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314 Kapitel 15 Unterarm<br />

Abb. 15.10. Standardisiertes Nachuntersuchungsschema nach Verletzungen<br />

des Unterarms<br />

aufgefordert, beide Arme gleichzeitig zu pro- und<br />

dann zu supinieren. Defizite gegenüber der anderen<br />

Seite können so für den Unterarm gemessen werden.<br />

Position 3:<br />

In der Pronationsstellung wird die Beweglichkeit des<br />

Handgelenks beurteilt. Es sind sowohl die Extension<br />

und Flexion als auch die Ad- und Abduktion des<br />

Handgelenks zu prüfen.<br />

Die Prüfung der Funktion erfolgt immer im direkten<br />

Seitenvergleich. Dokumentiert werden die Defizite<br />

gegenüber der Gegenseite in Grad oder in absoluten<br />

Werten. Hierbei ist zu bedenken, dass die absoluten<br />

Zahlen der Gegenseite ebenfalls mitzudokumentieren<br />

sind. Geschieht dies nicht, ist das Datenmaterial<br />

bei späteren Studien nicht mehr verwertbar, da es<br />

Kinder gibt, die bis 90° pronieren können, andere<br />

nur bis zu 70°.<br />

15.1<br />

Proximaler Unterarm<br />

15.1.1<br />

Radiusköpfchen- und Radiushalsfrakturen<br />

A. Hell, A.-M. Weinberg<br />

Ursache und Häufigkeit<br />

Frakturen des proximalen Radius, des Radiusköpfchens<br />

und Radiushalsfrakturen im Wachstumsalter sind selten<br />

und machen etwa 1% aller Extremitätenfrakturen<br />

bei Kindern aus (v. Laer 2001). Ihre Inzidenz bezogen<br />

auf knöcherne Verletzungen des Ellbogengelenks liegt<br />

bei 5–10% (Boyd 1944; Fowles u. Kassab 1986; Henrikson<br />

1969; Jeffery 1950; Kay u. Kurschner 1999; Landin u. Danielsson<br />

1986; Leung u. Peterson 2000; Lindham u. Hugasson<br />

1979; O’Brien 1965).<br />

Der Unfallmechanismus verläuft zumeist indirekt<br />

durch Sturz auf die dorsalflektierte Hand bei durchgestrecktem<br />

Ellbogen (Takagi et al. 1999; Weise et al. 1997).<br />

In Kombination mit einem Valgusstress kann eine<br />

Grünholzfraktur des Olekranons, entsprechend einer<br />

Typ-I-Monteggia-Läsion nach Bado (1967; Theodorou<br />

et al. 1988), oder ein Abriss des medialen Epicondylus<br />

hinzukommen. In der Untersuchung von Fowles u. Kassab<br />

(1986) kam es in mehr als der Hälfte der Frakturen<br />

zu einer dieser Begleitverletzungen. Eine vollständige<br />

Dislokation des Radiusköpfchens kann mit einer Ellbogenluxation<br />

einhergehen (Papavasiliou u. Kirkos 1991;<br />

Lindham u. Hugosson 1979).<br />

Für die Frakturentstehung ist bedeutsam, dass das<br />

Radiuskopfende – je nach Alter des Kindes – fast vollständig<br />

aus Knorpel besteht und einwirkende Kräfte absorbiert<br />

werden.<br />

Meißel- und Trümmerfrakturen, wie sie beim Erwachsenen<br />

vorkommen, sind daher selten zu beobachten<br />

und finden sich erst im Jugendlichenalter bei nahezu<br />

verknöchertem Radiusköpfchen.<br />

Die Frakturen des proximalen Radiusendes sind fast<br />

ausschließlich metaphysäre Frakturen. Die subkapitale<br />

Radiushalsfraktur, welches oftmals als eine metaphysäre<br />

Stauchungsfraktur auftritt, macht nach v. Laer (2001)<br />

2Drittel der Fälle, die Epiphysenlösungen mit oder ohne<br />

metaphysären Keil ein Drittel aller Verletzungen aus.<br />

Gelenkfrakturen mit oder ohne metaphysäre Beteiligung<br />

sind bei offenen Fugen eine Seltenheit (Leung u.<br />

Petersson 2000). Eine Abgrenzung zur physiologischen<br />

Normvariante des gespaltenen Epiphysenkopfkernes<br />

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