Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...
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tion von Cyclophosphamidpuls- (15 mg/kg) und Methylprednisolonpulstherapie<br />
(10 mg/kg) alle 3–4 Wochen (20). In Kombination mit einer Cyclophosphamidpulstherapie<br />
hat sich eine initial hochdosierte Prednisolontherapie<br />
(1 mg/kg/Tag <strong>für</strong> 4 Wochen, dann Reduktion) im Vergleich zu einer von Beginn<br />
an niedrig dosierten Prednisolontherapie im Hinblick auf Lungenfunktion<br />
und radiologischen Befund als effektiver erwiesen [26].<br />
Primäre und sekundäre pulmonale Hypertonie<br />
Unter oraler <strong>Therapie</strong> mit dem Endothelin-1-Antagonisten Bosentan (2-mal<br />
62,5 mg/Tag <strong>für</strong> die ersten 4 Wochen, dann Steigerung auf 2-mal 125–250 mg/<br />
Tag) konnte gegenüber Plazebo eine signifikante Verbesserung der körperlichen<br />
Belastbarkeit sowie der kardialen Hämodynamik („cardiac index“, pulmonal-vaskulärer<br />
Widerstand) beobachtet werden [7, 30]. Auch <strong>für</strong> die kontinuierliche<br />
intravenöse Gabe von Epoprostenol wurde in einer kontrollierten<br />
Studie eine signifikante Verbesserung der Belastbarkeit und der hämodynamischen<br />
Parameter gezeigt [3]. Ähnlich positive Effekte wurden in einer nicht<br />
kontrollierten Studie <strong>für</strong> die inhalative <strong>Therapie</strong> mit Epoprostenol beschrieben<br />
[26].<br />
Renale Hypertonie<br />
Durch maligne Hypertonie gekennzeichnete renale Krisen bei systemischer<br />
Sklerose können durch ACE-Hemmer beherrscht werden. Mit einer Blutdrucksenkung<br />
lässt sich häufig eine Verbesserung der renalen Funktion erreichen<br />
[35]. Insbesondere bei diffusen Verlaufsformen der systemischen Sklerose sind<br />
regelmäßige Blutdruckkontrollen erforderlich; bereits bei grenzwertigen Blutdruckwerten<br />
sollte eine <strong>Therapie</strong> mit ACE-Hemmern eingeleitet werden.<br />
Beteiligung des Gastrointestinaltraktes<br />
5.5.12 Systemische Sklerose z 377<br />
Bei den häufig beobachteten Ösophagusmotilitätsstörungen empfiehlt sich der<br />
Einsatz von Prokinetika wie z. B. Metoclopramid 3-mal 10 mg, falls sich noch<br />
keine schwere Atrophie der glatten Muskulatur des Ösophagus entwickelt hat<br />
[6]. Bei Refluxösophagitis ist zuätzlich die Gabe von Protonenpumpenhemmern<br />
(z. B. Omeprazol 40–60 mg/Tag) angezeigt [6]. Es ist zu beachten, dass<br />
Nifedipin den gastroösophagealen Reflux verstärken kann. Bei intestinaler Beteiligung<br />
mit intestinaler Pseudoobstruktion hat sich die subkutane Gabe des<br />
Somatostatinanalogons Octreotid (50–75 lg/Tag) bewährt [11, 23]. Außerdem<br />
ist bei Dünndarmbeteiligung eine entsprechende Substitutionstherapie des<br />
Malassimilationssyndroms sowie eine antibiotische <strong>Therapie</strong> bei bakterieller<br />
Fehlbesiedelung erforderlich.