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R PAn In
Dragon-Blooded
der gleichen Aufmachung wie die Grundregeln, ebenfalls als
Hardcover und mit wunderschönem dunkelrotem Umschlag, kommt
der erste dicke Erweiterungsband zu den anderen Hohen heraus.
„Dragon-Blooded“ beschreibt ausführlich die Kultur, das Leben und
die Kräfte der schwächsten Klasse der Hohen, die es aber dennoch
geschafft haben, die Welt seit über 700 Jahren zu regieren. Das Buch
ist dabei nicht nur für Erzähler interessant, denn ein großer Teil
widmet sich den Drachenblütigen als Spielercharaktere.
Eingeleitet wird das Buch von einer gelungenen Kurzgeschichte,
die bereits erste Einblicke in das Leben als Hoher der Erde bietet.
Im anschließenden ersten Kapitel wird dann ausführlich auf die
Geschichte des Reiches, seine Geographie, Religion und Politik
eingegangen, wobei es gelingt, die Welt lebendig werden zu lassen.
Als Leser offenbaren sich die Geheimnisse der oftmals im ersten
Moment unlogisch oder merkwürdig erscheinenden Lebensweise,
die sich im Reich gebildet hat.
Das zweite Kapitel widmet sich dann voll und ganz den einzelnen
Häusern der Dynastie und ihrer unterschiedlichen, aber auch
gemeinsamen Lebenphilosophie. Natürlich werden auch Intrigen
und besonders die Machtkämpfe um den Thron dargestellt.
Diesen ersten beiden Kapiteln gelingt es gut, trotz der enormen
Informationsdichte spannend und flüssig lesbar zu bleiben ohne in
trockenen Geschichtsunterricht abzugleiten.
Die beiden folgenden Kapitel bringen die Charaktererschaffung
von Hohen der Erde nahe. Abweichungen zur Charaktererschaffung
aus dem Grundregelwerk gibt es wenige, nur die Hintergründe
wurden dem Leben im Reich angepasst. Und natürlich erhalten die
Drachenblütigen ihre eignen Charismen - immerhin ungefähr 250
Stück. Besonders erwähnenswert sind dabei die speziellen Martial
Arts Charismen, die einen großen Reiz ausüben und gut ausbalanciert
wirken.
Es folgt ein längeres Kapitel darüber, wie man eine Kampagne
für Hohe der Erde leitet. Wichtig ist dies, weil das Reich oftmals
grausam und wenig heldenhaft erscheint, die Spieler aber dennoch
ein heroisches Gefühl beim Spielen erhalten sollen. Hier ist ein wenig
Fingerspitzengefühl vom Erzähler verlangt. Nette Beigabe sind die
Anregungen zu Kampagnen über mehrere Generationen oder das
Spiel mit Charakteren in der Schulzeit.
Fazit:
Das Buch ist bei weitem nicht perfekt - so fehlen beispielsweise
weitergehende Informationen zur Wyld Hunt (der Jagd nach den
Hohen der Sonne) und wieder wurde die Spielwelt nicht mal
beispielsweise genauer beschrieben (etwa durch eine genauere
Karte der Gesegneten Insel). Und man hat versucht, Informationen
nicht einfach aus dem Grundregelwerk zu kopieren, was aber dazu
führt, dass nun einige wichtige Informationen in anderen Büchern
quergelesen werden müssen, obwohl sie grundlegend für „Dragon-
Blooded“ sind. Doch diese Fehler sind im Vergleich zu den gebotenen
Informationen und den auf jeder Seite den Leser anspringenden
Abenteuerideen zu vernachlässigen. Egal ob die Hohen der Erde als
Gegenspieler dienen sollen oder als Charaktere verwendet werden,
dieses Buch ist ein Muss!
