Leitfaden
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Seite 38<br />
4. Die IPP-Marketingbausteine im Detail<br />
4.3 Preispolitik<br />
4.3<br />
Landesverband des Bayerischen Einzelhandels (LBE): Inwieweit der Handel einen höheren<br />
Einstandspreis für „IPP-gerechte“ Produkte in gleichem Maße an Endverbraucher weitergeben<br />
kann, hängt von den Preislagen der (konventionellen) Wettbewerbsprodukte ab und von<br />
der Preisbereitschaft der Kunden angesichts des zusätzlichen IPP-Nutzens. Generell ist im<br />
Handel festzustellen, dass die Preisbereitschaft von Kunden für viele Serviceleistungen eher<br />
gering ist. Zum Teil wird erwartet, dass die Serviceleistung kostenlos erbracht wird. In solchen<br />
Fällen müssten die Kosten bereits in die Produktpreise einkalkuliert werden.<br />
4.3.2 ❘ Keine Preiserhöhung<br />
Keine Preiserhöhung, dafür gesicherte Preispositionierung, da verbesserte Argumentation, z.B.<br />
beim Nahrungsergänzungsprodukt MOLAT von Dr. Grandel: Zusatzinformation „Natur pur“ aufgrund<br />
der Erkenntnisse aus der Marktforschung. Die bestehenden Eigenschaften werden durch<br />
einen IPP-Aspekt flankiert.<br />
Beispiel Fujitsu Siemens Computers: Die Markt- und Wettbewerbslage lässt eine Preiserhöhung<br />
nicht zu. Dagegen kann sich das Unternehmen mit einem freiwilligen Übertreffen der gesetzlichen<br />
Mindestanforderungen an Umweltstandards profilieren. Dieser Wettbewerbsvorteil ist<br />
derzeit stabil, verlangt aber vom Unternehmen, dass es bei gleich bleibenden Preisen konsequent<br />
immer in Vorleistung tritt und die heutigen Zusatzleistungen in der Zukunft wieder übertrifft.<br />
Umweltverträglichkeit zum gleichen Preis<br />
Die Wirtschaftlichkeit eines Produktes ist das entscheidende Kaufkriterium eines Beschaffers<br />
öffentlicher Einrichtungen. Daher wurden Umweltaspekte mit anderen Kriterien wie den<br />
Kosten in bzw. nach der Nutzungsphase und eine angemessene Funktionalität eines Produktes<br />
verbunden. Mit dem Angebot eines Green PC ohne Mehrpreis, aber mit Mehrnutzen<br />
(siehe Eigenschaften) hat sich Fujitsu Siemens Computers ein entscheidendes Vertriebsargument<br />
erarbeitet, das entsprechend ausgelobt wird.<br />
4.3.3 ❘ Preisreduzierung<br />
Preisreduzierung, wenn durch die konsequente Umsetzung von IPP in der gesamten Wertschöpfungskette<br />
Einsparpunkte identifiziert werden konnten. Denkbar wäre dies z.B. durch das<br />
erleichterte Handling, wenn beim Nahrungsergänzungsprodukt MOLAT eine Packungsgröße<br />
wegfällt oder wenn auf Nachfüllpacks umgestellt wird. Der Kunde würde bei einem solchen<br />
Konsumprodukt möglicherweise einen Preisvorteil erwarten, auch wenn das Produkt im Markt<br />
singulär ist.