Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude
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310 Kapitel 15 Unterarm<br />
Tabelle 15.2. Korrekturpotenzial in Abhängigkeit der Lokalisation am Unterarm<br />
[cm]<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
Radius<br />
Ulna<br />
Supination<br />
Proximaler Unterarm Unterarmschaft Distaler Unterarm<br />
(ohne Radiusköpfchen)<br />
Seit-zu-Seit Verschiebung um nahezu Verschiebung um Verschiebung um<br />
Verschiebung Schaftbreite Schaftbreite Schaftbreite<br />
Cave: Solche Fehlstellungen Cave: Wird der interossäre Raum Gehen nie mit Funktions -<br />
gehen immer mit Funktions- eingeschränkt, sind Funktions- einschränkungen einher<br />
einschränkungen einher! einschränkungen möglich!<br />
Achsabweichung Maximal 10° Maximal 5–15° 10 Jahre: bis 20°<br />
Keine exakten Daten in der Literatur Volar 5°<br />
Palmar 15°<br />
Interossär einengend, wird bei<br />
blockierenden Einschränkungen<br />
nicht ausgeglichen<br />
Achsabweichung Maximal 10° Maximal bis 10° 10 Jahre: 20°<br />
Rotation Fragliche Korrektur Fragliche Korrektur Fragliche Korrektur<br />
Verkürzung Wird ausgeglichen Wird ausgeglichen Wird ausgeglichen<br />
Pronation<br />
2 3 4 5 6<br />
d<br />
[cm]<br />
Abb. 15.8. Der Bewegungsablauf beider Knochen von der Supination<br />
in die Pronation. Der Radius vollführt eine Rotation, während<br />
die Ulna eine laterale Abduktion bei freier Drehung im Raum<br />
durchläuft<br />
von den extraartikulären Frakturen abgrenzen, welche<br />
die Physe in ihrem metaphysären Anteil betreffen. Dies<br />
sind<br />
die Epiphysenlösungen (Salter-Harris I) mit und<br />
ohne metaphysären Keil (Salter-Harris II).<br />
Prognostisch bezüglich Spontankorrekturen und<br />
Wachstumsstörungen sind diese Läsionen (Salter-Harris<br />
I und II) den metaphysären Frakturen als distalste<br />
Form der Schaftfrakturen zuzuordnen.<br />
An zusätzlichen typischen metaphysären Läsionen<br />
können<br />
die Stauchungsfrakturen von<br />
den Biegungsfrakturen und den<br />
vollständigen Frakturen<br />
differenziert werden. Da jedoch die Biegungsfrakturen<br />
an dieser Stelle prognostisch keinen Unterschied zu den<br />
Stauchungsfrakturen aufweisen, werden diese oft als<br />
eine Frakturgruppe zusammengefasst.<br />
Im Bereich der Diaphyse treten neben den<br />
typischen Biegungsfrakturen<br />
die vollständigen Frakturen<br />
auf. Letztere werden wiederum in Quer-, Schrägoder<br />
Mehrfragmentfrakturen differenziert.<br />
Diagnostik<br />
Die Untersuchung des Kindes setzt sich aus Inspektion<br />
und einer gezielten klinischen Untersuchung, die auf das<br />
Notwendige beschränkt werden sollte, zusammen (Green<br />
et al. 1998).<br />
Die Inspektion umfasst die Beschreibung und Klassifizierung<br />
der offenen und geschlossenen Frakturen mit<br />
Weichteilschädigung. Bei der initialen klinischen Untersuchung<br />
werden Gefäß- und Nervenstatus der betroffenen<br />
Extremität beurteilt, wobei die sensible wie auch<br />
die motorische Versorgung den einzelnen Nerven zugeordnet<br />
werden kann.<br />
Die Bewegungseinschränkungen der einzelnen Gelenke<br />
sollten dokumentiert werden, wobei es nicht wichtig<br />
ist, das komplette Ausmaß zu erfassen. Die Beurteilung<br />
des Bewegungsumfangs bei der klinischen Verlaufskontrolle<br />
wird bei intakten Gelenken anhand der<br />
Neutral-Null-Methode durchgeführt. Bei mehrfachverletzten<br />
Kindern sind alle angrenzenden Gelenke mitzubeurteilen.<br />
Begleitverletzungen sind ebenfalls mitzudokumentieren<br />
und radiologisch zu befunden. Ein standardisierter<br />
Untersuchungsablauf für alle Verletzungen<br />
der oberen Extremität erweist sich als sinnvoll.<br />
Röntgen<br />
Die radiologische Darstellung umfasst die a.-p.- sowie<br />
die seitliche Aufnahme des gesamten Unterarms unter