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Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude

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Tabelle 15.6. Maximale tolerable<br />

altersabhängige Fehlstellungswerte<br />

in der Primärtherapie<br />

für komplett durchgebrochene<br />

distale metaphysäre Unterarmfrakturen<br />

im Wachstumsalter.<br />

Bei Überschreiten der Werte<br />

empfehlen wir die Reposition<br />

liert wird, damit er durch die Abschwellung nicht zu<br />

weit wird und entsprechend dadurch möglichen sekundären<br />

Dislokationen Platz schafft (Abb. 15.61 a–f).<br />

Eine radiologische Kontrolle der stabilen undislozierten<br />

metaphysären Unterarmfraktur ist nicht notwendig.<br />

Handelt es sich um eine undislozierte instabile Fraktur,<br />

so wird diese ebenfalls im Gips retiniert (Jones u.<br />

Weiner 1999), wobei die Instabilität per se einen Oberarmgips<br />

für den Patienten nach sich zieht. Geschlossene<br />

Gipse müssen gespalten werden und um den 6. bis 8. Tag<br />

nach dem Trauma bei entsprechender Abschwellung<br />

zirkulär geschlossen werden. Zu diesem Zeitpunkt werden<br />

diese Frakturen radiologisch kontrolliert. Zeigt sich<br />

eine sekundäre Dislokation der Fraktur, so entscheiden<br />

die Kriterien Verschiebung ad latus, Verkürzung sowie<br />

Ausmaß der Abkippung – entsprechend den primär abgekippten<br />

Frakturen – über das weitere Vorgehen.<br />

Primär oder sekundär abgekippte stabile Frakturen<br />

bedürfen einer geschlossenen Reposition. Zeigt sich die<br />

Fraktursituation danach stabil, kann die konservative<br />

Therapie fortgesetzt werden. Kommt es jedoch unter<br />

der Reposition zur Instabilität, so sind diese Frakturen<br />

operativ zu stabilisieren. Dies stellt sich ein, wenn bei<br />

metaphysären Biegungsfrakturen beide Kortikales<br />

durchgebrochen werden mussten und gleichzeitig ein<br />

vollständiger Bruch der Ulna vorliegt.<br />

Von Laer (1986) empfiehlt bei allen abgekippten/dislozierten<br />

per definitionem stabilen Frakturen den Gipsschluss<br />

um den 4. Tag, anschließend eine Keilung um<br />

den 8. Tag. Er plädiert nur bei älteren Kindern für eine<br />

radiologische Kontrolle. In unserem Hause werden diese<br />

Frakturen zwischen dem 7. und 10. Tag klinisch und<br />

radiologisch kontrolliert. In Absprache mit den Eltern<br />

wird bei tolerierbarem Ausmaß der Achsenfehlstellung<br />

das weiter Procedere festgelegt. In aller Regel entscheiden<br />

sich die Eltern für das spontane Remodeling.<br />

Ist bei primär oder sekundär abgekippten dislozierte<br />

instabile Frakturen eine Reposition notwendig, so wird<br />

die sofortige definitive Versorgung der Läsion bei notwendiger<br />

Allgemeinanästhesie gefordert. Diese Forderung<br />

ist durch die hohe Rate an Nachrepositionen begründet,<br />

die einen unnötig hohen Aufwand bedeuten.<br />

Eine Nachreposition ist in einem Drittel aller Frakturen<br />

notwendig. Dennoch konnte gezeigt werden, dass sowohl<br />

primär mit Kirschner-Drähten stabilisierte als<br />

auch sekundär erneut reponierte Frakturen gute Endergebnisse<br />

aufweisen (v. Laer 1986; Abb. 15.62 a–c). In<br />

15.3 Distaler Unterarm 369<br />

Alter Achsabweichung (in Grad) nach Seitverschiebung nach<br />

[Jahre]<br />

Dorsal/palmar Radial/ulnar Dorsal/palmar Radial/ulnar<br />

0–3 15–25 15–20 Fast Schaftbreite 1/2 Schaftbreite<br />

>3–6 10–20 10–15 2/3 Schaftbreite 1/3 Schaftbreite<br />

>6–101 0–15 10–14

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