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ein mythos des terrors

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20<br />

armenischen Terrors, weil die Armenier niemals in der<br />

Geschichte in Ostanatolien oder sonst wo auf dem Boden<br />

<strong>des</strong> Osmanenreiches über <strong>ein</strong>e Mehrheit verfügten; es<br />

gibt k<strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>zigen Bezirk, ja k<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>zige Stadt, die sie<br />

als „homeland” in diesem Sinne bezeichnen können.<br />

Der Besitzer der Tankstelle in Kalifornien, die er „AM”<br />

nennt, ist sicher, daß Ani den Türken zum Opfer gefallen<br />

ist, wie der Besitzer <strong>des</strong> Wagens, der m<strong>ein</strong>t, Ahtamar sei<br />

von den Seldschuken den Armeniern abgenommen worden.<br />

In Wahrheit fielen alle die halb-unabhängigen armenischen<br />

Fürstentümer Anatoliens schon Generationen,<br />

min<strong>des</strong>tens aber Jahrzehnte vor den Türken den Byzantinern,<br />

Mamluken oder Kreuzrittern zum Opfer. Überall<br />

waren die Türken von den Armeniern als Befreier vom<br />

byzantinischen Joch begrüßt worden; die türkisch-armenische<br />

Freundschaft hielt auch bis tief ins 19. Jahrhundert.<br />

Ein bezeichnender Leserbrief in <strong>ein</strong>er der zahllosen armenischen<br />

Wochenschriften in den Ver<strong>ein</strong>igten Staaten:<br />

„Die Befreiung unseres Heimatlan<strong>des</strong><br />

Am 12. März 1985 übernahmen drei armenische<br />

Freiheitskämpfer die türkische Botschaft in Ottawa,<br />

Kanada, und hielten sie vier<strong>ein</strong>halb Stunden lang. Über<br />

Telephon gaben sie ihre Forderungen bekannt, die<br />

lauteten: die Türkei muß das armenische Land freigeben<br />

und den Völkermord an den Armeniern zugeben. Die<br />

Medien berichteten umfassend.<br />

Nichts<strong>des</strong>toweniger fahren die Medien fort, und das trotz<br />

der klar ausgesprochenen Forderungen, die Zielsetzung<br />

der armenischen Sache (zumin<strong>des</strong>t teilweise) als<br />

Racheakt darzustellen.<br />

Zwei Wochen darauf wurde die Drohung ausgesprochen,<br />

im Untergrundbahnsystem von Toronto würde <strong>ein</strong>e<br />

Bombe gelegt, wollte man die drei nicht sofort auf freien<br />

Fuß setzen. Wieder reagierten die Medien mit umfassender<br />

Berichterstattung. Und wieder wurde das Ziel der<br />

armenischen Sache falsch als Rache ausgedeutet.<br />

Wenn wir als Ziel unserer Aktivitäten die Anerkennung<br />

<strong>des</strong> Völkermor<strong>des</strong> fordern, ist es ganz klar, daß die<br />

Öffentlichkeit annimmt, wir suchen <strong>ein</strong>fach Rache.<br />

Nichts<strong>des</strong>toweniger wird die öffentliche M<strong>ein</strong>ung unsere<br />

Sache nicht mehr als Racheakt ansehen, wenn wir klar<br />

und deutlich sagen, daß unser Hauptziel die Befreiung<br />

unseres Heimatlan<strong>des</strong> ist.<br />

Deshalb ist es unabdingbar für alle Armenier, seien sie<br />

nun Lobbyisten im Kongreß, Straßendemonstranten,<br />

Freiheitskämpfer im Rahmen militärischer Aktionen oder<br />

Wortführer in den Medien, daß unser Ziel die Befreiung<br />

<strong>des</strong> von den Türken besetzten Armeniens ist sowie die<br />

Anerkennung <strong>des</strong> Völkermor<strong>des</strong> durch die Türkei und<br />

nicht Rache.<br />

Garen Yeghparian<br />

Ara Khanjian<br />

Woodside, N. Y.”

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