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Ein Wispern und Raunen geht durch die<br />
Reihen, während die Uniformierten schnell<br />
verschwinden. Klagelaute und Schluchzen<br />
erschallt ringsum und überall betroffene<br />
Gesichter und gesenkte Blicke. Nur langsam<br />
will sich die Menge zerstreuen, zu groß ist die<br />
Trauer.<br />
Meisterinformationen:<br />
Die schnelle Reaktion des Grafen wird die<br />
Helden überraschen und zu denken geben.<br />
Dass der Graf Vormund des schwachsinnigen<br />
Fürstensohns ist, ist leicht in Erfahrung zu<br />
bringen. Darüber hinaus fehlt noch der<br />
endgültige Beweis für Najeschas Tod, ihre<br />
Leiche – und das Utzbinnen die Freifrau direkt<br />
für tot erklären ließ, ist ein weiteres Indiz dafür,<br />
das Lasjew vom Verschwinden der Freifrau<br />
profitieren will, wenn er nicht sogar selbst mit<br />
der Bestie zu tun hat. Da der Graf die letzten<br />
Tage immer auf der Burg war, scheidet er als<br />
Verdächtiger für einen Werwolf aber aus.<br />
Sinnvoll scheint vorerst, die Freifrau oder ihre<br />
Leiche zu finden, um weitere Schlüsse ziehen<br />
zu können. Bevor die Helden aufbrechen,<br />
wird jedoch der Druide Garox erscheinen, der<br />
im Dienst des Grafen steht (siehe Dramatis<br />
Personae).<br />
Druidenfluch<br />
Meisterinformationen:<br />
Garox wird sich den Helden in Verkleidung<br />
eines Haarschneiders und Flickennähers<br />
aufdrängen, um an Haare, einen Hautfetzen,<br />
einen Stoffetzen der Kleidung o.ä. zu gelangen,<br />
wobei er natürlich möglichst ungerne<br />
Metallgegenstände (Schere, Nadel) benutzt,<br />
das Unbill aber notgedrungen eingeht. Garox<br />
besitzt ein unscheinbares Amulett, ein Geschenk<br />
seiner Mutter, das seine Zauberkräfte vor<br />
Hellsichtsmagie verbirgt (ähnlich SCHLEIER<br />
DER UNWISSENHEIT). Angesichts der Armut<br />
in der Stadt bietet sich hier die Gelegenheit<br />
für falsch plazierte Barmherzigkeit und Garox<br />
Flüche über den „herzlosen, verderbten Grafen,<br />
der das Land quält und auspreßt“ machen ihn<br />
den Helden vielleicht sogar noch sympathisch.<br />
Zum Vorlesen:<br />
Ein blonder, junger Mann in zerschlissenen,<br />
alten Wollkleidern, barfuß dazu tritt an Euch<br />
heran. Um den Hals hängt eine schwere,<br />
verkratzte Ledertasche. „Finjan, hohe Herren,<br />
der schnellste und beste Barbier in ganz<br />
Ouvenmas. Haare schneiden nur drei Kreuzer<br />
heute, Herrschaften, und euch, werte Dame,<br />
kann ich dabei noch diesen häßlichen Riss im<br />
Gewand flicken, Finjan kann fast alles, heute nur<br />
drei Kreuzer, bei Travia, erbarmt euch doch!“<br />
Meisterinformationen:<br />
Auffällig ist, dass „Finjan“ vergißt, das Geld<br />
ABENTEUER<br />
zu fordern und nach der nächsten Biegung<br />
unauffindbar ist – nur die Lumpen und die<br />
Tasche mit Nähzeug und Rasierzeug liegen auf<br />
dem Boden...<br />
Gelingt sein Plan trotz aller Hartnäckigkeit<br />
nicht, wird er einen niederen Dämon<br />
beschwören (was ihn 17 ASP kostet!),<br />
der weitaus erfolgreicher ist, als Garox<br />
– ein Held wacht morgens mit Gänsehaut und<br />
ausgerissenen Haarsträhnen auf.<br />
Wolfsspuren -<br />
Im Mährenwald<br />
Meisterinformationen:<br />
Najescha befand sich auf einem Ausritt im<br />
Südosten der Stadt, vermutlich wollte sie wie<br />
schon öfters zum Dichten in die Wälder reiten.<br />
Von Ouvenmas aus führt ein schlammiger<br />
Karrenweg in den Weiler Ouvenau, wo Najescha<br />
zuletzt gesehen wurde. Ohne Passierschein<br />
ist nur Einheimischen das Benutzen des Wegs<br />
erlaubt!<br />
Der Weiler Ouvenau<br />
Spezielle Informationen:<br />
Am Ende eines unbefestigten, aufgeweichten<br />
Wegs liegt das kleine Frondorf Ouvenau. Rings<br />
um den großen Gutshof reihen sich größere und<br />
kleinere Höfe, insgesamt fünfzehn, die deutlich<br />
