Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...
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z 5.5 <strong>Therapie</strong>empfehlungen zu speziellen Krankheitsbildern<br />
Die Krankengymnastik ist so Kontrakturprophylaxe gegen eine Beuge- und<br />
Adduktionskontraktur und auch Kontrakturtherapie. Sie zielt gleichzeitig auf<br />
eine Beweglichkeitsverbesserung und ein Koordinationstraining ab.<br />
Orthopädische Hilfsmittel<br />
Schuhzurichtungen mit Pufferabsätzen und weichen Sohlen sollen den Auftritt<br />
beim Gehen dämpfen. Ein Beinlängenausgleich im Schuh ist nur bei reellen<br />
Beinlängendifferenzen über 1 cm indiziert. Bei manifesten Kontrakturen und<br />
Bewegungseinschränkungen können Toilettenaufsatz, An- und Ausziehhilfen<br />
usw. hilfreich sein. Ein Handstock bzw. eine Unterarmgehstütze wird auf der<br />
Gegenseite geführt.<br />
Operative <strong>Therapie</strong><br />
Umstellungsosteotomien beziehen sich sowohl auf den coxalen wie auf den<br />
azetabulären Gelenkpartner. Sie sind dann indiziert, wenn bei einer ausgeprägten<br />
Fehlstellung die resultierende Arthrose noch nicht fortgeschritten<br />
ist. Korrekturosteotomien am Azetabulum werden bei der Pfannendysplasie<br />
angewendet in Form von Schwenkosteotomien der gesamten Gelenkpfanne.<br />
Die Art der Korrekturosteotomie am proximalen Femur ist abhängig von der<br />
Art der Fehlstellung (valgisierende, varisierende oder derotierende Osteotomie).<br />
Resezierende Arthroplastiken haben am Hüftgelenk, anders als an den Gelenken<br />
der oberen Extremitäten, keine Bedeutung mehr. Arthrodesen des<br />
Hüftgelenkes führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität<br />
und sind bei jungen Menschen mit körperlich belastenden Berufen noch in<br />
besonderen Situationen indiziert.<br />
Der endoprothetische Gelenkersatz des Hüftgelenkes gehört zu den am weitesten<br />
verbreiteten endoprothetischen Operationen. Bei der Totalendoprothese<br />
wird sowohl die femorale wie die azetabuläre Komponente ersetzt. Bei den<br />
Verankerungstechniken der Implantate unterscheidet man zementfreie, zementierte<br />
und hybride Varianten. Schließlich bestehen erhebliche Unterschiede bei<br />
den Implantaten hinsichtlich der verwendeten Materialien.<br />
z Prophylaxe und Verhaltenshinweise <strong>für</strong> den Patienten<br />
Die Prophylaxe der sekundären Coxarthrose besteht in der frühzeitigen <strong>Therapie</strong><br />
des Grundleidens, z. B. der <strong>Therapie</strong> der chronischen Polyarthritis und anderer<br />
synovialer Krankheiten. Korrekturosteotomien sollen im Frühstadium<br />
durchgeführt werden. Hat sich eine Coxarthrose entwickelt, kann körperliche<br />
Belastung zur sog. Aktivierung der Arthrose mit Schmerzzunahme führen.<br />
Dementsprechend sind körperliche Belastungen den individuellen Gegebenheiten<br />
anzupassen.