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Medikamentöse Therapie 5 - Deutsche Gesellschaft für ...

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z Nichtmedikamentöse <strong>Therapie</strong>n<br />

z Durch Aerobic-Fitness-Training als kardiovaskuläres Ausdauertraining [7]<br />

haben sich in mehreren kontrollierten Studien bei einem Teil der Patienten<br />

die körperliche Leistungsfähigkeit, Schmerzen und Schmerzempfindlichkeit<br />

verbessert. Patienten sollten angeleitet werden die Belastung langsam zu<br />

steigern, um nicht durch Schmerzen und Erschöpfung die Trainingsmotivation<br />

zu mindern. Empfohlen wird ein Fitnesstraining von 30 Minuten mindesten<br />

3-mal pro Woche. Auch Krafttraining zeigt positive Effekte [16].<br />

z Krankengymnastik mit Anleitung zum Selbstüben bezieht sich vor allem<br />

auf Dehnungsübungen, Übungen zur Verbesserung der Körperwahrnehmung,<br />

Übungen zur Muskelkräftigung und Haltungsverbesserung. Studien<br />

wurden überwiegend zu Komplexprogrammen durchgeführt (Rehabilitation,<br />

Sebstmanagementtraining), nicht zu Einzelmaßnahmen [19].<br />

z Lokale oder Ganzkörperwärmeanwendungen werden von den meisten als<br />

vorrübergehend schnerzlindernd angegeben [10]. Einzelne Patienten reagieren<br />

jedoch mit Schmerzverstärkung. Kontrollierte Studien zeigen positive<br />

Effekte der Balneotherapie [22].<br />

z Schmerzlindernde Wirkungen von Ganzkörperkälteanwendungen (Kältekammer)<br />

wurden in einer Studie veröffentlicht [25]. Darüber hinaus wird<br />

die lokale Applikation von Kälte, z. B. als Spray, im Bereich von lokalen<br />

Schmerzen angewendet.<br />

z Klassische Massagen in milder Form haben bei Patienten ebenfalls eine hohe<br />

Präferenz. Sie sind Bestandteil zahlreicher multidisziplinärer Behandlungskonzepte.<br />

Als Einzelmaßnahme bei Fibromyalgie wurden sie nicht ausreichend<br />

untersucht.<br />

z Für die klassische Akupunktur wurden positive Effekte angegeben [20]. Bei<br />

allen bislang durchgeführten Studien hinsichtlich therapeutischer Effekte<br />

beim Fibromyalgiesyndrom ist immer wieder die relativ hohe Rate von Plazeboeffekten<br />

auffällig. Plazeboeffekte sind in bis zu 40% der Fälle zu beobachten.<br />

Unter diesem Gesichtspunkt müssen alle sog. alternativen Methoden<br />

kritisch bewertet werden.<br />

z Psychotherapie<br />

5.5.30 Fibromyalgiesyndrom z 447<br />

Kontrollierte Studien bzgl. Psychotherapie liegen vor <strong>für</strong> kognitiv-verhaltenstherapeutische<br />

Ansätze [28] insbesondere im Sinne der psychologischen<br />

Schmerzbewältigung. Die bislang durchgeführten verhaltenstherapeutischen<br />

Programme <strong>für</strong> Fibromyalgiepatienten waren in der Regel Teile eines multidisziplinären<br />

Programms, die neben diesen psychologischen Verfahren der<br />

Schmerzbewältigung vor allem auch physikalische <strong>Therapie</strong> und Patienteninformationsprogramme<br />

beinhalteten [17].<br />

Gruppentherapie wie progressive Muskelentspannung, die sog. geführte<br />

Imagination, Entspannungstherapien kombiniert mit EMG-Biofeedback, psychologische<br />

Schmerzbewältigungsprogramme erscheinen aufgrund von Erfah-

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