04.10.2013 Aufrufe

Link zur Anduin PDF

Link zur Anduin PDF

Link zur Anduin PDF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hauptsache es ist Trocken und brennt wie...<br />

na ja, eben Zunder. Wenn Ihr diesen Zunder<br />

nicht besitzt, haltet Ausschau nach Felsen oder<br />

alten Mauern, die nicht von Regen abgewaschen<br />

werden, aber dennoch feucht sind. Dort bildet<br />

sich oft ein weißer, faseriger Belag, der im<br />

ersten Augenblick wie Schimmel aussieht. In<br />

Wirklichkeit handelt es sich aber um Salpeter!<br />

Sammelt diesen, löst ihn in Wasser auf, und<br />

taucht in die Lösung das Schwammgewebe<br />

aus dem Inneren des Feuerschwamms (das ist<br />

ein Baumpilz, der konsolenartig an Buchen und<br />

Birken wächst!). Nach dem Trocknen ist dieses<br />

Material dann so leicht entzündlich, dass es auch<br />

mit Funken zum Glimmen gebracht werden<br />

kann.<br />

Zunder bildet so zusammen mit trockenen,<br />

kleinen Ästchen und Laub das sog. Feuernest,<br />

auf das man immer größere Holzstücke langsam<br />

nach einander schichtet. Dieses Feuernest<br />

allerdings ohne die erwähnten Hilfsmittel wie<br />

Streichhölzer oder dergleichen an zu zünden,<br />

ist gar nicht so einfach. Bekannt ist hierbei<br />

wohl die Methode mit Feuerstein und Stahl.<br />

Ein Feuerstein wird gegen ein Stück Stahl, wie<br />

ein Messer, etc. geschlagen, das allerdings bei<br />

dieser Prozedur ziemlich leidet, da es schartig<br />

und stumpf wird. Wird kräftig genug geschlagen,<br />

so fallen Funken, die mit etwas Lungeneinsatz<br />

das Feuernest in Flammen setzten können. Ist<br />

kein Feuerstein <strong>zur</strong> Hand, da er nicht allzu oft<br />

vorkommt, ist Quarzstein ein guter Ersatz. Für<br />

die Stahlkomponente ist der „Schwefelkies“<br />

oder Pyrit, der allerdings leider auch nicht<br />

überall herumliegt, ein mehr als guter Ersatz.<br />

Für alle Alchemisten gibt es noch einen<br />

Trick. Zucker und Kaliumpermanganat auf<br />

einem flachen, trockenen Stein vermischen<br />

und mit einem Messer reiben. Dieses<br />

Gemisch verbrennt nämlich bei Reibung und<br />

kann so als Anzündquelle benutzt werden.<br />

Kaliumpermanganat bildet dunkelviolette,<br />

wasserlösliche Kristalle und fällt beim Bergbau<br />

als Abfallprodukt ab.<br />

Eine andere Möglichkeit ist die des<br />

Feuerbohrens. Dazu benötigst du ein Brett aus<br />

weichem Holz (Efeu ist am besten geeignet,<br />

gefolgt von Linde und Rosskastanie) und einen<br />

Stab aus Hartholz wie Haselnuß, Buche oder<br />

Esche, des weiteren noch einen Bohrer (einen<br />

Bogen, wenn man ganz phanatasielos ist) mit<br />

einer Ledersehne. In das Brett wird eine kleine<br />

Kuhle geschnitten, in die der Hartholzstab<br />

gesteckt wird. Diesen bringt man nun mit dem<br />

Bogen in dem Loch zum Drehen und nützt so<br />

die Reibungshitze aus, um Feuer zu machen!).<br />

Das Drehlager oben am Stock bildet ein<br />

ausgehöhlter Hartholzklotz oder ein Stein,<br />

der eine Mulde besitzt. Das Material muss<br />

knochentrocken sein, aber dann funktioniert<br />

es hervorragend, auch wenn einem dabei der<br />

Arm abfault.<br />

Nach dem ähnlichen Prinzip der Reibungshitze<br />

läuft der Trick mit dem Hanfseil. Dazu wird ein<br />

Weichholzast auf den Boden gelegt, so dass<br />

noch ca. 5 cm Platz zwischen dem Ast und dem<br />

Boden sind. Hier wird das Hanfseil herumgelegt<br />

und immer hin und her gezogen, so als ob man<br />

den Holzklotz zersägen wollte. Irgendwann<br />

fallen glühende Hanfseilstücke zu Boden und<br />

können in das Feuernest gelegt werden.<br />

4.3. Feuer in der Nacht und tagsüber<br />

Wenn das Feuer brennt und das Essen<br />

gekocht ist, ist so ein Feuer ein idealer Begleiter<br />

in langen Nachwachen. Um ein Feuer die Nacht<br />

über durchbrennen zu lassen, sollte man die<br />

Feuerstelle an einem windgeschützten Platz<br />

aufgeschlagen haben, da Wind das Feuer sehr<br />

anfacht und somit das Holz schnell verbrennt. Ein<br />

paar Scheite aus Hartholz (Buche, Eiche, Esche,<br />

Nussbaum) vor dem Schlafengehen aufs Feuer,<br />

halten die ganze Nacht und geben eine gute Glut<br />

für den Morgentee. Sollte es regnen, kann man<br />

zusätzlich in ca. 150 cm Höhe ein Schutzdach<br />

aus frischen Zweigen über dem Feuer errichten.<br />

Soll Feuer konserviert werden, weil man sich<br />

für längere Zeit vom Lager entfernen muss,<br />

so kann man trockenes Brennholz auf die Glut<br />

legen, darüber eine Schicht Moss und eine ca.<br />

1cm dicke Schicht aus Erde oder Sand legen. Die<br />

Glut hält sich so bis zu 24h.<br />

