ein mythos des terrors
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Die prähistorischen Kulturen Ostanatoliens -<br />
<strong>ein</strong> Schlüssel zum Verständnis der Geschichte Anatoliens<br />
Von s<strong>ein</strong>er geopolitischen Lage her ist Ostanatolien <strong>ein</strong>e<br />
Schlüsselregion der Weltgeschichte. Im Süden liegt<br />
Mesopotamien (die Wasser <strong>des</strong> Zweistromlan<strong>des</strong>,<br />
Euphrat und Tigris, entspringen in Ostanatoliens<br />
Bergen!), im Osten der Iran, im Norden der Kaukasus<br />
und im Westen Zentralana tolien. Folge dieser <strong>ein</strong>maligen<br />
Lage ist, daß s<strong>ein</strong>e eigenen, erst in jüngster Zeit enträtselten<br />
Kulturen wie jene der Urartäer und ihrer Vorläufer,<br />
der Hurriter, in engster Beziehung zu den sie umgebenden<br />
Kulturen Mesopotamiens oder <strong>des</strong> Iran oder<br />
Zentralanatoliens standen.<br />
Bis über die Mitte <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts hinaus wußte man<br />
über die prähistorische Besiedlung Ostanatoliens so gut<br />
wie nichts. Als in Westeuropa uralte Höhlenmalereien<br />
entdeckt wurden, schien es, als handle es sich dabei um<br />
die ältesten Zeugnisse der Kunst der Menschheit überhaupt;<br />
dann wurden Höhlenzeichnungen in den Steppen<br />
Asiens und in Afrika entdeckt. Erst vor kurzem entdeckten<br />
türkische Altertumsforscher Zeugnisse ältester, dichter<br />
Besiedlung Ostanatoliens. Das Hochland von Ostanatolien<br />
wies alle Voraussetzungen für die Jäger und Sammler<br />
jener Zeit auf: dichte Wälder, überreiche Wildbestände,<br />
Wasser.<br />
Sensationell war die Entdeckung zahlloser Felsbilder in<br />
den vergangenen Jahren. Die ostanatolischen Felsbilder<br />
zeigten die frühgeschichtliche Entwicklung dieser<br />
Region plötzlich in <strong>ein</strong>em völlig neuen Licht. Die<br />
Darstellungen von Göttern, Adoranten, Wild und Jägern<br />
sind zum Teil 15.000 Jahre alt.<br />
Die Felszeichnungen Ostanatoliens kommen hauptsächlich<br />
in vier Landkreisen vor: um Malatya-Adiaman, bei<br />
Kars, in der Gegend um Van sowie in den Bergen von<br />
Hakkari<br />
Dr. Oktay Belli, Mitglied der Türkischen Historischen<br />
Gesellschaft (Türk Tarih Kurumu), entdeckte die Felszeichnungen<br />
der Van-Region, die in der Zeit zwischen<br />
15.000 und 7000 vor Christus entstanden sind. In der<br />
Thrakische Landschaft unweit von Edirne.<br />
Wahrsch<strong>ein</strong>lich stammen die Armenier, die zwischen dem 6.<br />
und 4. Jahrhundert vor Christus in Anatolien <strong>ein</strong>wanderten, aus<br />
dem Balkangebiet, vielleicht aus Thrakien. Die indogermanischen<br />
Armenier hinterließen allerdings an ihrem Herkunftsort<br />
k<strong>ein</strong>erlei bis heute erfaßbare Spuren; möglicherweise wird die<br />
intensive Forschungstätigkeit der Archäologen in Südosteuropa<br />
in absehbarer Zeit Antwort auf die Frage nach der Herkunftsgegend<br />
der Armenier geben können.<br />
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