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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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5.10 <strong>Therapie</strong> in der Schwangerschaft<br />

Die meisten entzündlichen rheumatischen Erkrankungen betreffen bevorzugt<br />

das weibliche Geschlecht. Viele dieser Frauen sind im gebärfähigen Alter.<br />

Trotzdem liegen kontrollierte Studien über Sicherheit und Effizienz von Antirheumatika<br />

in der Schwangerschaft nur in geringer Zahl vor. Dies liegt zum<br />

einen daran, dass bei 75% der Frauen mit chronischer Polyarthritis die Krankheitsaktivität<br />

deutlich nachlässt, zum anderen <strong>für</strong> Erkrankungen wie den systemischen<br />

Lupus erythematodes erst seit wenigen Jahren <strong>Therapie</strong>konzepte<br />

vorliegen, welche die Prognose so weit verbessert haben, dass über die<br />

Möglichkeit einer Schwangerschaft überhaupt erst nachgedacht wird. Zudem<br />

ist eine genaue Vorhersage über den Verlauf der Schwangerschaft <strong>für</strong> den Einzelfall<br />

nicht möglich. Immer mehr betroffene Frauen können sich heute ihren<br />

Kinderwunsch erfüllen. Die <strong>Therapie</strong> während der Gravidität ist darauf auszurichten,<br />

die Erkrankung in einem möglicht stabilen Zustand zu erhalten: Sie<br />

soll das Befinden der Mutter optimieren, ohne dabei dem Fetus zu schaden.<br />

In einigen Fällen dient eine <strong>Therapie</strong> auch der Behandlung des Feten.<br />

z Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)<br />

Die Fertilität wird durch eine NSAR-Einnahme möglicherweise in Einzelfällen<br />

vermindert.<br />

Einsatz in der Schwangerschaft<br />

5.10 <strong>Therapie</strong> in der Schwangerschaft z 471<br />

Über ihre Thrombozytenaggregationshemmung verstärken NSAR die Blutungsneigung<br />

von Mutter und Kind. Die tokolytische Wirkung kann zu einer<br />

prolongierten Schwangerschaft und Geburt führen. NSAR sind plazentagängig.<br />

Bei längerer Einnahme ist eine reversible verminderte renale Durchblutung<br />

mit geringerer fetaler Urinproduktion und Oligohydramnie möglich. Ferner ist<br />

eine Konstriktion des Ductus arteriosus im Uterus (v. a. um die 30. Schwangerschaftswoche)<br />

mit persistierender pulmonaler Hypertonie (mit und ohne<br />

Trikuspidalinsuffizienz) beschrieben.

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