23.10.2012 Aufrufe

Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Haut-/Schleimhautbeteiligung<br />

In leichteren Fällen von Ulzerationen an Haut und Schleimhaut ist eine Lokaltherapie<br />

mit Anästhetika und Kortikosteroiden ausreichend, ggf. können topische<br />

Antibiotika notwendig sein. Schwere Formen, insbesondere der Genitalulzera,<br />

rechtfertigen eine systemische Behandlung mit Kortikosteroiden (20 bis<br />

50 mg Prednison) u./o. Azathioprin (2,5 mg/kg/Tag).<br />

Ciclosporin (5 mg/kg/Tag) bringt einen raschen Effekt bei der Abheilung<br />

von Haut-/Schleimhautulzera [9]. Beim Erythema nodosum ist eine Lokaltherapie<br />

mit Zinkleimverband möglich, hinsichtlich der systemischen Behandlung<br />

erwies sich Colchicin als effektiv [1].<br />

Gelenkbeteiligung<br />

Die symptomatische Behandlung mit Kryotherapie und nichtsteroidalen Antirheumatika<br />

steht im Vordergrund, da es sich meist um einen nichterosiven,<br />

remittierend-rezidivierenden Verlauf handelt. Die Lokaltherapie mit Kortikosteroidinjektionen<br />

kann die Episoden bei selteneren Rezidiven abkürzen. Bei<br />

häufigeren Rezidiven oder anhaltender Arthritis kommt eine Synovialektomie<br />

in Betracht. Arthralgien sprechen auf Colchicin an.<br />

Gefäßbeteiligung<br />

Leichtere Fälle der Thrombophlebitis können lokal mit Antiphlogistika und<br />

Zinkleimverband behandelt werden.<br />

Bei tiefen Thrombosen wird eine Lysetherapie oder Antikoagulation nicht<br />

empfohlen, da die Thrombosen meist adhärent und embolische Komplikationen<br />

selten, während zerebrale oder pulmonale Blutungen auf dem Boden koinzidenter<br />

Vaskulitis häufig sind [14].<br />

Eine Behandlung mit Azetylsalizylsäure ist hingegen zu empfehlen.<br />

Im Übrigen wird die Vaskulitis bei schwerem Verlauf wie andere systemische<br />

Vaskulitiden behandelt (s. Kap. 5.5.14 bis 5.5.20).<br />

Beteiligung des Nervensystems<br />

Kontrollierte Beobachtungen zur <strong>Therapie</strong> liegen nicht vor. Immunsuppressiva<br />

finden Anwendung unter Annahme der vaskulitischen Genese. Hirndrucksymptome<br />

sprechen am besten auf Kortikosteroide (1,5 mg/kg/Tag) an. Zerebrale<br />

Krampfanfälle werden konventionell antikonvulsiv behandelt.<br />

z In Erprobung befindliche <strong>Therapie</strong><br />

5.5.22 M. Behçet z 409<br />

Für die Behandlung mukokutaner Manifestationen und Arthritis liegen Berichte<br />

über die Effektivität von Interferon Alpha 2a/2b vor [2, 6, 15], wobei – abgesehen<br />

von der Arthritis – ein Reboundeffekt beobachtet wurde. Thalidomid<br />

zeigte einen günstigen Effekt auf die Haut- und Schleimhautulzerationen, es

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!