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ein mythos des terrors

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K<strong>ein</strong>em Volk, das sich von <strong>ein</strong>er Minderheit verführen<br />

oder zum Schweigen bringen ließ, erging es anders; auch<br />

die deutschen Nationalsozialisten bildeten <strong>ein</strong>e Minderheit<br />

<strong>des</strong> deutschen Volkes und zwangen die Mehrheit der<br />

friedliebenden Deutschen in <strong>ein</strong>en Weltkrieg, für den<br />

schließlich alle Deutschen zu bezahlen hatten, mit Hab<br />

und Gut, Verlust der Heimat, mit dem Leben, ob sie nun<br />

Nationalsozialisten gewesen waren oder nicht.<br />

Das erschreckende an der Geschichte <strong>des</strong> armenischen<br />

Volkes sch<strong>ein</strong>t zu s<strong>ein</strong>, daß die überwältigend große, so<br />

fleißige, intelligente und hochgebildete Mehrheit der<br />

Armenier sich von <strong>ein</strong>er Handvoll fanatischer Parteigänger<br />

<strong>ein</strong>es irrationalen Rachefeldzuges manipulieren,<br />

erpressen, verleiten und unterdrücken läßt, schweigend<br />

die Terrorakte der Kampfgruppen oder Befreiungskämpf<br />

er, oder wie immer sich die Terroristen nennen mögen,<br />

übergeht, um Besitz, Gesundheit oder Leben fürchtet,<br />

still an die Terrorgruppen zahlt und so tut, als wäre nichts<br />

geschehen, wenn wieder <strong>ein</strong>e Bombe hochgeht, wieder<br />

Unschuldige oder Aufrechte zugrundegehen. Es war vor<br />

dem Ersten Weltkrieg nicht anders; heute kommt der<br />

Mythos vom Völkermord hinzu, der als Entschuldigungsgrund<br />

herhalten muß, auch wenn es sich in Wahrheit<br />

ganz anders verhalten hat.<br />

Univ.-Prof. DDr. Justin McCarthy (Lousville) über s<strong>ein</strong>e<br />

Forschungsergebnisse:<br />

„Über die Armenier im Osmanischen Reich wurde<br />

schon viel Unwahres erzählt, besonders über die Zahl<br />

der Armenier, die s<strong>ein</strong>erzeit im Osmanenreich lebten,<br />

und was mit den Armeniern geschah.<br />

Diese Karte zeigt das historische Armenien - was nichts<br />

damit zu tun hat, wieviele Armenier tatsächlich dort lebten,<br />

oder ob jemals Armenier dort herrschten. Es ist <strong>ein</strong><br />

Gebiet von der russischen Grenze bis ans Mittelmeer.<br />

Gegen Ende der Zeit <strong>des</strong> Osmanenreiches bestanden<br />

hier sechs Provinzen - genannt „Wilajets”. Dort gab es<br />

wohl Armenier - aber in k<strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>zigen Wilajet waren<br />

mehr als <strong>ein</strong> Drittel Armenier, meistens waren es viel<br />

weniger. Tatsache ist: Wäre die gesamte armenische<br />

Weltbevölkerung in Ostanatolien zusammengezogen<br />

worden, wären die Moslems in Armenien immer noch in<br />

der Mehrzahl gewesen. In Wirklichkeit lebten sie aber<br />

nicht dort, und das Verhältnis Moslems: Armenier stand<br />

6:1. Nach Beginn <strong>des</strong> Ersten Weltkrieges beschloß die<br />

osmani-sche Regierung, Armenier, die sie als<br />

Bedrohung ansahen, aus diesen Regionen in den Süden<br />

umzusiedeln. Eine weit größere Anzahl von Armeniern,<br />

als jemals zum Umsiedeln gezwungen wurden, flohen<br />

mit den Russen nach Norden.<br />

Im Weltkrieg gab es <strong>ein</strong>e unerhörte Sterblichkeitsrate.<br />

Typhus, Cholera wüteten; außerdem gab es drei Jahre<br />

lang k<strong>ein</strong>e Ernte. Viele Menschen, die hier lebten, verhungerten,<br />

fielen <strong>ein</strong>er Seuche zum Opfer - oder wurden<br />

umgebracht. Ich m<strong>ein</strong>e Mord - wenn etwa die Russen<br />

nach Van vorstießen, das von den Armeniern gegen ihre<br />

eigene, osmanische Regierung besetzt gehalten wurde.<br />

Stießen die Russen vor, brachten die Armenier zahllose<br />

Moslems um. Das war <strong>ein</strong> Vor - und Zurück - über drei<br />

Jahre hinweg. Eine Menge Armenier wurde von<br />

Moslems umgebracht, viele Moslems von Armeniern.<br />

Univ.-Prof. DDr. Justin McCarthy befaßte sich besonders mit<br />

der Bevölkerungsstatistik im Osmanischen Reich. Er ist Autor<br />

<strong>des</strong> Buches „Muslims and Minorities - The Population of<br />

Ottoman Anatolia at the End of the Empire”, in dem er wissenschaftlich<br />

nachweist, daß die armenische Minderheit im<br />

Osmanenreich in k<strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>zigen Vilayet, ja nicht <strong>ein</strong>mal in<br />

Van selber, wo sie am stärksten vertreten waren, über die<br />

Mehrheit verfügte. S<strong>ein</strong> Buch „Muslims and Minorities”<br />

erschien 1983 bei „New York University Press”, New York and<br />

London.<br />

Grafische Darstellung der anatolischen Provinzen mit ihren<br />

Mehrheitsverhältnissen im Jahre 1912, aus: Muslims and<br />

Minorities, The Population of Ottoman Anatolia and the End of<br />

the Empire, New York University Press, von Justin Mcarthy.<br />

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