29.10.2013 Aufrufe

Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude

Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude

Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

356 Kapitel 15 Unterarm<br />

Abb. 15.52 a,b. Vollständig dislozierte Unterarmfraktur mit Luxation<br />

des Radiusköpfchens (Monteggia-ähnliche Verletzung).Versorgung<br />

mit ESIN bei gleichzeitiger Reposition des Radius. Bei kleinen<br />

Kindern kann aufgrund des sehr schmalen Markraums oft-<br />

Tipps und Tricks. Handelt es sich um eine Grünholzfraktur,<br />

so werden die Nägel kurz über die Fraktur<br />

geschoben, und erst dann wird die Gegenkortikalis<br />

gebrochen, um die immer vorhandene Achsabweichung<br />

zu beseitigen. Bei primärem Durchbrechen<br />

muss die Fraktur möglicherweise aufgefädelt werden,<br />

was eine längere Behandlungszeit und eine zusätzliche<br />

Strahlenexposition bedeutet.<br />

Nachteil des Umbiegens der Nägel am Eintrittspunkt<br />

ist die Gefahr der Verletzung der Sehnen durch das abstehende<br />

Nagelende und die durch die Spitze verursachten<br />

Weichteilirritationen bis hin zu Schmerzen.<br />

Gelingt nach mehreren Repositionsversuchen das<br />

Einbringen des Nagels nicht, so kann versucht werden,<br />

mit einem dünneren Nagel die Fraktur aufzufädeln,<br />

was oftmals leichter gelingt. Dann wird der andere<br />

Knochen versorgt, und anschließend kann<br />

meist problemlos der dünnere Nagel gegen einen<br />

dickeren ausgetauscht werden.<br />

Die maximale Durchleuchtungszeit sollte 3 Minuten<br />

nicht überschreiten. In entsprechenden Fällen sollte<br />

dann rechtzeitig auf eine offene Reposition übergegangen<br />

werden. Der Anteil der notwendigen offenen<br />

Repositionen liegt im eigenen Krankengut unter 5%.<br />

Plattenosteosynthese. Diese kommt im Kindesalter<br />

nur noch in Ausnahmefällen zur Anwendung. Meist<br />

reicht bei Adoleszenten auch die Kombination der Verplattung<br />

eines Knochens und die intramedulläre Nagelung<br />

des Partnerknochens. Meist wird die Ulna auf-<br />

mals nur ein sehr dünner Nagel eingebracht werden, sodass<br />

Kirschner-Drähte benutzen werden müssen. Dabei ist es sinnvoll,<br />

die Spitze des Kirschner-Drahtes zu entfernen, um die Kortikalis<br />

nicht zu perforieren<br />

grund des risikoärmeren Zugangs verplattet und der<br />

Radius intramedullär geschient. Zur Technik s. ausführlich<br />

Oestern (2001; Abb. 15.53 a–e).<br />

Nachbehandlung<br />

Konservativ<br />

Je nach Alter der Patienten wird im Rahmen der konservativen<br />

Behandlung der Gips für 3–5 Wochen belassen<br />

und anschließend – abhängig von der radiologischen<br />

und klinischen Konsolidation – mit spontanem Bewegen<br />

begonnen. Nach 3 Wochen kann der Oberarmgips<br />

auch gegen einen Unterarmgips getauscht werden,<br />

wenn die Frakturheilung noch nicht abgeschlossen ist<br />

/Kinder >8 Jahre). Wir führen dies nur durch, wenn der<br />

initiale Gips beschädigt wurde.<br />

Operativ<br />

Alle operierten Patienten beginnen unmittelbar postoperativ,<br />

soweit es ihnen die Schmerzen erlauben, mit der<br />

Aufnahme von Bewegungsübungen ohne Physiotherapie<br />

(Griffet et al. 1999; Prevot et al. 1995). Bei den intramedullär<br />

eingebrachten Nägeln sollte die Implantatentferneung<br />

nicht vor 6 Monaten – bei bekanntem Risiko<br />

für eine Refraktur (nichtdurchgebrochene Grünholzfraktur<br />

beider Knochen) erst nach 8 Monaten – die Implantatentfernung<br />

erfolgen. Platten sind nach 8–12 Monaten<br />

postoperativ zu entfernen (Chia et al. 1996).<br />

Radiologische Kontrollen<br />

Eine radiologische Stellungskontrolle ist nach jeder Reposition<br />

und Retention durchzuführen. Außer den ope-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!