Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...
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z 5.5 <strong>Therapie</strong>empfehlungen zu speziellen Krankheitsbildern<br />
z Punktat ohne Kristallnachweis. Bei Leukozytenzahlen von 20 000–30 000 mm 3<br />
wird das betroffene Gelenk ruhig gestellt und gekühlt. Die antibiotische <strong>Therapie</strong><br />
erfolgt intravenös – vorzugsweise mit einem Breitspektrumcephalosporin<br />
oder einer Kombinationstherapie – bis zum Vorliegen von Keimbestimmung<br />
und Resistogramm.<br />
Die Verlaufsbeurteilung wird anhand der täglichen Bestimmung von CRP,<br />
Leukozyten im Serum, BSG sowie der Leukozytenzahl im Gelenkpunktat vorgenommen.<br />
Steigen CrP und Leukozytenzahl weiter an oder fallen sie nicht innerhalb<br />
von 3 Tagen eindeutig ab, muss der konservative Behandlungsversuch<br />
abgebrochen werden.<br />
Zeigt bereits das Erstpunktat eine Leukozytenzahl über 35 000/mm 3 ,empfiehlt<br />
sich zur Vermeidung einer hämatogenen Streuung eine sofortige operative<br />
Revision.<br />
z Punktat mit Kristallnachweis. Bei Kristallnachweis im Gelenkpunktat und<br />
gleichzeitig fehlendem Keimnachweis darf auch bei einer Leukozytenzahl über<br />
35 000 mm 3 weiter konservativ behandelt werden.<br />
z Operative <strong>Therapie</strong><br />
Bei konservativ nicht schnell (d. h. innerhalb von 3 Tagen) beherrschbaren<br />
akuten Infektionen ist eine operative <strong>Therapie</strong> erforderlich.<br />
z Frühinfekt. Bei fehlender massiver synovialer oder ossärer Beteiligung ist eine<br />
ausgiebige arthroskopische Spülung, ggf. mit Teilsynovektomie, möglich. Lokale<br />
Antibiotikumanwendungen (Schwämme oder Ketten) sowie das Einlegen mehrerer<br />
Drainagen sind indiziert. Erneute arthroskopische Revisionen mit Spülung<br />
des Gelenkes können bei auffälligem Verlauf – fehlende Rückbildung der<br />
Entzündungsparameter und der lokalen Symptomatik – erforderlich werden.<br />
Nach höchstens 3 arthroskopisch kontrollierten Revisionen ist das offene Vorgehen<br />
in Erwägung zu ziehen. Arthroskopisch nicht therapierbare Gelenke werden<br />
nach konventioneller Gelenkeröffnung in gleicher Weise behandelt.<br />
z Spätinfekt. Bei eindeutig ossärer oder massiver synovialer Beteiligung ist<br />
primär das offene Vorgehen zu bevorzugen. Die operative <strong>Therapie</strong> besteht in<br />
einem sorgfältigen Debridement mit Synovektomie. Zusätzlich können eine<br />
Spül-Saug-Drainage, lokale Antibiotikaeinlagen (s. o.) vorgenommen werden.<br />
Transkutan herausgeleitete Gentamyzinketten dürfen knorpelige Bereiche nicht<br />
tangieren.<br />
Bei jedem Eingriff werden von verschiedenen Lokalisationen Synovialisproben<br />
zur erneuten Keim- und Resistogrammbestimmung entnommen, um das<br />
vorliegende Keimspektrum vollständig zu erfassen und die systemische Antibiotikatherapie<br />
anzupassen. Gleichzeitig werden möglichst mehrere Redondrainagen<br />
eingelegt.<br />
Die Verlaufskontrolle ist über die Leukozytenbestimmung im Sekret der Redonschläuche<br />
und Abstriche aus dem Gelenksekret möglich. Auch das CrP