azathioprin<br />

Die verminderte Effektivität eines Intrauterinpessars ist unter Azathioprintherapie<br />

beschrieben [2].<br />

Einsatz in der Schwangerschaft<br />

5.10 <strong>Therapie</strong> in der Schwangerschaft z 475<br />

In Tierversuchen war Azathioprin in hohen Dosen teratogen (Skelett- und<br />

ZNS-Abnormalitäten). Beim Menschen scheint das Risiko <strong>für</strong> kindliche Anomalien<br />

nach den bisher publizierten Daten nicht erhöht zu sein, in einer Recherche<br />

bzgl. 700 nierentransplantierter Patientinnen wurden bei 4,3% kindliche<br />

Anomalien beobachtet (gegenüber einer Häufigkeit zwischen 1 und 4%<br />

ohne Azathioprin [2, 5]. Berichte über die Anwendung von Azathioprin in der<br />

Schwangerschaft beim SLE zeigen keine erhöhte Missbildungsrate bei den<br />

Neugeborenen. Azathioprin ist plazentagängig, die fetale Leber kann die Umwandlung<br />

in den aktiven Metaboliten 6-Mercaptopurin nicht leisten. Mögliche<br />

Auswirkungen auf das Kind sind Wachstumsretardierung und Immunsuppression.<br />

Frühgeburten wurden häufiger beschrieben [5]. Azathioprin ist in<br />

Deutschland während der Schwangerschaft nicht zugelassen.<br />

z Beachte: Somit gilt <strong>für</strong> den Einsatz von Azathioprin in der Gravidität:<br />

z Empfohlen wird, das Medikament 6 Monate vor einer geplanten Gravidität<br />

abzusetzen. Entsprechendes gilt auch <strong>für</strong> den Mann, der Azathioprin<br />

erhält.

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