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ein mythos des terrors

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Die Ursachen der armenischen Tragödie<br />

Die armenische Tragödie beginnt. Übersteigertes nationalistisches<br />

Gedankengut sowie <strong>ein</strong> unglückseliger Wettkampf<br />

armenischer Kirchen und Sekten unter<strong>ein</strong>ander um<br />

die Gunst nationalistischer Eiferer heizten das innenpolitische<br />

Klima im Osmanenreich an. Großmächte der<br />

damaligen Zeit - England, Rußland und Frankreich -wollten<br />

das Osmanenreich schwächen und nützten die<br />

Armenier dabei rücksichtslos aus.<br />

Von der Eroberung der byzantinischen Gebiete Ostanatoliens<br />

durch die Seldschuken an (11. und 12. Jahrhundert)<br />

Der Konkurrenzkampf der Kirchen<br />

und Sekten um die<br />

Gunst der osmanischen Armenier<br />

Während <strong>ein</strong>er Missionsreise zu den Choctaw-Indianern<br />

kam dem nordamerikanischen Missionar William<br />

Goodell der Gedanke, das Heilige Land - damals zur<br />

Gänze in osmanischem Besitz - für das Christentum<br />

„zurückzuerobern”.<br />

Der neue Kreuzzug - als solcher war das Unternehmen<br />

durchaus konzipiert - begann mit <strong>ein</strong>er Reihe von geradezu<br />

militärisch geplanten Erkundungstouren, wobei die<br />

amerikanischen Missionare k<strong>ein</strong> persönliches Opfer<br />

scheuten; ihr vorbehaltloser Einsatz im Dienste der von<br />

ihnen als gut verstandenen Sache verdient jeden Respekt.<br />

Im Jahre 1821 bezog <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er Voraustrupp Quartier am<br />

Heiligen Grab, vor allem mit dem Ziel, auf die zahlreichen<br />

Pilger missionarisch (protestantisch) <strong>ein</strong>zuwirken.<br />

Doch Jerusalem brachte diesen ersten Missionsversuchen<br />

nur <strong>ein</strong> vollständiges Fiasko; weder ließen sich Juden,<br />

noch und schon gar nicht Moslems, aber auch<br />

nichtchristliche Bürger zum Protestantismus amerikanischer<br />

Prägung bekehren.<br />

Schließlich gaben die Amerikaner den unglückseligen<br />

Missionierungsversuch in Jerusalem auf und übersiedelten<br />

nach Beirut. Trotz mannigfacher Widerstände von<br />

allen christlichen Niederlassungen im Libanon konnten<br />

die Amerikaner zwei Armenier in ihr Lager ziehen,<br />

Gregor Vardapet und Garabed Dionysius.<br />

Bald stellte sich heraus, daß die Armenier - damals ausschließlich<br />

gregorianische Armenier, die in allen zivilrechtlichen<br />

Belangen ihrem Patriarchen in Istanbul unterstanden<br />

- vor allem das reichhaltige und großzügige Bildungsangebot<br />

der Amerikaner annahmen.<br />

Nach wahren Irrwegen der protestantischen Missionare<br />

im Osmanenreich - ihre Missionstätigkeit führte sie über<br />

Malta und Griechenland schließlich weiter nach Smyrna-<br />

Izmir - und bewunderswerten Leistungen der Missionare,<br />

zeigte sich schließlich, was sich schon in Beirut<br />

bis tief in das 19. Jahrhundert hin<strong>ein</strong>, lebten Armenier<br />

und Türken in schlechthin vollendeter Harmonie.<br />

Die Ursachen der „armenischen Tragödie” liegen nicht<br />

innerhalb, sondern außerhalb <strong>des</strong> Machtbereiches <strong>des</strong><br />

sel-dschukischen und osmanischen Vielvölkertaates.<br />

Im 19. Jahrhundert war es vor allem Rußland, das mit<br />

Hilfe der Amerikaner (der protestanischen Missionare aus<br />

Boston vor allem) ins Osmanenreich Unruhe bringt. Rußlands<br />

Ziel war, den Zugang zu den „warmen Meeren” zu<br />

erreichen. Die Amerikaner -, die protestantischen Missionare<br />

- erwiesen sich als die „nützlichen Idioten”.<br />

Die armenische Tragödie begann auch hier, in der<br />

Beaconsstreet 14, Boston, Massachusetts, dem Hauptquartier<br />

der amerikanischen protestantischen Missionare.<br />

abgezeichnet hatte, daß die Mission ausschließlich bei den<br />

armenischen Gregorianern Erfolg hatte, zum Teil, weil<br />

sich die armenisch-orthodoxe Hierarchie zu wenig um die<br />

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