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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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z 5.5 <strong>Therapie</strong>empfehlungen zu speziellen Krankheitsbildern<br />

z Präventive Maßnahmen<br />

Die wesentliche Vorbeugung gegen eine zunehmende Bewegungseinschränkung<br />

und Funktionsminderung ist die regelmäßige Krankengymnastik. Ansonsten<br />

gelten die Empfehlungen des Kap. 5.5.3.<br />

z Verhaltensweisen <strong>für</strong> den Patienten<br />

Ein Patient mit Spondyloarthritis sollte über den meist chronischen/chronisch<br />

rezidivierenden Charakter seiner Erkrankung aufgeklärt werden. Er sollte zu<br />

regelmäßigen krankengymnastischen Übungen zu Hause und in Gruppen aufgefordert<br />

und ermutigt werden.<br />

Analog zu den in Kap. 5.5.3 gemachten Empfehlungen ist eine regelmäßige<br />

konsiliarische Betreuung zu empfehlen. Definierte prognostische Kriterien <strong>für</strong><br />

die Spondyloarthritis gibt es bislang noch nicht.<br />

Die von Carette und Mitarbeitern vorgelegten Langzeitergebnisse (1983)<br />

üben den Verlauf der Spondyloarthritis sagen aus, dass letztlich nur weniger<br />

als 20% der über fast 40 Jahre verfolgten Patienten den Steinbrocker-Funktionsklassen<br />

II bis IV zugeordnet werden mussten. Daher gibt es keinen<br />

Grund, Patienten mit Spondyloarthritis grundsätzlich mit einer schlechten<br />

Prognose zu belasten. Von Interesse <strong>für</strong> den Patienten ist auch, dass sich die<br />

wesentliche Krankheitsentwicklung in dieser Studie in den ersten 10 Jahren<br />

abspielte, danach traten kaum noch wesentliche Verschlechterungen auf.<br />

Die Diagnose einer Spondyloarthritis ist kein Grund, einen Kinderwunsch<br />

zurückzustellen. Spezifische Schwangerschaftskriterien <strong>für</strong> Patientinnen mit<br />

Spondyloarthritis sind nicht bekannt. Das Risiko der Kinder eines HLA-<br />

B27-positiven Spondyloarthritispatienten, selbst eine Spondyloarthritis zu entwickeln,<br />

ist allerdings gegenüber der Normalbevölkerung deutlich erhöht.<br />

z In Erprobung befindliche <strong>Therapie</strong>formen<br />

Während es Anhaltspunkte <strong>für</strong> eine Wirksamkeit von Sulfasalazin bei Spondyloarthritis-Patienten<br />

mit einer mittleren Krankheitsdauer von mehr als 10 Jahren<br />

gibt, ist der Einsatz von Sulfasalazin bei früher Spondyloarthritis mit reiner<br />

Wirbelsäulenmanifestation noch weiter klinisch zu prüfen. Die bisher einzige<br />

Studie, in der Patienten mit Spondyloarthritis in einer relativ frühen<br />

Krankheitsphase (mittlere Krankheitsdauer < 10 Jahre) mit 3 g Sulfasalazin/Tag<br />

behandelt wurden, hat eine signifikante Verminderung auch der auf die Wirbelsäule<br />

bezogenen Beschwerden ergeben [4]; in der Verumgruppe wurden<br />

auch deutliche Verbesserungen hinsichtlich der Dauer der Morgensteifigkeit<br />

und der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit nachgewiesen. Weitere Studien<br />

in frühen Krankheitsphasen liegen bisher nicht vor.

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