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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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z 5 <strong>Medikamentöse</strong> <strong>Therapie</strong><br />

z Ist wegen einer Komplikation sofortiges Absetzen während einer höher dosierten<br />

<strong>Therapie</strong> nötig: Übergang auf Substitutionsdosen von Hydrokortison<br />

(morgens 10 mg, mittags 5 mg, abends 5 mg).<br />

z Bei Langzeit-low-dose-<strong>Therapie</strong> Beendigung in 0,5-mg-Schritten alle 2 Monate.<br />

z Einnahmemodus<br />

z Bei Dosen von 30 mg/Tag Prednisolon und darunter soll die Tagesdosis grundsätzlich<br />

morgens auf einmal eingenommen werden (zirkadiane <strong>Therapie</strong>).<br />

z Die <strong>für</strong> das Endokrinium noch schonendere alternierende <strong>Therapie</strong> (Gabe<br />

der <strong>für</strong> 2 Tage nötigen Dosis alle 48 Stunden morgens) ist in der Rheumatologie<br />

nur selten durchführbar. Sie eignet sich jedoch <strong>für</strong> die Langzeitbehandlung<br />

chronisch-fibrosierender Erkrankungen. Alternierende Gabe ist<br />

auch indiziert bei Kindern im Wachstumsalter, die langfristig mit Kortikoiden<br />

behandelt werden müssen.<br />

z Bei manchen schweren Krankheitsbildern genügt die einmalige morgendliche<br />

Gabe nicht. Dann soll die Dosis gesplittet werden: 2 Drittel morgens, 1 Drittel<br />

nachmittags. Der Dosisabbau soll immer bei der zweiten Dosis beginnen.<br />

z Die in früheren Jahren vielfach geübte intramuskuläre Injektion einer Kortikoidkristallsuspension<br />

als „Depotspritze“ gilt als obsolet. Nachhaltige Störungen<br />

des adrenalen Regelkreises und schwere lokale Schäden können die<br />

Folge sein.<br />

z Interaktionen<br />

Änderungen der Anwendung oder Dosierung sind erforderlich bei gleichzeitiger<br />

Gabe von<br />

z nichtsteroidalen Antirheumatika: Wegen des stark erhöhten Ulkusrisikos<br />

möglichst keine gleichzeitige <strong>Therapie</strong>; wenn unverzichtbar, Kortikoid morgens<br />

und kurz wirkendes NSAR abends.<br />

z Rifampicin: doppelte Kortikoiddosis, da Kortikoidabbau und -ausscheidung<br />

beschleunigt werden.<br />

z Hydantoinen und Barbituraten: Dosiserhöhung der Kortikoide entsprechend<br />

individueller Austestung.<br />

z Diuretika und Laxantien: cave: Kaliumverlust.<br />

z Überwachung einer Langzeittherapie<br />

Der Patient muss über mögliche unerwünschte Folgen einer Langzeittherapie<br />

aufgeklärt sein und sich bei jedem Verdacht auf eine Komplikation sofort melden.<br />

Bei Dauertherapie mit über 5 mg/Tag Prednisolon sowie bei gesplitteter<br />

Dosierung sollte der Patient einen Kortikoidausweis mit sich führen.

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