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348 Kapitel 15 Unterarm<br />

Grünholzfrakturen<br />

Ein Problem stellen die Grünholzfrakturen dar, bei denen<br />

es – im Rahmen einer inadäquaten Therapie – zu<br />

Konsolidationsstörungen kommen kann.<br />

Bleibt bei den diaphysären Grünholzfrakturen die<br />

Kortikalis auf der Konkavseite der stets vorhandenen<br />

Achsabweichung intakt, kommt es auf dieser Seite zur<br />

periostalen Überbrückung des Frakturspaltes, die auf<br />

der Konvexseite ausbleibt. Diese einseitige Konsolidation<br />

birgt die Gefahr einer Refraktur in sich. Dabei handelt<br />

es sich um eine erneute Fraktur, welche innerhalb<br />

eines Jahres nach dem Unfall, meist ohne adäquates<br />

Trauma, an gleicher Stelle auftritt.<br />

Abb. 15.45 a–c. 7-jährige Patientin mit proximaler Radiusfraktur.<br />

a Fragliche Einschränkung der Umwendbewegung bei volarer<br />

Achsenfehlstellung von 10° bei geplanter konservativer Therapie.<br />

b Nach 7 Tagen vorsichtige Prüfung der Stabilität. Es zeigt sich,<br />

dass die Pro- und Supination erreicht wird und keine Blockierung<br />

der Umwendbewegung eintritt. c Weiterführung der konservativen<br />

Therapie, wobei der Arm in Supinationsstellung eingegipst<br />

wird unter Aufspannung der Membrana interossea<br />

Die Refrakturrate liegt bei Grünholzfrakturen zwischen<br />

5 und 25% und ist nicht von der primären Achsabweichung<br />

oder der Dauer der Ruhigstellung abhängig.<br />

Maßnahmen zur Prävention sind nach Abheilung<br />

der Fraktur nicht möglich.<br />

Daher ist es wichtig, wenn die Entscheidung zur Reposition<br />

in Narkose fällt, die Gegenseite unter Kompression<br />

zu bringen. Gelingt dies nicht, muss die federnde<br />

inkomplett gebrochene Gegenkortikalis durchbrochen<br />

werden, um eine adäquate Durchbauung garantieren zu<br />

können. Rutscht die Fraktur dabei ab, so sollte sie wie<br />

eine primär instabile Fraktur behandelt und in gleicher<br />

Narkose reponiert und operativ versorgt werden (Belle-<br />

!

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