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Probekapitel [.pdf - ca. 5233 kb] - Minerva KG Gude

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330 Kapitel 15 Unterarm<br />

Abb. 15.28. 10-jähriger Junge mit vollständig dislozierter proximaler<br />

Radiusfraktur (links), welche offen reponiert und nicht fixiert<br />

wurde. Es verbleibt eine leichte Seit-zu-Seit-Verschiebung um ein<br />

transartikuläre Fixation und der von radial in das Köpfchen<br />

eingebrachte Kirschner-Draht nach Möglichkeit<br />

vermieden werden.<br />

Komplikationen<br />

Nach Frakturen des proximalen Radius im Wachstumsalter<br />

kommt es zu mehr oder weniger ausgeprägten<br />

Formveränderungen des Radiusköpfchens, die auf eine<br />

gestörte Blutversorgung mit nachfolgender Teil- oder<br />

Vollnekrose zurückzuführen sind (Häßle u. Mellerowicz<br />

1991; Jeffery 1950, 1972; v. Laer 1984; v. Laer et al. 1997;<br />

Ritter 1984; Stankovic et al. 1975; Vocke u. v. Laer 1998 a,<br />

1998 b; Weber 1977). In der Literatur (Graff 1989; Guoxun<br />

u. Rong-ying 1984; Häßle u. Mellerowicz 1991; Jones<br />

u. Esah 1971; Merchan 1994; Newman 1977; Reidy u. van<br />

Gorder 1963; Tibone u. Stoltz 1981; Vahvanen u. Gripenberg<br />

1978) werden unabhängig von der Behandlungsmethode<br />

Deformitäten des Radiusköpfchens nach proximalen<br />

Radiusfrakturen im Kindesalter mit einer Häufigkeit<br />

zwischen 12% (Jones u. Esah 1971) und 100%<br />

(Graff 1989) angegeben. Die meisten Autoren (Fasol u.<br />

Schedl 1976; Graff 1989; Guo-xun u. Rong-ying 1984; Jones<br />

u. Esah 1971; Lindham u. Hugosson 1979; Newman<br />

1977; Reidy u. van Gorder 1963; Vocke u. v. Laer 1998 a,<br />

1998 b; Weber 1977) fanden bei Deformierung des Radiusköpfchens<br />

keinerlei oder nur minimale (Vahvanen u.<br />

Drittel der Schaftbreite (2. und 3. Bild von links). Nach 5 Monaten<br />

und 10 Jahren hat ein vollständiges Remodeling stattgefunden. Die<br />

Funktion ist frei<br />

Gripenberg 1978) funktionelle Einschränkungen. Die<br />

klinische stumme Radiusköpfchendeformität nach proximalen<br />

Radiusfrakturen im Kindesalter scheint somit<br />

ein sehr häufiges und für die Funktion irrelevantes Phänomen<br />

darzustellen.<br />

Schwerwiegendere Komplikationen wie die radioulnare<br />

Synostose (Benz u. Roth 1985; Fielding 1964; Guoxun<br />

u. Rong-ying 1984; Häßle u. Mellerowicz 1991; Henrikson<br />

1969; Newman 1977; Steele u. Graham 1992; Vahvanen<br />

u. Gripenberg 1978; van Vugt 1985) oder die chronische<br />

Pseudarthrose und Nekrosenbildung (Graff 1989;<br />

Häßle u. Mellerowicz 1991; Rokito et al. 1995; Wadsworth<br />

u. Haddad 1982; Waters u. Stewart 2001) gehen mit einer<br />

massiven Einschränkung oder Aufhebung der Pro- und<br />

Supination einher.Die Therapie der radioulnaren Synostose<br />

ist frustran und hat eine hohe Rezidivrate (v. Laer<br />

1996; v. Laer et al. 1997). Eingenähte Silastikmembranen<br />

können das Rezidiv minimieren, zeigen jedoch gleichzeitig<br />

Verplumpungen des Radiusköpfchens. Entsprechend<br />

wird die Funktion trotz erfolgreicher Resektion<br />

nicht immer verbessert. Neuere Arbeiten wählen Muskelinterpositionen<br />

zur Rezidivprophylaxe, wobei längerfristige<br />

Ergebnisse noch ausstehen. Oftmals ist die<br />

Akzeptanz der Bewegungseinschränkung oder die Resektion<br />

des Radiusköpfchens im Wachstumsalter die gewählte<br />

Alternative.

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