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kann so ein Ofen eine echte Abwechslung im<br />

Speiseplan sein oder auch nur hilfreich beim<br />

Trocknen der völlig durchweichten Lederstiefel!<br />

5.3. Vom Fallenlegen<br />

Wichtig: Das Auslegen von Fallen und das<br />

Erjagen von Tieren aller Art mit Keule oder<br />

Bogen gilt in Deutschland als Wilderei und wird<br />

ziemlich teuer. Der Tod in einer Schlinge ist für<br />

ein Tier ein Erstickungstod und alles andere als<br />

angenehm, um nicht zu sagen: Tierquälerei!<br />

Außerdem ist es für einen Mensch ungwohnt ein<br />

Tier zu töten, das einen soooooooo süß anschaut<br />

und einen, als man klein war, im März oder April<br />

immer mit so tollen, bunten Ostereiern versorgt<br />

hat. Außerdem ist es so flauschig! *sniff*.<br />

In der Natur gilt eine goldene Regel: Je besser<br />

das Fleisch ist, desto schneller kann es laufen!<br />

Und selbst geübte Bogenschützen werden<br />

ein Problem haben, einen laufenden Hasen zu<br />

treffen. Außerdem schon mal überlegt, was so<br />

ein 60 Pfund-Zugbogen mit einer Eisenpfeilspitze<br />

von einem Hasen/Kleintier zum Verzehr übrig<br />

lässt, wenn er mal eingeschlagen ist?<br />

Das Fallenlegen hat da schon die beste<br />

Aussicht auf Erfolg, wie auch die lange Tradition<br />

vermuten lässt, die die Jagd mit der Schlinge<br />

hat. Das Prinzip ist denkbar einfach. Man<br />

bringt das Tier dazu, ein Körperteil in die<br />

Schlinge zu stecken, die sich daraufhin sofort<br />

zusammenzieht und das Tier einfängt. Meist<br />

ist ein Ort, an dem das Tier gezwungen wird,<br />

zwischen zwei Bäumen/Steinen etc. hindurch zu<br />

gehen, die beste Stelle für eine solche Falle.<br />

Eine Alternative <strong>zur</strong> normalen Schlingenfalle<br />

wäre die sog Springfalle, bei der eine Schlinge<br />

an einen biegsamen Ast/etc. gehängt wird, der<br />

dann nach unten gebogen und unter Spannung<br />

gesetzt wird. Die Schlinge wird wie bei der<br />

normalen Schlingfalle so gelegt, dass ein Tier<br />

hineingeraten kann. Ist dies der Fall, zieht sich<br />

die Schlinge zu, der Ast schnellt nach oben und<br />

reißt das (arme) Tier mit sich in die Höhe, wo<br />

es dann außerhalb der Reichweite von anderen<br />

Räubern ist, aber einen noch unangenehmeren<br />

Tod als sonst in einer Schlingenfalle erleidet. Wer<br />

humaner (?) sein will, kann auch eine mit Laub<br />

und Blättern abgedeckte Falle benutzen, in die<br />

das Tier hinabfällt. Dort noch angespitzte Äste<br />

hinein stecken, in der Hoffnung das hinterhältige<br />

Karnickel würde so durch sein eigenes<br />

Körpergewicht gepfählt werden, ist völliger<br />

Bullshit (man verzeihe mir den Ausdruck).<br />

Wichtig beim Fallenstellen ist es übrigens, dass<br />

man seinen eigenen Körpergeruch nicht an<br />

Schlingenfalle und Umgebung hinterlässt. Am<br />

besten ist es da, sich vor der Fallenstellerei<br />

(Jetzt nicht zimperlich sein!) mit dem Kot des<br />

zu erjagenden Tieres ein<strong>zur</strong>eiben. Trotzdem<br />

ist eine Fallgrube eine effektive, wenn auch<br />

schweißtreibende Möglichkeit, um größere<br />

Tiere zu fangen. Dazu entweder die Falle<br />

abdecken und warten, dass ein Tier hineinfällt<br />

oder die Grube beködern. Dann reicht es, wenn<br />

man eine Wippe baut und an das Wippenende,<br />

das über die Grube zeigt, den Köder legt. Das<br />

Tier wird versuchen, den Köder zu erreichen<br />

und in die Grube fallen. Und wer auf Nummer<br />

sicher gehen will, der kann dann noch seine<br />

dummen angespitzten Stecken einpflanzen.<br />

Eines noch zum Abschluss: Alle Tiere, die<br />

in einer Falle gefangen werden und nicht<br />

augenblicklich darauf sterben, was sehr<br />

unwahrscheinlich ist, haben einen langen<br />

Todeskampf, der sehr viel Adrenalin freisetzt<br />

und so das Fleisch zäher als normal macht.<br />

Also, wenn möglich, das Kaninchen laufend<br />

vom Boden wegnehmen und sofort die Kehle<br />

durchschneiden. Mit einem guten Reittier<br />

wie einem Schlachtross müsste das irgendwie<br />

gehen. *g*<br />

5.4. Angeln<br />

Wichtig: Und auch hier ein paar Worte<br />

vorweg. Angeln ohne Angelschein in fremden<br />

Gewässern ist natürlich strafbar. Außerdem<br />

muss es wirklich gelernt sein, angefangen vom<br />

Bauen einer Angel, über die Köderfrage bis zu<br />

dem feinmotorischen Geschick, den gefangenen<br />

Fisch an der richtigen Stelle am Unterleib mit<br />

einem Stock zu treffen und dann ein Messer in<br />

das Gehirn zu bohren. Und, by the way, Fisch<br />

entschuppen ist eine Scheißarbeit!<br />

