Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude
Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude
Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
CAVE<br />
mans u. Lamoureux 1995; Gotia et al. 1996; Ortega et al.<br />
1996).<br />
Wird die Gegenkortikalis bei intramedullären Implantaten/konservativem<br />
Vorgehen nicht durchbrochen,<br />
müssen die Eltern bezüglich der Refrakturrate<br />
aufgeklärt werden. Die Metallentfernung sollte nicht<br />
vor dem 8. Monat post Trauma stattfinden (Abb.<br />
15.46 a–c, Abb. 15.47 a–d).<br />
Indikation für konservative Therapie<br />
Stabile Frakturen können konservativ mit Reposition<br />
und Gipsbehandlung therapiert werden (Jones u. Weiner<br />
1999; Ostermann et al. 1999; Shear et al. 1999), wenn<br />
die Achsabweichung das zu tolerierende Maß nicht<br />
überschreitet. Bei der Anlage des Gipses ist die Dreipunktabstützung<br />
wie auch die Aufspannung des interössären<br />
Raums wichtig. Bei volaren Achsenfehlstellungen<br />
ist die Supinationsstellung vorzuziehen (Abb.<br />
15.48 a–d).<br />
Sowohl bei abgekippten, insbesondere den Grünholzfrakturen,<br />
als auch bei instabilen Frakturen ohne<br />
Dislokation können sekundäre Fehlstellungen auftreten,<br />
die dann bis zum 8. Tag durch eine Gipskeilung oder<br />
eine erneute Reposition oder aber eine operative Versorgung<br />
zu behandeln ist (Noonan u. Price 1998).<br />
Indikation für operative Therapie<br />
Instabile Frakturen sollten grundsätzlich operativ versorgt<br />
werden. Als Alternative zur Plattenosteosynthese<br />
15.2 Diaphysärer Unterarm 349<br />
hat sich in den letzten Jahren die bewegungsstabile intramedulläre<br />
Markraumschienung etabliert (Calder et<br />
al. 2003; Flynn u. Waters 1996; Gibbons et al. 1994; Griffet<br />
et al. 1999; Huber et al. 1996; Luhmann et al. 1998;<br />
Qidwai 2001; Salai et al. 1998; Schlickewei u. Salm 2001).<br />
Handelt es sich um eine sekundäre Dislokation einer<br />
instabilen Fraktur, so besteht die Indikation zur operativen<br />
Versorgung, da wiederholte Repositionen mit einem<br />
deutlich schlechteren funktionellen Ergebnis einhergehen<br />
(vgl. Abb. 15.44 a–f).<br />
Bei Jugendlichen mit bereits geschlossenen Fugen ist<br />
aus Stabilitätsgründen eine Plattenosteosynthese notwendig.<br />
Es hat sich in diesem Alter bewährt, die Plattenosteosynthese<br />
mit der intramedullären Nagelung zu<br />
kombinieren (Abb. 15.49 a–d).<br />
Operationszeitpunkt<br />
Nur stark dislozierte oder offene Frakturen oder solche<br />
mit Gefäß-Nerven-Beteiligung stellen eine Notfallindikation<br />
dar.Verkürzte und nur mäßig dislozierte Frakturen<br />
können auch am folgenden Tag unter Nüchternheit<br />
des Patienten operativ versorgt werden.<br />
Technik<br />
Intramedulläre Marknagelung. Als Lagerung ist die<br />
Rückenlagerung zu wählen; der Arm muss frei beweglich<br />
abgedeckt werden, wobei ein Armtisch empfehlenswert<br />
ist (nicht obligat).<br />
Abb. 15.46. a Unfallbild einer Biegungsfraktur des Unterarmschaftes. b Postoperative Kontrolle bei liegenden intramedullären Nägeln. c<br />
Ausheilungsbild nach 8 Monaten (nach Metallentfernung)