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Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude

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336 Kapitel 15 Unterarm<br />

können in dieser Region Diastasen ohne Stufe konservativ<br />

behandelt werden, da das Remodeling gut ist. Ausnahme<br />

bilden Frakturen, die nach ventral verkippt sind,<br />

da diese den Radius der Gelenkfläche verkleinern und<br />

zu Streckdefiziten führen können.<br />

Indikation für operative Therapie<br />

Dislozierte intraartikuläre Quer- und Schrägfrakturen<br />

müssen offen reponiert werden.<br />

Die Querfraktur wird entsprechend der Behandlung<br />

Erwachsener mit einer Zuggurtungsosteosynthese versorgt.<br />

Schrägfrakturen können durch Zugschrauben,<br />

Kirschner-Drähte (altersabhängig) oder mit einer intramedullären<br />

Schiene behandelt werden. Wenn es sich um<br />

Stückfrakturen handelt – insbesondere in der Adoleszenz<br />

– können diese mit einer Plattenosteosynthese stabilisiert<br />

werden. Als Implantat eignen sich sowohl Drittelrohr-<br />

als auch Rekonstruktionsplatte (Abb. 15.34 a–c,<br />

Abb. 15.35 a–c).<br />

Bei Kindern unter 6 Jahren kann durch eine alleinige<br />

Kirschner-Draht-Osteosynthese und anschließende<br />

Gipsruhigstellung für 2–3 Wochen eine ausreichende Fixierung<br />

und adäquate Versorgung der Fraktur gewährleistet<br />

werden. Allerdings werden dann die Drähte parallel<br />

zur Längsachse des Knochens eingebracht ohne<br />

Perforation der Gegenkortikalis (Abb. 15.36 a–g).<br />

Technik<br />

Operationsprinzip und -ziel. Rekonstruktion der<br />

Gelenkfläche.<br />

Patienten- und Elternaufklärung. Drahtbruch, verbleibende<br />

Gelenkstufen, N.-ulnaris-Läsionen, allgemeine<br />

Risiken.<br />

Operationsvorbereitung. Da es sich um keine Notfalloperation<br />

– außer bei offenen Frakturen oder Monteggia-ähnlichen<br />

Verletzungen mit Dislokation des Radiusköpfchen<br />

– handelt, kann die Nüchternheit des Patienten<br />

abgewartet werden. Auch eine Versorgung im<br />

darauf folgenden Tagesprogramm ist möglich.<br />

Anästhesie und Lagerung. Die Operation kann in<br />

Bauch- oder auch in Rückenlage erfolgen. Im Kindesalter<br />

erfolgt eine Allgemeinanästhesie, in der Adoleszenz<br />

ist bei Rückenlagerung auch eine Plexusanästhesie<br />

möglich. Bei Bauchlagerung sollte der Arm über eine<br />

Rolle oder einen Handtisch so gelagert werden, dass der<br />

Bildwandler problemlos durchgeschwenkt werden<br />

kann. Eine Blutsperre ist empfehlenswert.<br />

Zugang. In den meisten Fällen wird ein dorsaler Zuggang<br />

unter radialer Umschneidung des Olekranons ge-<br />

Abb. 15.34 a–c. Osteosynthesetechniken am Olekranon: a Zuggurtungsosteosynthese,<br />

bei kleinen Kindern unter 6 Jahren reicht oftmals<br />

die alleinige Kirschner-Draht-Osteosynthese. b Plattenosteosynthese.<br />

c Schraubenosteosynthese<br />

wählt. Begonnen wird 2,5 cm oberhalb der Olekranonspitze<br />

und je nach Frakturzone entlang der Ulnakante<br />

fortgefahren (Platte). Je nach Länge des Zugangs wird<br />

der M. anconaeus nach radial und der M. flexor <strong>ca</strong>rpi ulnaris<br />

ulnar abgelöst. Letzterer wird nach medial gehalten.<br />

Muss das Gelenk eingesehen werden, so muss die<br />

Gelenkkapsel dorsoradial eröffnet und ggf. das Lig. anulare<br />

durchtrennt werden.<br />

a<br />

c<br />

b

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