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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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z 5 <strong>Medikamentöse</strong> <strong>Therapie</strong><br />

z Beachte: Somit gilt <strong>für</strong> den Einsatz der NSAR in der Gravidität:<br />

z Wahl der niedrigsten effektiven Dosis,<br />

z Bevorzugung von Präparaten mit kurzer Halbwertszeit,<br />

z Anwendung nur bis zur 32. Schwangerschaftswoche.<br />

z Über Coxibe fehlen Daten in der Schwangerschaft. Sie sollten daher nicht<br />

angewendet werden.<br />

Besonderheiten<br />

Azetylsalizylsäure bis 100 mg/Tag wird bei dem Antiphospholipidsyndrom zur<br />

Abortprophylaxe empfohlen. In einer amerikanischen Studie mit über<br />

10 000 prospektiv untersuchten Schwangerschaften mit regelmäßiger oder<br />

vorübergehender Einnahme von ASS wurde kein erhöhtes Missbildungsrisiko<br />

festgestellt [16].<br />

Stillen unter NSAR mit kurzer Halbwertszeit kann bei reifen Kindern erlaubt<br />

werden. Es scheint dabei günstig, das NSAR zum Zeitpunkt des Stillens<br />

einzunehmen, da dann die geringsten Mengen in der Milch nachgewiesen<br />

wurden [9, 17].<br />

z Glukokortikoide<br />

Die Fertilität unter Glukokortikoiden ist nicht bedeutsam verändert.<br />

Einsatz in der Schwangerschaft<br />

Zu Glukokortikoiden liegen die meisten Erfahrungen in der Gravidität vor. Bei<br />

Gabe von Prednisolon beträgt die Nabelschnurkonzentration aufgrund des<br />

Plazentametabolismus etwa 20% der Konzentration im mütterlichen Blut.<br />

Prednison kann von der unreifen fetalen Leber nicht in den aktiven Metaboliten<br />

Prednisolon verwandelt werden. Dexamethason und Betamethason passieren<br />

hingegen ungehindert die Plazenta und sind im Bedarfsfall bei der <strong>Therapie</strong><br />

des Fetus (z. B. Prophylaxe des kongenitalen AV-Blocks bei Kindern von<br />

Müttern mit Anti-SSA/Ro- und Anti-SSB/La-Antikörpern) einsetzbar. Ein Nutzen<br />

einer präventiven Gabe von Glukokortikoiden zur Verhinderung eine Exazerbation<br />

bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) konnte nicht nachgewiesen<br />

werden [3]. Die Glukokortikoidgabe kann bei der Mutter dosisabhängig<br />

zu Diabetes mellitus, Hypertonie oder Präeklampsie führen. Infektionen,<br />

Osteoporse und vorzeitiger Blasensprung sind weitere Komplikationen. Eine<br />

intrauterine Wachstumsretardierung und eine Frühgeburt sind möglich. Einzelfälle<br />

mit fetalen Infektionen, adrenalen Insuffizienzen (1 : 1000) und neonatalem<br />

Katarakt sind beschrieben. Ein erhöhtes Missbildungsrisiko besteht<br />

nicht.

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