Um nicht jedes Mal beim Lageraufbau dieses<br />

Theater mit dem Feuer zu haben, kann man es<br />

mit sich nehmen. Dazu benötigt man einen sog<br />

Feuertopf, wie ihn schon Ötzi vor 3500 Jahren<br />

verwendet hat. Ein Gefäß aus Birkenrinde wird<br />

innen mit frischen Ahornblättern ausgekleidet,<br />

in das dann die Glut kommt. Die wird dann auf<br />

dem Weg immer wieder mit etwas trockenem<br />

Holz oder dergleichen vom Wegesrand genährt.<br />

Übrigens, am einfachsten jedoch wäre es, einen<br />

Feuermagier in die Gruppe aufnehmen...<br />

5. Nahrung<br />

5.1. Nahrungskonservierung<br />

Wenn dann endlich ein Lagerplatz gefunden<br />

ist, die Zelte stehen und ein Feuer brennt,<br />

tut etwas zu Essen gut. Hier werden dann<br />

entweder die mitgebrachten und hoffentlich<br />

trocken gelagerten Vorräte oder Gesammeltes<br />

und Erjagtes gegessen. Mit den einheimischen<br />

Kräutern gewürzt und mit Beeren oder Pilzen<br />

gestreckt, ob als Wildbret oder als Suppe, wird<br />

es schon schmecken. Doch was macht man mit<br />

den Resten, denn auch zu sechst kann man so<br />

ein ganzes Reh unmöglich aufessen. Zuerst<br />

mal ein wichtiger Hinweis! Küchenabfälle egal<br />

welcher Art, aber vor allem Fleisch/Blut/etc.<br />

sollte mit harziger Holzkohle vermengt werden,<br />

um den Geruch etwas zu dämpfen und dann<br />

weit entfernt vom Lager verbuddelt werden,<br />

sonst hat man sehr bald wilde Tiere im Lager.<br />

Rubriken Lesen & Spielen Abenteuer Prosa, Lyrik & Comics Rezensionen<br />

www.anduin.de - © 2003 Tommy Heinig<br />

Das Zeug einfach in den Wald zu schmeißen, ist<br />

das Dümmste, was man machen kann, aber das<br />

nur nebenbei.<br />

Doch wie konserviere ich unterwegs ein<br />

halbes Reh? Zuerst einmal entfernt man alle<br />

Innereien, da die getrennt vom restlichen Fleisch<br />

aufbewahrt werden sollten. Im Winter ist die<br />

Konservation kein Problem, packt man doch das<br />

Tier mit Schnee voll und führt es einfach mit.<br />

Einfrieren läuft auch nicht anders. Oder man<br />

trocknet es, indem man das Fleisch/Fisch/Obst/<br />

Gemüse in dünne Scheiben schneidet und vom<br />

Wind oder alternativ über dem Feuer trocknen<br />

lässt. Bei letzterem muss man jedoch aufpassen,<br />

dass es nicht zu heiß wird, will man das Essen ja<br />

trocknen, also das Wasser entziehen und nicht<br />

garen.<br />

Man kann das Zeug aber auch Räuchern.<br />

Hierzu hängt man die Nahrungsmittel über<br />

ein stark rauchendes Feuer. Die Feststoffe<br />

des Rauches setzen sich an der Außenhaut<br />

des Lebensmittel ab, versiegeln diese und<br />

verhindern somit, dass sich Bakterien bilden.<br />

Guten Rauch kann man mit Laub oder<br />

Fichtenlaub erzielen. Fisch braucht etwa 1h,<br />

bis er fertig geräuchert ist, während man für ein<br />

Stück Fleisch bis zu einem Tag rechnen muss.<br />

Wem das zu langsam geht, der kann auch die<br />

teurere Methode des Einsalzens verwenden.<br />

Dazu wird das Lebensmittel mit der gleichen<br />

Menge Salz eingelagert. Da Salz aber bis auf<br />

Meeresumgebung sehr teuer ist, ist diese Art<br />

der Konservierung eher selten, und wenn dann<br />

in Küstennähe für Fisch gebräuchlich. Eier halten<br />

sich übrigens, wenn man sie in Wasser und Essig<br />

lagert.<br />

5.2. Kochen improvisiert<br />

Zubereitet wird das Essen entweder in einem<br />

Topf über dem Feuer, auf einem Grillrost oder<br />

an einem Spieß. Wenn mal kein Topf da ist, wird<br />

es etwas komplizierter aber nicht unmöglich.<br />

Ein Stein mit einer Höhlung in der Mitte ist<br />

eine umständliche, aber funktionell Lösung.<br />

Auch ein geschnitztes Holzgefäß aus noch<br />

jungem Holz kann zum Kochen hergenommen<br />

werden. Wer sich absolut verkünsteln will, kann<br />

auch aus robusten Blättern oder Farnen ein<br />

Kochbehältnis basteln. Vielleicht wächst in der<br />

bespielten Fantasywelt irgend ein „Lederfarn“<br />

oder dergleichen. Alternativ dazu kann man<br />

sich auch einen Steinherd bauen. In der<br />

unteren Etage befindet sich die Öffnung für das<br />

Feuer, darüber eine zweite Höhle, die man als<br />

Backofen verwenden kann. Die Ritzen zwischen<br />

den Steinen dichtet man mit Flussschlamm ab<br />

und man vergisst auch keine Öffnung für den<br />

Rauchabzug! (*Hust*Hust*) Und auch hier gilt:<br />

Keine Steine, die aus dem Wasser kommen! Es<br />

lohnt sich zugegebener Maßen kaum, einen Herd<br />

jeden Tag neu zu bauen, aber wenn man einmal<br />

ein paar Tage länger an einer Stelle verbringt,<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!