Nun, eigentlich muss man Angeln anscheinend<br />

doch nicht lernen. Ich weiß, ich widerspreche<br />

mir selber. Aber das Prinzip „Beköderten<br />

Angelhaken ins Wasser und dann geschickt<br />

warten, Fisch müde machen, Fisch da“ ist in<br />

der Tat eine stark vereinfachte, aber absolut<br />

richtige Widergabe eines Angelvorgang. Ein<br />

paar wichtige Tippps. Fisch nur aus sauberen<br />

Gewässern fangen. Beim Angeln leise sein<br />

und sich nicht vorher in dem entsprechenden<br />

Gewässer waschen, keinen Schatten auf die<br />

Wasseroberfläche werfen und immer schön<br />

vorsichtig mit den Angelhaken, die, wenn sie<br />

Widerhaken haben, nur mit sehr viel Gewalt<br />

wieder aus einer Schulter zu bekommen sind<br />

(ich bin das lebendige Anschauungsobjekt und ja,<br />

es gehört sehr viel Dummheit dazu, sich einen<br />

12-Haken (für größere Fische) in die Schulter<br />

zu rammen)<br />

Wenn der Angelsee zugefroren ist, was im<br />

Winter meist der Fall ist, kann man, wenn das<br />

Eis trägt, auch Eisangeln. Dazu bohrt man ca.<br />

15m vom Ufer entfernt ein Loch in das Eis, da<br />

sich im Winter die Fische nur in der Mitte des<br />

Sees aufhalten und nicht am Ufer. Dann legt ma<br />

über das Loch ein Holzkreuz, dessen eine Achse<br />

kürzer sein sollte als das Loch breit und an<br />

dessen einem Ende die Angelleine und an dessen<br />

anderen Ende ein Tannezweig/Sichtmarkierung<br />

befestigt wird. Beißt nun ein Fisch an, zieht er<br />

die Angelschnur an, das Kreuz kippt nach unten<br />

Rubriken Lesen & Spielen Abenteuer Prosa, Lyrik & Comics Rezensionen<br />

www.anduin.de - © 2003 Tommy Heinig<br />

und der Tannzweig steht in die Höhe. Man kann<br />

dann vom Ufer bequem sehen, wo wann was<br />

gebissen hat. Vorsicht beim Laufen auf dem<br />

Eis, denn die Erschütterungen der Schritte auf<br />

dem Eis übertragen sich auf das Wasser und<br />

verscheuchen die anderen Fische.<br />

6. Sicherheit<br />

Reisen ist gefährlich. Nehmen wir nur mal<br />

den Lageraufenthalt als Beispiel. An jedem<br />

zweiten Abend, an dem eine Gruppe im Freien<br />

übernachten muss, wird sie überfallen, fast<br />

aufgefressen, nass oder anderweitig in ihrer<br />

verdienten Nachtruhe gestört. Das lässt sich<br />

zwar nicht ganz verhindern, aber es gibt ein paar<br />

Möglichkeiten, sicherer zu Reisen. Hier nur ein<br />

paar Ideen und Tipps.<br />

6.1. Nachwache und Lagerwache<br />

Nachts passiert am meisten! Das ist statistisch<br />

in unzähligen Rollenspielrunden erwiesen<br />

worden. Zuerst mal eines: Wer an einem<br />

Lagerfeuer sitzt und in die Dunkelheit starrt, ist<br />

blind, weil seine Augen an die Helligkeit gewöhnt<br />

sind und im Dunkel um ihn herum, nichts, aber<br />

auch gar nicht sehen können. Deshalb sollte<br />

jeder Wächter, auch wenn es kalt ist, seinen<br />

Wachplatz nicht direkt am Lagerfeuer, sondern<br />

ein paar Schritte außerhalb des Lagerplatzes<br />

haben. Selbst eine schwach glimmende Glut<br />

oder ein Grubenfeuer beeinträchtigt die<br />

Seefähigkeit in der Nacht ungemein. Ein gute<br />

halbe Stunde an die Nacht gewöhnt und das<br />

menschliche Auge ist überraschend fit. Im<br />

Dunkeln sieht das Auge übrigens keine Formen,<br />

sondern nur Bewegungen. Deswegen kann man<br />

einen Angreifer, der still ein paar Meter vor<br />

einem steht, nur mit Mühe sehen, wenn er sich<br />

aber bewegt, geht das schon eher. Deswegen<br />

ein Tipp an alle Wachen: Hinhören. Wer erst<br />

einmal ein paar Stunden dem normalen Klang<br />

des Waldes/Steppe/Gebirge zugehört hat,<br />

kann relativ schnell heraushören, wenn etwas<br />

anders klingt als sonst. Nur muss es kein<br />

schleichender Meuchler sein, der die Vögel<br />

aufschreckt, die Eule zu wiederholtem Rufen<br />

bringt oder das Knacken eines trockenen Astes<br />

heraufbeschworen hat. Das kann auch ein<br />

anderes Tier gewesen sein.<br />

Wer sein Lager gegen unliebsamen Besuch<br />

abschirmen will, der kann ein paar trockene<br />

Äste und Zweige um das Lager auslegen. Sollte<br />

sich jemand anschleichen, ist die Chance groß,<br />

dass es knackt. Fallgruben oder -schnüre um das<br />

Lager an zu legen oder zu spannen, ist zwar eine<br />

Methode, macht aber das nächtliche Austreten<br />

<strong>zur</strong> mörderischen Unternehmung. Wer ganz viel<br />

Zeit und Panik hat, kann sich mit Dornengestrüpp<br />

oder Ästen eine Art Wall anlegen. Auch eine<br />

gute Lösung sind Nadelbaumäste, die man im<br />

Kreis um das Lager in den Boden steckt und<br />

die so einen Wall aus grünen Nadeln bilden, der<br />

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