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ein mythos des terrors

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Die Zeichnungen stammen von prototürkischen Stämmen, die vor<br />

Tausenden Jahren in Ostanatolien lebten. Türkische Nomadenstämme<br />

beherrschen noch immer das Bild der Bergregionen<br />

Ostanatoliens (das untere Foto zeigt Felszeichnungen aus der<br />

Kurbanaga-Höhle unweit von Camiшli, Bezirk Kars).<br />

26<br />

Gegend von Yedisalkim, in den Hakkari-Bergen, finden<br />

sich in den Höhlen hoch oberhalb der Talböden auch Götterbilder<br />

prähistorischer Herkunft.<br />

Über die Menschen, die jene Kunstwerke schufen, gibt es<br />

heute <strong>ein</strong>deutige Hinweise. Denn ähnliche Felszeichnungen<br />

wurden in Ost-Aserbaidschan, in Kohistan, in der<br />

Altai-Region sowie in Sibirien gefunden. Die Dichte <strong>des</strong><br />

Vorkommens dieser Felszeichnungen weist <strong>ein</strong>deutig<br />

darauf hin, daß sie prototürkischen Ursprungs sind; die<br />

Menschen, die diese Zeichnungen ausführten, gehörten<br />

zu frühen türkischen nomadischen und halbnomadischen<br />

Stammesverbänden. Ähnlich verhält es sich mit den stilisierten<br />

Zeichnungen aus dem Gevaruk-Tal (Hakkari) and<br />

auf dem Plateau von Tirschin.<br />

Die Felszeichnungen aus Gevaruk und Tirschin sind insoferne<br />

von besonderer Bedeutung, als sie große Ähnlichkeit<br />

mit den Zeichnungen und Zeichen der Cunni-Höhle<br />

bei Erzurum und auf den St<strong>ein</strong>blöcken <strong>des</strong> Zeustempels<br />

von Aizani (Чavdarhisar, bei Kütahya) aufweisen; sie<br />

stammen von alttürkischen Familienverbänden jener<br />

Gegend.<br />

Die jüngsten Entdeckungen machen augenfällig, daß<br />

schon in prähistorischer Zeit <strong>ein</strong> Zusammenhang zwischen<br />

Ostanatolien und den künstlerischen und kulturellen<br />

Zentren der Steppen Aserbaidschans und Sibiriens<br />

sowie der Bergregionen <strong>des</strong> Altai, der Heimat der Turkvölker,<br />

bestand. Seit prähistorischen Tagen besteht bis in<br />

die jüngste Zeit <strong>ein</strong>e lebendige Verbindung wandernder<br />

und halb-nomadischer türkischer und prototürkischer<br />

Stämme zwischen Innerasien und Anatolien.<br />

Asien ist die Heimat der Yurte. „Yurt” ist <strong>ein</strong> türkisches<br />

Wort und bedeutet gleichzeitig so viel wie Zelt und Heimat.<br />

Yurtenähnliche „Bienenkorbhäuser” in Anatolien sind<br />

<strong>ein</strong>e Schöpfung der Hurriter, Vorläufern der Urartäer,<br />

deren Bereich zwischen Kaukasus, Urmiasee und der<br />

Gegend um Malatya-Elazig lag. Dieser Kulturzone wurden<br />

verschiedene lokale Namen gegeben, wie Kura-Aras-<br />

Kultur oder Karaz-Kultur; Träger dieser Kultur gehörten<br />

in den Kreis der ural-altaiischen Völkerfamilie, zu der<br />

auch die Türken zählen. Die Frühe Hurritische Kultur wie<br />

auch die Hurritische Kultur bildeten die Grundlage für<br />

das darauffolgende Urartäische Reich. Ein charakteristischer<br />

Zug der hurritischen Kultur war das Rundhaus -<br />

ähnlich den Rundzelten der halbnomadischen Hurriter.<br />

Rundhäuser hurritischen Typs gibt es heute noch in der<br />

Gegend von Urfa und Haran. Die späteren türkischen<br />

Kuppelbauten der osmanischen Zeit wirken wie <strong>ein</strong>e logische<br />

Weiterentwicklung der Yurte und <strong>des</strong> Bienenkorbhauses.<br />

Daß die Osmanen die von den Römern und Griechen<br />

entwickelte Technik <strong>des</strong> Großkuppelbaues mit solcher<br />

Begeisterung übernahmen und weiterbildeten, hängt<br />

sicher mit der althergebrachten Vorliebe der Turkvölker<br />

für Rundhäuser und Yurten zusammen.<br />

Ostanatolische Landschaft oberhalb <strong>des</strong> Vansees: in urartäischer<br />

Zeit bedeckten noch dichte Wälder diese Höhen, die schon<br />

früh abgeholzt wurden.

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