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ein mythos des terrors

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Keilschrift vom Burgfelsen von Van, aus dem 8. Jahrhundert<br />

vor Christus. Die Hauptstadt <strong>des</strong> Reiches Urartu trug den<br />

Namen Tuschpa, nach <strong>ein</strong>er den Hurritern und Urartäern<br />

gem<strong>ein</strong>samen Gottheit Tischeba. Gründer <strong>des</strong> Reiches von<br />

Urartu war König Sardur I. (840-830 vor Christus), er<br />

errichtete auch die Burg von Van - damals Tuschpa. Der Name<br />

„Ararat”, der von den Hebräern erwähnt wird, ist Urarat in den<br />

Qumran-Texten, ist Urartu im Assyrischen. Die Urartäer nannten<br />

sich selbst Biainili - von diesem Wort leitet sich der<br />

Ortsname „Van” ab. (Blick vom urartäi-schen Burgfelsen auf<br />

die von den Armeniern im Jahre 1915 zerstörte osmanische<br />

Altstadt von Van.)<br />

Anatolien hat schon viele Herren gesehen: hethitische Vorherrschaft<br />

im Zeichen <strong>des</strong> Doppeladlers, Perser, Alexander den<br />

Großen, Griechen, Römer, Byzantiner, Araber, Mamluken und<br />

schließlich Seldschuken und Osmanen. Sie alle herrschten über<br />

die historische Landschaft „Armenien” in Ostanatolien, <strong>ein</strong>e<br />

Landschaft, deren Name nichts mit dem Anspruch der<br />

Armenier (die sich selbst Haik nennen und wahrsch<strong>ein</strong>lich vom<br />

Balkan stammen) zu tun hat, zumal die Haik dort niemals über<br />

<strong>ein</strong>e Mehrheit verfügten.<br />

Eine Königsinschrift von der Burg Van, Ostanatolien. Seit kurzem<br />

ist die urartäische Schrift weitgehend entziffert. Es steht<br />

nun <strong>ein</strong>deutig fest, daß Urartäisch als Sprache asiatischen<br />

Ursprungs klassifiziert werden muß; sie gehört, wie das<br />

Türkische, zu den agglutinierenden Sprachen. Sprachforscher<br />

sind der Ansicht, daß die Hurriter aus den Steppen und<br />

Gebirgen Zentralasiens nach Anatolien kamen - wie die<br />

Urartäer, die sich um die Mitte <strong>des</strong> 3. Jahrtausends v. Chr. von<br />

den Hurritern trennten. Es steht heute <strong>ein</strong>deutig fest, daß das<br />

Hurritische wie das Urartäische mit der indoeuropäisch<br />

armenischen Sprache nichts zu tun hat -außer, daß nach der<br />

armenischen Einwanderung gewisse Elemente <strong>des</strong> Urartäischen<br />

aufgesetzt wurden. Armenisch gehört zur Satem-Gruppe<br />

der indoeuropäischen Sprachen, wohingegen das Urartäische<br />

auch noch durch s<strong>ein</strong>e Eigenheit, durch das Anhängen von<br />

Suffixen an <strong>ein</strong>e vorgegebene Wurzel neue Wörter zu bilden,<br />

Ähnlichkeiten mit den ural-altaiischen Sprachen aufweist.

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