ärmer wirken. Die Bauern und Handwerker<br />
kommen unsicher näher, um die Fremden<br />
mißtrauisch zu beglotzen, ehe man der Gruppe<br />
verlegen Travias Gastfreundschaft anbietet,<br />
zumal es kein Gasthaus gibt, sondern nur eine<br />
kleine Dorfschänke.<br />
Meisterinformationen:<br />
Da die Dörfler ihre Waren tauschen, müssen<br />
nur fremde Gäste zahlen und die sind so selten,<br />
dass man kein rechtes Maß für Geld kennt, das<br />
eh kaum einer besitzt.<br />
Die Freifrau wurde hier tatsächlich zuletzt<br />
gesehen, wie sie durch den Weiler in den<br />
Wald ritt, zum Luchsenstein, einem Felsen drei<br />
Meilen südwestlich des Weilers. Am vorigen Tag<br />
sei schon eine Gruppe ungehobelter Krieger<br />
erschienen, die nach Najescha gefragt haben<br />
(Beschreibung siehe „Die Notmärker“). Um<br />
nicht den Zorn der Bewaffneten zu erregen,<br />
habe man ihnen dasselbe erzählt wie den<br />
Helden...<br />
Der Mährenwald<br />
Spezielle Informationen:<br />
Dicht zusammenstehende Schwerttannen<br />
bilden einen dunklen Wald, in dessen<br />
nadelbedeckten Boden man zudem handtief<br />
einsackt. Tiefer im Wald finden sich auch<br />
knorrige Walnußbäume und uralte Steineichen,<br />
im Unterholz wuchern Ogerbeerenranken,<br />
Rubriken Lesen & Spielen Abenteuer Prosa, Lyrik & Comics Rezensionen<br />
www.anduin.de - © 2003 Tommy Heinig<br />
brusthohe Farne und Brennessel. Nach Süden<br />
und Osten hin erstrecken sich ausgedehnte<br />
Hügelketten.<br />
Meisterinformationen:<br />
Neben allerlei Nagetieren und Vögeln leben<br />
im Wald zahlreiche größere, gefährlichere<br />
Tiere – Waldwölfe, Elche, Sumpfrantzen,<br />
Waldspinnen, Greifvögel und Nachtwinde<br />
sowie verschiedene Bären und Raubkatzen. Ob<br />
diese den Helden über den Weg laufen, liegt im<br />
Ermessen des Spielleiters.<br />
Die „Wölfe“<br />
Allgemeine Informationen:<br />
Der erste Tag der Suche verläuft ereignislos.<br />
Der Luchsenstein ist ein großer, rötlicher<br />
Findling inmitten einer Blumenwiese nahe<br />
eines kleinen Bächleins. Schattenspendenne<br />
Tannen und vereinzelte Kiefern säumen den<br />
bunten Teppich aus Rotem Fingerhut, blauem<br />
Eisenhut, Löwenzahn, Leinkraut und gelben<br />
Butterblümchen. Zwei Trampelpfade führen<br />
in südliche und südöstliche Richtung tiefer in<br />
den schattigen Tannicht. Beide Trampelpfade<br />
scheinen in letzter Zeit von einer kleineren<br />
Gruppe Fußgänger benutzt worden zu sein.<br />
Spezielle Informationen:<br />
Es gibt keinen Hinweis, das Najescha am<br />
Luchsenstein war, abgesehen von einem<br />
zerbrochenem Krüglein und einem alten<br />
Hufeisen, die schon seit Jahren im hüfthohen<br />
Schwingelgras liegen könnten.<br />
Meisterinformationen:<br />
Tatsächlich waren die „Notmärker“ sowie<br />
einige Mitglieder der Räuberbande um Janne<br />
Peddersen (siehe „Von Meuchelmördern...“,<br />
S.44 ff.) bereits vor den Helden hier. Dabei<br />
wurden die „Wölfe“ auf die Söldner auffällig, die<br />
wiederum die Räuber verdächtigten, Najescha<br />
entführt zu haben. Es kam zu einem Kampf<br />
auf dem Weg in südlicher Richtung, bei dem<br />
eine Räuberin getötet wurde, deren bis auf<br />
die Haut geplünderte Leiche noch unbegraben<br />
im Gestrüpp liegt. Einige Meilen weiter finden<br />
sich auch Fetzen von blutverschmiertem<br />
Verbandszeug. Der Weg in südöstlicher<br />
Richtung verläuft entlang eines bewaldeten<br />
Höhenzugs und wird aufgrund dichter rückender<br />
Stachelranken und Kratzdisteln immer schmaler<br />
und unbegehbarer...<br />
Der Hinterhalt<br />
Meisterinformationen:<br />
Natürlich sind Jannes Spähern auch die Helden<br />
aufgefallen. Da die Räuberanführerin die Gruppe<br />
ebenfalls für Mordbuben aus Ouvenmas hält, die<br />
auf der Suche nach der Freifrau sind, bereitet sie<br />
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