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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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5.5.20 Kryoglobulinämische Vaskulitis<br />

(ICD-Nr. 177.9)<br />

z Grundsätzliche Bemerkungen zur <strong>Therapie</strong>strategie<br />

Die meisten Kryoglobulien treten im Rahmen einer primären Erkrankung<br />

(z. B. Myelom) auf oder sind mit chronischen, meist viralen Infekten assoziiert,<br />

während primäre gemischte Kryoglobulinämien seltener vorkommen. Es gilt<br />

heute als gesichert, dass ein Großteil der früher als essenzielle Kryoglobulinämie<br />

eingestuften Gefäßentzündungen mit dem Auftreten einer chronischen<br />

Hepatitis-C-Virus-Infektion assoziiert sind.<br />

Bei allen sekundären Formen der Erkrankung richtet sich die <strong>Therapie</strong> gegen<br />

die Grundkrankheit, während bei essenziellen Kryoglobulinämien die immunsuppressive<br />

<strong>Therapie</strong> im Vordergrund steht.<br />

z <strong>Medikamentöse</strong> <strong>Therapie</strong><br />

5.5.20 Kryoglobulinämische Vaskulitis z 405<br />

Bei der primären Kryoglobulinämie richtet sich die Wahl des eingesetzten Medikaments<br />

nach dem klinischen Ausmaß der Erkrankung. In milden Fällen<br />

reichen symptomatische Maßnahmen aus, dagegen benötigen Patienten mit<br />

progressiver Nierenerkrankung oder Neuropathie eine aggressivere <strong>Therapie</strong>.<br />

Analog der Behandlung von nekrotisierenden Vaskulitiden kann die Durchführung<br />

einer Induktionstherapie mit Cyclophosphamidbolus oder die Dauertherapie<br />

plus hochdosierten Kortikoiden notwendig sein. Bei milderen Verläufen<br />

bzw. zur Remissionserhaltung nach Induktionstherapie eignen sich mittelpotente<br />

Immunsuppressiva. Hier liegen Erfahrungen insbesondere <strong>für</strong> Methotrexat<br />

und Azathioprin vor.<br />

Bei sekundären Kryoglobulinämien wird die Grundkrankheit behandelt. Die<br />

HCV-assoziierte kryoglobulinämische Vaskulitis wird erfolgreich mit Interferon<br />

a (1,5 bis 3 Mio. Einheiten subkutan 3-mal/Woche) in Kombination mit<br />

Ribavirin therapiert.<br />

Für eine evtl. notwendige Akuttherapie aller Kryoglobulinämieformen eignet<br />

sich die Plasmapherese.<br />

z Prophylaktische Maßnahmen und Verhaltenshinweise <strong>für</strong> den Patienten<br />

Patienten mit milder Purpura und Arthralgien bedürfen lediglich einer symptomatischen<br />

Behandlung. Hierbei sind vor allem Kälteschutzmaßnahmen sinnvoll.

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