Schwerpunktthema: Exalted - Rezension
www.anduin.de - © 2003 Tommy Heinig
Art Erweiterungsband
Seitenzahl 296
Preis ca. 35,- Euro
Preis/Leistung êêêêê
Aufmachung êêêêê
Nutzen êêêêê
Wichtigkeit êêêêê
êêêê
Lunars
Art Erweiterungsband
Seitenzahl 254
Preis ca. 30,- Euro
Preis/Leistung êêêêê
Aufmachung êêêêê
Nutzen êêêêê
Wichtigkeit êêêêê
êêê
In den meisten Kampagnen dürften die Hohen des Mondes eine
untergeordnete Rolle spielen. Das liegt sicherlich an ihrer geringen
Anzahl in der Welt, aber auch an einigen Fehlern, die White Wolf mit
diesem Buch gemacht hat.
So wirken die Lunars wie eine Kopie der Werwölfe aus der Welt
der Dunkelheit in Exalted. Sie wirken irgendwie nicht ganz passend
eingesetzt in die Welt von Exalted. Die Hohen des Mondes verehren
natürlich Luna, sind sehr viel wilder und animalischer als alle anderen
Hohen und können die Form von Tieren annehmen. Zudem leben sie
vertrieben am Rande der Schöpfung in den Gebieten des Chaos.
Wie üblich widmen sich die ersten beiden Kapitel des Buches allen
möglichen Aspekten der Hohen, von Schamanismus, Medizin und
Hexerei über spirituelle Rituale und die Herstellung von Moonsilver.
Besonderer Wert wird auf die Ehre und Mentalität der Lunars gelegt
und ihr Kampf gegen die Zivilisation wird besonders hervorgehoben.
Anschließend folgt eine Übersicht über die verschiedenen
Barbarenstämme der Welt.
Im dritten Kapitel geht es um die Charaktererschaffung - der
Hauptunterschied zu den anderen Hohen dürfte sein, dass Lunars
nicht zwingen einer Kaste angehören. Sie können das Spiel auch ohne
beginnen und müssen sich dann erst ein Tattoo einer Kaste verdienen
und so ihre wahren Kräfte erhalten. Der Rest der Erschaffung bietet
keine großen Änderungen.
Interessant ist dann wieder die Art, wie Hohe des Mondes ihre
Form verändern können. Durch einen Hintergrund oder Charms
erhalten sie die Fähigkeit, sich in Tiere zu verwandeln. Neue Formen
(und es können sehr viele werden) erhält man dadurch, dass man das
Blut aus dem Herzen eines entsprechenden Tieres trinkt.
Die Charismen sind recht mächtig, aber nicht so breit gefächert wie
die der Hohen der Sonne. Das führt dazu, dass ein neu erschaffener
Lunar stärker ist als ein Hoher der Sonne und diesen leicht besiegen
dürfte. Im Laufe des Spieles aber wird der Streiter der Unbesiegten
Sonne den Lunar einholen und diesen übertreffen.
Auch für Erzähler, welche die Hohen des Mondes eher kalt lassen,
interessant sind die Passagen über das Wyld, den Gebieten, in denen
das Chaos außerhalb der Schöpfung in die Welt gelangt. Die besondere
Beziehung der Lunars zu diesen Gebieten wird ebenfalls ausführlich
beschrieben. Dieses Kapitel ist sehr detailliert geschrieben und bietet
sämtliche Informationen, die man sich über das Wyld wünscht.
Es folgt das Kapitel für den Erzähler mit Tipps zu Kampagnen für
Hohe des Mondes und einigen Spielhilfen.
Fazit:
Insgesamt ein etwas enttäuschendes Buch. Nicht genug dass die
Lunars nicht so recht in die Welt passen wollen, auch die Gliederung
des Buches hat ihre Fehler. Die Charismen sind nicht übersichtlich
geordnet, sondern wirken wie ein Irrgarten. Wären nicht die
Abschnitte über das Wyld, könnten die meisten Erzähler dieses Buch
einfach ignorieren. Doch auch so möchte ich nur Fans von Werewolf
und Leuten, die unbedingt alles über die Chaosgebiete wissen wollen,
einen Blick auf diesen Erweiterungsband raten. Alle anderen sparen
sich das Geld für Besseres.
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