Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...
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z 5 <strong>Medikamentöse</strong> <strong>Therapie</strong><br />
entzündlichen Gelenkdestruktionen sollte die RSO nicht durchgeführt werden<br />
wegen der Gefahr des unkontrollierten Abstroms des Radionuklids. Die Gelenkinjektion<br />
sollte bei Infektion an der Injektionsstelle nicht durchgeführt<br />
werden. Relative Kontraindikation <strong>für</strong> die Radiosynoviorthese ist jugendliches<br />
Lebensalter der Patienten.<br />
z Durchführung<br />
Nach Punktion des Gelenks entsprechend den Empfehlungen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Rheumatologie und der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie und Sicherung der intraartikulären Lage der Punktionskanüle<br />
wird das Radionuklid injiziert und anschließend zur Vermeidung<br />
von Stichkanalnekrosen eine 0,9ige Kochsalzlösung oder ein Glukokortikoidpräparat<br />
injiziert. Nach anschließender passiver Bewegung des Gelenks zur<br />
Verteilung des Radionuklids werden die behandelten Gelenke <strong>für</strong> 48 Stunden<br />
ruhig gestellt, um die Wirkung der Radionuklide zu erhöhen und die Rate<br />
möglicher Nebenwirkungen zu senken. Zur <strong>Therapie</strong> großer Gelenke (Hüften,<br />
Knie) eignen sich Radionuklide mit größerer Reichweite (90 Yttrium), mittelgroße<br />
Gelenke (Schultern, Ellbogen, Sprunggelenke) werden vorwiegend mit<br />
186-Rhenium behandelt, kleine Gelenke mit 169-Erbium (www.eanm.org).<br />
z Erfolgsaussichten<br />
In Abhängigkeit vom behandelten Gelenk, der Grunderkrankung und der Vorschädigung<br />
des Gelenks weist die Synoviorthese in ca. 50–80% der Fälle gute<br />
bis sehr gute Langzeiteffekte im Hinblick auf Schmerzreduktion und antientzündliche<br />
Wirkung auf, die häufig bis zu mehreren Jahren anhalten. Einzelne<br />
Studien zeigen einen Rückgang der synovitischen Veränderungen im MRT,<br />
mit der Sonografie und der Skelettszintigrafie, eine verminderte Destruktion<br />
im Röntgenbild. Dies gilt in erster Linie <strong>für</strong> die rheumatoide Arthritis. Wiederholungsbehandlungen<br />
werden frühestens nach 3 Monaten empfohlen, wenn<br />
die erste RSO eine Besserung zeigte.<br />
z Literatur<br />
1. Bernau A, Heeg P (2003) Intraarticular punctures and injections: indications –<br />
prevention of infection – technique – complications. Orthopade 32:548–569<br />
2. Fischer M, Modder G (2002) Radionuclide therapy of inflammatory joint diseases.<br />
Nucl Med Commun 23:829–831<br />
3. Kampen WU, Voth M, Pinkert J, Krause A (2007) Therapeutic status of radiosynoviorthesis<br />
of the knee with yttrium [90Y] colloid in rheumatoid arthritis and<br />
related indications. Rheumatology (Oxford) 46:16–24<br />
4. Kerschbaumer F, Kandziora F, Herresthal J, Hertel A, Hor G (1998) Combined arthroscopic<br />
and radiation synovectomy in rheumatoid arthritis. Orthopade 27:<br />
188–196