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Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude

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Abb. 15.4. a Die Pfeile zeigen<br />

in der Frontalebene eine Verengung<br />

des interossären<br />

Raums mit Abnahme des radialen<br />

Bogens wie auch in der<br />

Sagittalebene eine volare Achsenfehlstellung.<br />

b,c Klinisch<br />

weist der Patient eine Aufhebung<br />

der Supination auf<br />

150–170° und kann durch Einbeziehung des Handgelenks<br />

Werte über 180° erreichen.<br />

Der Abstand der Ansätze der Membrana interossea<br />

antebrachii zwischen Ulna und Radius wird für jede<br />

Knochenstellung und in jeder Schnittebene möglichst<br />

minimal gehalten. Für die beschriebene Umwendbewegung<br />

konnte keine konstante Drehachse gefunden werden.<br />

Stattdessen findet die Bewegung um eine Bezugsachse<br />

statt, deren räumliche Lage sich abhängig vom<br />

Drehwinkel ändert. Sie ist kinematisch als momentane<br />

Schraubachse zu definieren (Anderson 1901; Heiberg<br />

1884; Kapandji 1992; Nakamura et al. 1994).<br />

Dies kann auf die Bewegungsabläufe von Radius und<br />

Ulna zurückgeführt werden (Weinberg et a. 2000). Der<br />

Radius rotiert um seine Längsachse. Die Ulna führt eine<br />

Lateralisation, welche eine Abduktions-Extensions-Adduktions-Bewegung<br />

darstellt, aus. Sie kann auch als<br />

annähernd halbkreisförmige Bewegung beschrieben<br />

werden, wobei keine Rotation stattfindet (Abb. 15.8).<br />

Funktionelle Deformitäten<br />

Einschränkungen der Umwendbewegung sind abhängig<br />

von der Richtung der Achsenfehlstellung im Raum,<br />

dem Ausmaß und<br />

der Lokalisation der Fraktur.<br />

Anhand von Experimenten an humanen Präparaten<br />

konnte aufgezeigt werden, dass besonders in der Schaft-<br />

Unterarm 307<br />

mitte ein Funktionsverlust bereits bei einer Angulation<br />

von 10° eintreten kann (Weinberg et al. 2000). Die Defizite<br />

sind vor allem bei Einengungen des interossären<br />

Raums zu erwarten. Andererseits müssen Fehlstellungen,<br />

die den interossären Raum vergrößern, nicht mit<br />

einer Bewegungsbehinderung einhergehen. Bei proximalen<br />

Frakturen kann die interossäre Distanzverkürzung<br />

eine Verminderung des Rotationsausmaßes dadurch<br />

verursachen, dass es zu einem Impingement der<br />

Tuberositas radii gegenüber der Ulna kommt. Frakturen<br />

am distalen Ende des Unterarms gehen seltener mit einer<br />

Bewegungseinschränkung einher. Dies begründet<br />

sich in der Tatsache, dass die Stelle, an der sich beide<br />

Knochen überkreuzen, am anfälligsten für Störungen<br />

ist. Diese liegt in Schaftmitte. Daher können im distalen<br />

Bereich auch höhere Fehlstellungen belassen werden.<br />

Distale metaphysäre Frakturfehlstellungen der Ulna<br />

können die Spannung am Diskus derartig erhöhen, dass<br />

das Ulnaköpfchen nicht mehr frei bewegt werden kann.<br />

In diesem Fall kommt es dann ebenfalls zu Funktionsstörungen<br />

der Umwendbewegung, aber auch der anderen<br />

Bewegungsrichtungen des Unterarms.<br />

Die Experimente an humanen Präparaten berücksichtigen<br />

nicht ein für Kinder typischerweise auftretendes<br />

Remodeling. Es findet sich eine Korrelation von<br />

Restwinkel der Frakturen und dem Bewegungsausmaß<br />

der involvierten Extremitäten einerseits sowie der eintretenden<br />

Spontankorrektur anderseits (Hogstrom et

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