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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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z 5.5 <strong>Therapie</strong>empfehlungen zu speziellen Krankheitsbildern<br />

5.5.12 Systemische Sklerose<br />

z Grundsätzliche Bemerkungen zur <strong>Therapie</strong>strategie<br />

Am pathogenetischen Prozess der systemischen Sklerose sind im Wesentlichen<br />

3 verschiedene Zellsysteme und die von ihnen sezernierten Mediatoren beteiligt:<br />

immunkompetente Zellen (aktivierte T-Zellen, Monozyten/Makrophagen),<br />

Endothelzellen und Fibroblasten. Die therapeutischen Optionen konzentrieren<br />

sich daher auf Immunsuppression, Hemmung des Fibroseprozesses und Verbesserung<br />

der Mikrozirkulation. Es gibt z. Z. keine <strong>für</strong> alle Stadien und Verlaufsformen<br />

der systemischen Sklerose etablierte <strong>Therapie</strong>. Für die Mehrzahl<br />

der bisher eingesetzten Medikamente liegen Ergebnisse kontrollierter Studien<br />

nicht vor [17].<br />

Relativ sichere therapeutische Empfehlungen können derzeit nur <strong>für</strong> bestimmte<br />

Symptome und Stadien des in Manifestation und Verlauf stark differenten<br />

Krankheitsbildes gegeben werden. Insbesondere in späten Stadien sowie<br />

bei limitierter Verlaufsform besteht die Neigung zu spontanem Stillstand der<br />

Erkrankung. Daher ist es bei der längerfristigen Effektivitätsbeurteilung therapeutischer<br />

Maßnahmen schwierig, Spontanverlauf und <strong>Therapie</strong>effekt zu differenzieren.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die interdisziplinäre <strong>Therapie</strong>planung und die Definition<br />

des <strong>Therapie</strong>ziels ist die möglichst genaue und frühzeitige, unter prognostischen<br />

Gesichtspunkten erfolgende Zuordnung zu diffuser oder limitierter<br />

(akraler) Verlaufsform und der Nachweis bzw. Ausschluss einer viszeralen Beteiligung.<br />

z <strong>Medikamentöse</strong> <strong>Therapie</strong><br />

Die Planung der medikamentösen <strong>Therapie</strong> macht die Unterscheidung zwischen<br />

prognostisch günstiger (akraler Hautbefall, seltener Beteiligung lebenswichtiger<br />

Organe) sowie ungünstiger (diffuse Sklerodermie, rasche Progredienz,<br />

häufige Beteiligung von Lunge, Herz oder Nieren) Verlaufsform erforderlich.<br />

Da sich Hinweise auf die Effektivität der meisten Immunsuppressiva<br />

sowie von D-Penicillamin nur aus unkontrollierten Studien ergeben und diese<br />

Pharmaka potenziell zu ernsten Nebenwirkungen führen können, sollten sie<br />

nur bei diffuser Hautsklerose, rascher Progredienz und viszeraler Beteiligung<br />

zur Anwendung kommen. Daneben sind spezielle <strong>Therapie</strong>probleme wie Motilitätsstörungen<br />

im Bereich des Gastrointestinaltraktes, fibrosierende Alveolitis,<br />

hypertone Krisen bei renaler Beteiligung sowie die primäre oder sekundäre<br />

pulmonale Hypertonie zu beachten.

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