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Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude

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396 Kapitel 15 Unterarm<br />

!<br />

Abb. 15.93 a,b. Die Ulnaschaftfraktur<br />

wurde zur sicheren Stabilisierung<br />

der Länge mit einer<br />

Plattenosteosynthese versorgt,<br />

das Radiusköpfchen mit Hilfe<br />

eines intramedullären Kirschner-Drahts<br />

geschlossen reponiert<br />

(der gleiche Fall wie<br />

Abb. 15.86 a,b)<br />

15.4.1<br />

Die chronische Monteggia-Läsion<br />

Synonym: chronische Luxation des Radiusköpfchens.<br />

Wird initial die Diagnose verpasst, führt die persisitierende<br />

Luxation des Radius zu folgenden Problemen:<br />

Einschränkung der Pro- und Supination,<br />

zunehmende Dislokation im proximalen Radioulnargelenk<br />

durch asymmetrisches Wachstum der Unterarmknochen,<br />

zunehmende Valgusfehlstellung des Ellbogens durch<br />

fehlende laterale Abstützung,<br />

chronische oder belastungsabhängige Schmerzen im<br />

proximalen und evtl. distalen Radioulnargelenk.<br />

Die Therapie der chronischen Läsion ist chirurgisch.<br />

Alle erkannten Monteggia-Läsionen müssen beim<br />

Kind korrigiert werden, da die Problematik mit dem<br />

Wachstum zunimmt.<br />

Bei Erwachsenen besteht die Therapie oft in der Resektion<br />

des Radiusköpfchens, beim Kind muss eine Repostion<br />

des Radius Ziel der Therapie sein.<br />

Die Kombination einer Ulnaosteotomie zur Korrektur<br />

der Fehlstellung und einer offenen Repostion des Radius<br />

wurde durch Judet erstmals beschrieben (Judet et<br />

al. 1962) und fand weite Verbreitung.<br />

Die Ulna wird typischerweise mit einer Plattenosteosynthese,<br />

evtl. mit einer Markraumschienung stabili-<br />

siert. Die Markraumschienung ist nur möglich, wenn<br />

der zeitliche Abstand zwischen Unfallereignis und<br />

Diagnose kurz (6–12 Wochen) und das Kind sehr klein<br />

ist. Problem der Nagelung ist der verblockte Markraum.<br />

Weiterhin muss der Nagel eine andere Richtung bekommen,<br />

damit sich der Nagel nicht immer in die alte Achsenfehlstellung<br />

dreht. Somit muss der Markraum entsprechend<br />

mit dem Bohrer aufgebohrt werden. Weiterhin<br />

zeigt die Ulnaosteotomie in Schaftmitte gehäuft<br />

Pseudarthrosen, daher ist ein metaphysäres Vorgehen<br />

sinnvoller.<br />

Bei der offenen Reposition des Radius plädieren einige<br />

Autoren für die Ringbandrekonstruktion. Dabei<br />

wird eine Schlinge aus dem zentralen Trizepsehnenspiegel<br />

(Bell Tawse 1965) oder aus dem lateralen Anteil<br />

des Sehnenspiegels (Lloyd-Roberts u. Bucknill 1977)<br />

verwendet. Neuere Arbeiten bezweifeln jedoch die Notwendigkeit<br />

der Rekonstruktion des Lig. anulare (Papandrea<br />

u. Waters 2000) oder zeigen alternative Verfahren<br />

mit möglicher geschlossenen Reposition des Radius<br />

auf (Exner 2001). Bei dieser Technik wird primär eine<br />

Osteotomie der Ulna im proximalen Drittel nach Anlegen<br />

eines Fixateur externe durchgeführt. Nach einer Ruhepause<br />

von 5–7 Tagen, je nach Alter des Patienten, wird<br />

mit der Kallusdistraktion von etwa 1 mm pro Tag begonnen.<br />

Die Distraktion wird so lange durchgeführt, bis<br />

der Radius im Seitenbild das Capitulum nicht mehr<br />

überragt. In Narkose wird dann die Ulna anguliert und

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