Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...
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Haut-/Schleimhautbeteiligung<br />
In leichteren Fällen von Ulzerationen an Haut und Schleimhaut ist eine Lokaltherapie<br />
mit Anästhetika und Kortikosteroiden ausreichend, ggf. können topische<br />
Antibiotika notwendig sein. Schwere Formen, insbesondere der Genitalulzera,<br />
rechtfertigen eine systemische Behandlung mit Kortikosteroiden (20 bis<br />
50 mg Prednison) u./o. Azathioprin (2,5 mg/kg/Tag).<br />
Ciclosporin (5 mg/kg/Tag) bringt einen raschen Effekt bei der Abheilung<br />
von Haut-/Schleimhautulzera [9]. Beim Erythema nodosum ist eine Lokaltherapie<br />
mit Zinkleimverband möglich, hinsichtlich der systemischen Behandlung<br />
erwies sich Colchicin als effektiv [1].<br />
Gelenkbeteiligung<br />
Die symptomatische Behandlung mit Kryotherapie und nichtsteroidalen Antirheumatika<br />
steht im Vordergrund, da es sich meist um einen nichterosiven,<br />
remittierend-rezidivierenden Verlauf handelt. Die Lokaltherapie mit Kortikosteroidinjektionen<br />
kann die Episoden bei selteneren Rezidiven abkürzen. Bei<br />
häufigeren Rezidiven oder anhaltender Arthritis kommt eine Synovialektomie<br />
in Betracht. Arthralgien sprechen auf Colchicin an.<br />
Gefäßbeteiligung<br />
Leichtere Fälle der Thrombophlebitis können lokal mit Antiphlogistika und<br />
Zinkleimverband behandelt werden.<br />
Bei tiefen Thrombosen wird eine Lysetherapie oder Antikoagulation nicht<br />
empfohlen, da die Thrombosen meist adhärent und embolische Komplikationen<br />
selten, während zerebrale oder pulmonale Blutungen auf dem Boden koinzidenter<br />
Vaskulitis häufig sind [14].<br />
Eine Behandlung mit Azetylsalizylsäure ist hingegen zu empfehlen.<br />
Im Übrigen wird die Vaskulitis bei schwerem Verlauf wie andere systemische<br />
Vaskulitiden behandelt (s. Kap. 5.5.14 bis 5.5.20).<br />
Beteiligung des Nervensystems<br />
Kontrollierte Beobachtungen zur <strong>Therapie</strong> liegen nicht vor. Immunsuppressiva<br />
finden Anwendung unter Annahme der vaskulitischen Genese. Hirndrucksymptome<br />
sprechen am besten auf Kortikosteroide (1,5 mg/kg/Tag) an. Zerebrale<br />
Krampfanfälle werden konventionell antikonvulsiv behandelt.<br />
z In Erprobung befindliche <strong>Therapie</strong><br />
5.5.22 M. Behçet z 409<br />
Für die Behandlung mukokutaner Manifestationen und Arthritis liegen Berichte<br />
über die Effektivität von Interferon Alpha 2a/2b vor [2, 6, 15], wobei – abgesehen<br />
von der Arthritis – ein Reboundeffekt beobachtet wurde. Thalidomid<br />
zeigte einen günstigen Effekt auf die Haut- und Schleimhautulzerationen, es